21.07.2016 21:49 Uhr

"Waren am Boden": U19 zittert sich zur WM

Der DFB-Nachwuchs hat sich zur U20-WM gezittert
Der DFB-Nachwuchs hat sich zur U20-WM gezittert

Was für ein Krimi! Die deutschen U19-Junioren haben bei der EM in Baden-Württemberg die Qualifikation für die U20-Weltmeisterschaft 2017 in Südkorea geschafft.

Gegen die Niederlande gewann die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes am Donnerstag im WM-Playoff-Spiel mit 5:4 im Elfmeterschießen, nach Verlängerung hatte es 3:3 (2:2, 1:0) gestanden.

Vor rund 5000 Zuschauern begann die DFB-Elf kontrolliert offensiv, ohne jedoch zwingend Gefahr auszustrahlen. Folgerichtig brachte eine Standardsituation die erste Großchance der Partie. Max Besuschkow (VfB Stuttgart) schoss einen von Ochs abgelegten Freistoß nur wenige Zentimeter neben das Tor von Hollands Keeper Yanick van Osch (18.).

Deutschland kam nun gegen die harmlosen und zweikampfschwachen Niederländer immer wieder zu aussichtsreichen Gelegenheiten, konnte diese durch Mittelstädt (39.) und Ochs per Freistoß (42.) nicht nutzen. Erst als van Osch einen langen Ball unterschätzte und ihn unmittelbar vor die Füße des einschussbereiten Ochs fallen ließ, erzielte dieser sein viertes Turniertor (44.).

Jong Oranje schockt den DFB

Nach einer starken Leistung in der zweiten Halbzeit traf die Deutschen in der Schlussphase der Schock: Nach einem Foul von Horn traf Hollands Kapitän Abdelhak Nouri per Freistoß aus 17 Metern für die "Jong Oranje", die bislang zu keiner einzigen Torchance gekommen war.

Komplett auf den Kopf stellte Dennis Van der Heijden den Spielverlauf, als er per Kopf zur Führung für die Holländer traf (88.). Kurz vor Abpfiff der regulären Spielzeit vollendete Suat Serdar wuchtig eine Ecke von Amara Conde (VfL Wolfsburg) zum 2:2 (90.+3). Auch die Verlängerung brachte keine Entscheidung.

Im Elfmeterschießen vergab Amara Conde als vierter DFB-Schütze und schien das Schicksal der Deutschen damit zu besiegeln. Doch auch Nouri verschoss für Holland und hielt den Gastgeber im Spiel. Als Vlap ebenfalls vom Punkt Nerven zeigte und Benjamin Henrichs cool blieb, brachen alle Dämme.

Nach dem vorzeitigen Halbfinal-Aus durch die frühen Niederlagen in der Vorrunde gegen Italien (0:1) und Portugal (3:4), schaffte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes mit Platz fünf und dem Minimalziel WM-Qualifikation einen versöhnlichen Abschluss des Turniers.

Wir waren am Boden

"Ich bin wahnsinnig stolz auf die Burschen. Wir waren am Boden, aber die Jungs haben das riesig gemacht. Es wäre ein Wahnsinn gewesen, wenn wir heute verloren hätten. Wir hatten wieder so viele Chancen. Ich habe den Jungs gesagt: Wenn ihr das übersteht, werdet ihr ein großes Jahr vor euch haben. Das war Werbung für den Jugend-Fußball", freute sich Coach Guido Streichsbier nach der Partie.

Auch Kapitän Benedikt Gimber war die Erleichterung deutlich anzumerken. "Die Erleichterung ist sehr sehr groß. Wir haben in den ersten beiden Spielen gesehen, dass wir es können, aber uns haben die Tore gefehlt. Jetzt haben wir endlich das Glück gehabt.", so der 19-Jährige, der nächste Saison für Sandhausen spielt. Die Atmosphäre im Stadion seines neuen Arbeitgebers sei eine zusätzliche Motivation gewesen, lobte Gimber.

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