09.09.2016 13:51 Uhr

Skripnik setzt im "Finale" auf Gnabry

Viktor Skripnik setzt große Hoffnungen auf Serge Gnabry
Viktor Skripnik setzt große Hoffnungen auf Serge Gnabry

Werder Bremens Trainer Viktor Skripnik braucht dringend ein Erfolgserlebnis. Hoffnungsträger des Ukrainers ist Olympia-Held Serge Gnabry, der sein Debüt feiern soll.

Der Saisonstart ein Fiasko, das Lazarett prall gefüllt und der Trainer jetzt schon gehörig unter Zugzwang: Bei Werder Bremen ist schon am 2. Spieltag der Bundesliga der Hausfrieden bedroht. Viktor Skripnik braucht im von ihm selbst so bezeichneten "Finale" gegen den FC Augsburg dringend ein Erfolgserlebnis, um die Diskussionen um seine Person nicht noch weiter zu befeuern.

"Wenn ihr glaubt, dass ich mich verstecke, ist das definitiv nicht richtig", sagte Skripnik kampfeslustig vor dem Duell am Sonntag (15:30 Uhr), bei dem Olympia-Held Serge Gnabry als Hoffnungsträger aller Voraussicht nach seine Premiere im grün-weißen Trikot feiern wird. "Er kommt mit viel Selbstvertrauen und man hat seine Qualität schon gesehen", sagte der Chefcoach, der sich bei der Pressekonferenz vielen bohrenden Nachfragen erwehren musste.

Skripniks Aussagen nach dem Fehlstart in Liga und DFB-Pokal waren zum Teil auf Verwunderung gestoßen. So wurde der Ukrainer zitiert, er habe keinen einzigen Tag als Bundesliga-Trainer genossen. Nun entgegnete er: "Ich habe nicht gesagt, dass ich kein Spaß am Job hatte. Wir hatten in der letzten Zeit einfach schwierige Phasen."

Viel einfacher dürfte es jedoch auch in den kommenden Wochen nicht werden. Weiterhin fehlen Skripnik enorm wichtige Stützen wie der am Knie operierte ehemalige Nationalspieler Max Kruse. Auch die Hoffnungen auf eine schnelle Rückkehr von Stürmerstar Claudio Pizarro zerschlugen sich. "Es ist leider noch nicht besser geworden, wir müssen weiterhin auf Claudio verzichten", sagte Sportchef Frank Baumann.

Großer Personalschnitt blieb aus

Aufgrund der großen Verletzungssorgen blieb der große Personalschnitt aus, den Skripnik mit markigen Worten als "heftige, vielleicht brutale Entscheidung" angekündigt hatte. Einzig Torwart Raphael Wolf muss künftig in der U23 trainieren, alle anderen Streichkandidaten bleiben aufgrund diverser verletzter Profis in der Obhut des Ukrainers.

Skripnik will genau hinsehen, welche elf Profis die richtige Einstellung für die Partie gegen den FCA mitbringen. Doch auch und vor allem der Trainer selbst steht wieder unter Beobachtung. In der vergangenen Saison hatten sich in der Trainerfrage an der Weser unterschiedliche Strömungen entwickelt: Während der ehemalige Sportchef Thomas Eichin den Chefcoach wohl schassen wollte, setzte Aufsichtsratsboss Marco Bode weiter auf den früheren Verteidiger - und ersetze Eichin durch Baumann.

Der wirbt nun um Geduld mit Team und Trainer. "Wir hatten einen großen Umbruch und einige Verletzte. Daher fehlen noch die Automatismen", sagte Baumann. Doch der frühere Nationalspieler weiß auch, dass das Umfeld nach der Pleite im Pokal bei den Sportfreunden Lotte (1:2) und der 0:6-Klatsche bei Bayern München "natürlich unruhig" ist: "Wir können auch nicht warten. Jetzt heißt es als Team voranzugehen."

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