12.07.2016 14:29 Uhr

André Hahn: Rotation ist gut, Pausen wichtig

André Hahn will bei Borussia Mönchengladbach an die Leistungen der letzten Saison anknüpfen
André Hahn will bei Borussia Mönchengladbach an die Leistungen der letzten Saison anknüpfen

Der Konkurrenzkampf in Gladbach tobt, angeheizt von Coach André Schubert: Doch André Hahn ist nicht bange. Er kam nach seiner schweren Verletzung am Ende der letzten Saison stark zurück und will nun noch mehr.

Rotation soll es bei der Borussia in der neuen Spielzeit geben - und zwar stärker als zuvor. Das hat jedenfalls Schubert der "Bild" verraten: "Es wird einen völlig offenen Konkurrenzkampf geben. Und zwar über die gesamte Saison. Wir haben einen starken und sehr breit aufgestellten Kader – und den wollen wir auch nutzen!"

Während Spieler wie Oscar Wendt das gar nicht so witzig finden - "Ich bin kein Freund der Rotation, bleibe am liebsten immer im Rhythmus." - kann sich André Hahn durchaus damit anfreunden: "Das ist ein guter Ansatz", sagte er gegenüber "westline". Der ehemalige Augsburger sieht die positiven Möglichkeiten der neuen Ausrichtung: "Jeder wird seine Chance bekommen und dann hat es jeder selbst in der Hand, ob er das eine oder andere Spiel mehr macht oder nicht." 

Der Kader hat hohe Qualität

Dabei ist gerade auf Hahns Positionen der Konkurrenzkampf immens: Mit Raffael und Stindl in der Spitze sowie Hazard, Traoré, Johnson, Herrmann und Hofmann auf den Außenbahnen muss der 25-Jährige es mit großen Kalibern aufnehmen. Aber das sei gut, denn der in der breite aufgestellte Kader hat "hohe Qualität". 

Schubert kann also aus dem Vollen schöpfen und wird dies auch tun: "Die erste Elf wird sich immer danach zusammensetzen, welche Stärken von welchem Spieler gegen den jeweiligen Gegner am meisten gebraucht werden. Und in dieser Saison können wir unseren Jungs auch einmal eine Pause in der Saison geben."

Zudem wird solch ein großes Team gebraucht, da Gladbach gleich in drei Wettbewerben mitmischen will. Das weiß auch Hahn: "Wir werden bis zum Winter eine hohe Belastung haben und jeder wird auf seine Einsätze kommen." Egal ob es in der Champions-League-Qualifikation klappt oder nicht: Die Belastung wird in Bundesliga, DFB-Pokal und in egal welchem europäischen Wettbewerb beachtlich sein: "Da ist eben auch eine Pause mal vernünftig."

Sorge um die DFB-Elf

Mit den EM-Fahrern hat Hahn, der 2014 selbst schon bei zwei Spielen im Nationaldress dabei war und 45 Minuten gegen Polen spielen durfte, Mitleid. "Die Belastung ist viel zu hoch. Es gibt viel zu wenig Erholungsphasen." Während er selbst vier bis fünf Wochen Urlaub gehabt habe, seien die Nationalspieler immer noch aktiv gewesen, während es bei ihm schon wieder mit der Saison losginge. 

"Wir sind Menschen, keine Maschinen!", mahnt der 25-Jährige bei "westline" und nennt das Beispiel Boateng, der sich lange Zeit durchgebissen habe und auf dem Zahnfleisch ging, bis der Körper irgendwann nicht mehr konnte. 

Zudem sei die mentale Komponente nicht zu vergessen, erinnert Hahn: "Gerade jemand wie Thomas Müller, der viel über seine Mentalität kommt, hat gar keine Zeit, mal runterzukommen." "Der Abstand ist wichtig, um mental wieder Kraft zu tanken." Mit diesem Hintergrund seien auch seine Leistungen besser einzuordnen: "Er hat nicht sein bestes Turnier gespielt, aber er hatte auch eine brutal lange Saison und hat fast alle Spiele gespielt." 

Optimistische Prognose

André Hahn selbst ist zur Zeit topfit und mental ausgeglichen. Die Vorbereitung läuft für ihn bisher einwandfrei. Fünf Treffer stehen auf seinem Konto, er ist damit bester Schütze in dieser frühen Phase der Saison. Damit schließt der Gladbacher an seine sehr guten Leistungen aus den letzten Spielen der abgelaufenen Saison an. Hier hatte er in den letzten vier Spielen ganze fünf Mal getroffen.

An das böse Foul von Johannes Geis aus der letzten Spielzeit, das dem Borussen einen Bruch des Schienbeinkopfes sowie einen Außenbrandriss einbrachte und dem Schalker eine Rote Karte und fünf Spiele Sperre, denkt Hahn nicht mehr. "Er hat sich damals per whatsapp entschuldigt und ist ja auch gar nicht der Treter-Typ", der Gladbacher guckt nur noch vorn: "Das ist kein Thema mehr."

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