13.07.2016 16:38 Uhr

Austria mit Vorfreude ins Euro-Comeback

Trainer Thorsten Fink und Sportdirektor Franz Wohlfahrt nehmen die Favoritenrolle der Austria gegen Kukesi an
Trainer Thorsten Fink und Sportdirektor Franz Wohlfahrt nehmen die Favoritenrolle der Austria gegen Kukesi an

Endlich wieder international. Nach zwei Jahren Pause nimmt die Wiener Austria wieder am Europacup teil. Gegner am Donnerstag (ab 21:05 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League ist der FK Kukësi aus Albanien.

"Wir können in die Europa League einziehen, das sollte jeden beflügeln und positive Stimmung erzeugen", war sich Austria-Trainer Thorsten Fink bei der Abschluss-Pressekonferenz am Mittwoch vor dem Spiel gegen den albanischen Vertreter FK Kukësi (ausgesprochen: Kuksi) sicher. Nicht der Druck, sondern die "Vorfreude" sei spürbar.

In die Austria werden hohe Erwartungen gesetzt. Nicht zuletzt die eindeutige Bilanz österreichischer Vereine gegen jene aus dem Land des EM-Teilnehmers 2016 (Dritter in der Gruppe A mit drei Punkten) verleitet zum Gedanken an den Aufstieg. "Wir sind Favorit, fertig", stellte Fink klar, "damit muss die Mannschaft umgehen können." Aber nicht zuletzt die Europameisterschaft hätte gelehrt, dass kein Gegner unterschätzt werden dürfe.

Kukësi wurde bei den Erstrunden-Duellen mit Rudar Plevlja aus Montenegro eingehend beobachtet. "Wir haben die Schwächen beider Gegner gesehen", so Fink. Auch die Stärken der Albaner kennt er: "Der Gegner ist unbequem, führt harte Zweikämpfe. Sie sind bei Standards sehr gut, vorne ist Lima kopfballstark."

Kukësi holt Duo extra für die Austria

Mit Sabien Lilaj und Liridon Latifi verstärken zwei Spieler vom wegen Ergebnismanipulation aus den internationalen Bewerben ausgeschlossenen Meister KF Skenderbeu nun Kukësi für genau einen Monat. "Sie werden ihr System nicht innerhalb einer Woche umwerfen wegen der zwei Kurzleihen", war Fink überzeugt.

Während Kukësi den leichten Vorteil des bereits absolvierten Saisonstarts genießt, wird die Partie für die Austria zur ersten Standortbestimmung. Die Vorbereitung war laut Thorsten Fink "perfekt", die Bedingungen in Steinbrunn, wo die Austria während des Umbaus ihrer Heimstätte in den kommenden zwei Jahren trainiert sind besser als erwartet. "Wir hatten da am Anfang Bedenken", gestand Fink.

Heimsieg ohne Gegentor

Nach Analyse der Statistiken aus der Vorsaison lag der Schwerpunkt in der Vorbereitung auf der Hand. "48 Gegentore sind eindeutig zu viel. In der Europa League ist es sehr wichtig, gerade in der Quali, dass man zu null spielt", sagte Fink. Das Ziel am Donnerstag ist somit ein Heimsieg ohne Gegentor.

Das Austria-Tor hüten wird diesmal Osman Hadzikic, der den eben erst aus dem Urlaub zurückgekehrten EM-Teilnehmer Robert Almer vertritt. Fehlen wird gegen Kukësi noch ein weiterer Routinier. Alexander Grünwald war zuletzt am Oberschenkel lädiert. "Nichts Dramatisches", versicherte Fink.

Prokop vor dem nächsten Entwicklungsschritt

In die Startelf rücken wird Dominik Prokop, der zuletzt gegenüber dem ÖFB als für die U19-EM unabkömmlich erklärt wurde. "Er ist auf dem Sprung in die Mannschaft", erklärte dazu Sportdirektor Franz Wohlfahrt.

Die Austria will hier vor allem aus möglichen Fehlern der Vergangenheit lernen. Marko Kvasina, Sascha Horvath und Tino Casali hätten ihre zahlreichen Einsätze für Nachwuchsnationalteams in ihrer Entwicklung beim Verein nicht immer gut getan.

Der letzte violette Auftritt im Europacup fand am 11. Dezember 2013 statt. Vor 37.500 Zuschauern wurde im Ernst Happel Stadion zum Abschluss der Champions League Gruppenphase. Zenit St. Petersburg mit 4:1 abgefertigt. Zweiundhalb Jahre später bietet erneut das Prateroval die Bühne für Austrias internationale Rückkehr und gleichzeitig das Spiel eins im Exil während des zweijährigen Umbaus der General Arena. Die Kulisse wird gegen Kukësi etwas bescheidener ausfallen. Nicht ganz ohne Selbstironie heißt es seitens der Austria: "Es gibt noch Karten."

Mehr dazu:
>> Austria übernimmt Kommando bei Landhaus
>> Austria trennt sich von Pechlivanis 

Sebastian Kelterer

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten