Granit Xhaka ist weg. Der Schweizer, der für 45 Millionen Euro zum FC Arsenal wechselte, hinterlässt eine große Lücke im zentralen Mittelfeld der Fohlen - Bürde oder Chance für einen besonderen Rückkehrer?

Christoph Kramer hat an seine Zeit bei Borussia Mönchengladbach wohl beste Erinnerungen. In seiner ersten Saison spielte er sich im defensiven Mittelfeld fest, schaffte gar den Sprung in die Nationalmannschaft und stand plötzlich im WM-Finale. Bei seinem Ausbildungsverein Bayer Leverkusen wurde der Solinger nach seiner Rückkehr allerdings nicht allzu glücklich. Der Wechsel zurück zur Borussia - der teuerste der Vereinsgeschichte - scheint nach dem Abgang des Gladbach-Kapitäns Xhaka zur richtigen Zeit zu kommen.

Sportdirektor Max Eberl weiß im Interview mit dem "kicker" worauf es ankommt: "So ein Spieler wie Granit ist niemals eins zu eins zu ersetzen. Die Verantwortung wird auf mehrere Schultern verteilt". Die Schultern dürften die Namen Stindl, Dahoud und Kramer tragen. Neu-Kapitän Lars Stindl kümmert sich um die Offensive, Mahmoud Dahoud und Christoph Kramer um die Defensive und die Spielgestaltung.

Kramer: "Ein feiner Kerl"

"Jeder weiß, dass ich regelrecht ein Fan von Mo bin", erzählt Kramer begeistert im "kicker". "Für einen Sechser ist er enorm torgefährlich und macht immer etwas Sinnvolles, wenn er sich vorne einschaltet. Macht er so weiter, dann werden wir ihn sicher bald in der Nationalmannschaft sehen." Dennoch ist er bemüht, die Erwartungen an den jungen Mannschaftskameraden herunterzuschrauben: "Wir sollten ihn einfach machen lassen." Der Gelobte gibt das Kompliment mit einem Augenzwinkern gerne zurück: "Chris ist ein feiner Kerl. Und er kennt sich bestens aus im Fußball."

Im letzten Test gegen den Chemnitzer FC standen die beiden zentralen Mittelfeldspieler von Beginn an auf dem Platz. Beide agierten gewohnt abgeklärt und solide, ohne jedoch offensive Glanzpunkte zu setzen. Gladbachs neue Schaltzentrale hat aber noch ein paar Wochen Zeit, um heiß zu laufen.