17.08.2016 13:56 Uhr

Allofs: VfL macht "Phase der Besinnung" durch

Klaus Allofs (l.) möchte den VfL gern schnell wieder in die Erfolgsspur zurückführen
Klaus Allofs (l.) möchte den VfL gern schnell wieder in die Erfolgsspur zurückführen

Als Manager gehört Klaus Allofs zu den besten der Liga: Zu den Besten soll auch der VfL Wolfsburg nach seiner Ansicht am besten schnell wieder gehören, und zwar sowohl deutschland- als auch europaweit. 

Allofs möchte den VfL Wolfsburg gern dauerhaft auf das internationale Parkett stellen und sieht diesen Plan trotz der aktuellen Schwäche-Phase nicht als gescheitert an. "Wir fühlen uns auf einem guten Weg", sagte er in der "Sport Bild". Es sei eine "Phase der Besinnung", die der Klub durchmache. "Wenn man sich dauerhaft oben etablieren will, dann braucht man auch einmal unruhige Phasen wie diese, um Erfahrungen zu sammeln und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen." 

Der Weg zurück in die Spur führt für den Manager nur über die Gemeinschaft. "Jeder muss begreifen, dass es nur zusammen geht." Dass Top-Spieler den Verein verlassen, sei völlig normal. "Wir haben immer gesagt, dass Wolfsburg für einen sehr guten Spieler eine Zwischenstation sein kann." Das hätte aber im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass Spieler wie Kevin De Bruyne oder Ivan Perišić sich nicht mit dem Verein identifiziert hätten. 

Auch in der Causa Draxler sieht der 59-Jährige nach den gemeinsamen Gesprächen nicht, "dass er nur gezwungenermaßen noch eine oder auch mehrere Spielzeiten beim VfL bleibt." Auch wenn dem Sportlichen Leiter klar sei, dass "Spieler wie er den Antrieb haben, vom Renommee und der Wirtschaftlichkeit noch den nächsten Schritt gehen zu wollen." Aber das sei bei anderen Klubs nichts anders.

Gomez nächster Meilenstein?

Borussia Dortmund habe auch jede Menge Leistungsträger abgegeben, mahnt Allofs. "Aber dort werden die Verluste von außen anders behandelt", ärgert sich der Manager über negative Berichterstattung beim VfL. "Ich höre nicht, dass alle vom BVB wegwollen, dass die Stadt Dortmund nicht mit Düsseldorf oder München zu vergleichen ist." 

Dass für die Rückkehr in das internationale Geschäft weitere Gelder investiert werden müssen, schließt Allofs nicht aus. "Wenn man in die Champions League kommen möchte, gelingt das nicht nur mit jungen Spielern. Das wäre ein frommer Wunsch." Die Vergangenheit hätte gezeigt, dass ein guter Mix aus jungen talentierten Kickern und international erfahrenen Profis "nicht immer ohne finanziellen Einsatz gelingt." Ein Meilenstein für die kommende Saison könnte die Verpflichtung von EM-Elfer-Depp Simone Zaza sein, die wohl ebenso kurz bevorsteht, wie ein Engagement von Mario Gomez, der laut "kicker" in die Bundesliga zurückkehren und für die Niedersachsen stürmen soll. 

Die Nachwuchsarbeit habe aber weiter einen hohen Stellenwert. Auch wenn der 59-Jährige gerne betont, dass die bisherigen finanziellen Bemühungen sich gelohnt hätten. Das Musterbeispiel dürfte dabei Kevin De Bruyne sein, der für 22 Millionen Euro kam und den Verein für 80 Millionen Euro verließ. "Man kann (aber) auch einen Perišić, Klose, Schürrle, Kruse oder Koo nennen", die am Ende einen Überschuss von rund 11 Millionen Euro einbrachten. 

Verständnis für Draxlers Wechselwunsch

Dass Julian Draxler den Verein gern verlassen hätte, kann Allofs nachvollziehen. "Er ist 2015 mit dem Gedanken zum VfL gekommen, permanent in der Champions League zu spielen. Alle Voraussetzungen haben auch darauf hingewiesen." Dann sei die Saison aber nicht so wie gewünscht verlaufen. Draxler habe zudem eine gute EM gespielt; im Kreise seiner Kollegen, die mit ihren Klubs im Europacup dabei sind. 

Da sei es verständlich, dass er sich Gedanken über seine Zukunft mache. "Aber das Thema ist ausgestanden. Er ist ein sehr wichtiger Spieler in unseren Planungen, er wird dieses  Jahr nicht verkauft." Erst im Sommer 2017 könnte er dank einer Ausstiegssklausel, die bei mutmaßlichen 110 Millionen Euro liegt, den Verein verlassen. Der Manager ist sich sicher: "Julian weiß, dass für ihn und den VfL eine bedeutende Saison ansteht und er es allen zeigen kann."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten