15.07.2016 11:40 Uhr

Fink: "Ausgangslage ist ordentlich"

Neuzugang Felipe Pires fühlt sich bei der Austria offenbar wohl.
Neuzugang Felipe Pires fühlt sich bei der Austria offenbar wohl.

Europacup-Comeback geglückt. Die Wiener Austria hat mit dem 1:0-Erfolg gegen den FK Kukësi am Donnerstagabend ihr Wunschresultat eingefahren. Das Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League droht dennoch eine knappe Angelegenheit zu werden.

Einen Heimsieg ohne Gegentreffer hat sich Austria-Trainer Thorsten Fink gewünscht. Bekommen haben die Veilchen bei ihrer Europacup-Rückkehr nach zwei Spielzeiten Abstinenz ein 1:0 gegen den albanischen Cupsieger FK Kukësi. "Wir haben gewonnen und sind froh", stellte Fink klar.

Sein Resümee: "Die erste Halbzeit war gut. In der zweiten hat man gesehen, dass Kukësi weiter als wir ist und schon zwei Pflichtspiele hinter sich hat. Sie hatten am Ende mehr Kraft." Fast hätte die Austria sich mit einem Remis begnügen müssen. "Wir hatten Glück, dass der Ball an die Stange ging", gestand Fink. "Aber wir wissen, dass mehr kommen muss." 

"Die Ausgangslage ist ordentlich. In der Europa League sind nicht Mannschaften, die man einfach so schlägt", betonte Fink. "Aber in einer Woche sind wir auch wieder weiter." Während er die Aufstiegschancen nicht beziffern wollte, war Kukësi-Coach Hasan Lika überzeugt: "Die Chancen stehen 50:50. Wir wollen ein Tor schießen und wer weiß, vielleicht geht es in die Verlängerung."

Lika räumte rückblickend die defensive Ausrichtung seiner Mannschaft als Fehler ein. "Wir haben zu viel zugelassen, vor allem die zwei schnellen Flügel haben uns Probleme bereitet." Nach dem Seitenwechsel agierten seine Spieler nicht zuletzt wegen dem Rückstand mutiger. "Sie haben höher verteidigt und uns dann ihr Spiel aufgezwungen", erklärte Fink. Gleichzeitig waren die "drei Raketen" Larry Kayode, Lucas Venuto und Neuzugang Felipe Pires "müde."

Die Schnelligkeit dieses Trios wird in der kommenden Saison gewiss eine gefährliche Waffe sein. Exemplarisch war die Entstehung des Goldtors zum 1:0. Raphael Holzhauser schickt Kayode den rechten Flügel entlang, der bedient den mitgelaufenen Pires. "In die Tiefe spielen ist ein Mittel. Für Felipe Pires freut es mich besonders. Erstes Pflichtspiel, erstes Tor, dazu vor heimischen Publikum", kommentierte Fink.

Zuschauer verlieren sich im Prater

Das Europacup-Comeback war für die Austria nicht nur Saisonauftakt sondern auch Spiel Nummer eins im Exil. Dass lediglich 4.312 Zuschauer ins Ernst-Happel-Stadion kamen, war keine Überraschung. "Wir haben nicht mit 10 oder 15.000 gerechnet. Bei allem Respekt vor dem Gegner", so Fink, der aber eine Steigerung in den nächsten Spielen erwartet.

Tatsächlich bewegten sich die Zuschauerzahlen während der ersten Qualifikationsrunden in der Vergangenheit auf ähnlichem Niveau. Das Prateroval, das der Austria während des zweijährigen Umbaus der Generali Arena als Heimat dienen wird, wirkte erschreckend leer. Das Thema wird die Veilchen in nächster Zeit gewiss begleiten.

Rekordverdächtig jung

Ein Zukunftsversprechen war an diesem Abend immerhin die Startelf mit einem Altersschnitt von nur 22,36 Jahren. In Abwesenheit von Robert Almer (nach EM-Teilnahme zu kurz im Training) und Alexander Grünwald (zuletzt angeschlagen) wohlgemerkt, unterbot Thorsten Fink seine bisher jüngste Startelf bei der ÖFB-Cup-Partie im Februar gegen den LASK.

"Es ist der Traum eines jeden Trainers eine junge Mannschaft zu entwickeln", sagte Fink. Das Alter ist aber auch nur eine Zahl. "Holzhauser ist erst 23, hat aber schon in Deutschland gespielt", erinnerte der 48-Jährige.

Jüngstes Veilchen am Platz war Dominik Prokop mit gerade einmal 19 Jahren. "Eine tolle Erfahrung", freute sich der Mittelfeldspieler über das Vertrauen. Die Austria hatte Prokop nicht zum ÖFB-U19-Team abstellen wollen. Statt Europameisterschaft in Deutschland gab es nun Europacup. "Beides ist sehr gut. Ich finde in meinem Alter ist es wichtig, sich mit Mannschaften aus ganz Europa zu messen, vor allem aber mit Erwachsenen. Bei der U19 würde ich auf Gleichaltrige treffen. Von dem her war es ein wichtiger Schritt", fasste Prokop zusammen.

"Es war schwierig für ihn, aber er hatte gute Szenen", urteilte Fink über den Startelf-Debütanten. "Er muss dazulernen. Das sind schon andere Zweikämpfe." Die oft gesehene Austria-Spieleröffnung über den nach hinten abkippenden Holzhauser, der mit weiten Bällen die schnellen Spieler am Flügel oder in der Spitze sucht, macht es einem offensiven Mittelfeldspieler allerdings auch nicht einfacher dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.

Mehr dazu:
>> Austria siegt bei Europacup-Comeback 

Sebastian Kelterer

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