07.07.2016 10:34 Uhr

Naldo will in die Königsklasse

Schalke-Neuzugang Naldo im Interview auf der China-Reise der Königsblauen
Schalke-Neuzugang Naldo im Interview auf der China-Reise der Königsblauen

Naldo hat im deutschen Fußball schon alles gewonnen und will nun mit Schalke 04 zum Ende der Karriere nochmal hoch hinaus: Mit ihm soll es für die Königsblauen in die Champions League gehen.

Schalkes Neuzugang ist voller Tatendrang und möchte sofort das Ruder übernehmen: "Ich mache das gerne, das war schon in Bremen und Wolfsburg so. Auf Schalke gibt es so viele talentierte Spieler, die unterstütze ich gerne mit meiner Erfahrung", sagte der 33-Jährige gegenüber dem "kicker". Genau für diese Rolle hat Christian Heidel ihn auch geholt. "Schalke hat das Ziel, weiter oben mitzuspielen, dabei möchte ich helfen", weiß Naldo um seine Wichtigkeit.

Dass die Entscheidung zum Wechsel nach Gelsenkirchen nicht einfach war, gibt der Brasilianer gern zu: "Wir haben gerade erst ein Haus in Wolfsburg gebaut. Meine Kinder gehen dort zur Schule." Aber das Projekt, das der neue Manager der Königsblauen an den Verteidiger heran trug, war einfach zu verlockend, um nicht doch "sportlich noch einmal etwas Neues zu machen", so Naldo. 

Nach der Karriere soll es aber nach Wolfsburg zurückgehen. Überhaupt sei ihm schnell klar gewesen, dass er langfristig bleiben wolle, als sein Weg 2005 nach Deutschland führte. Deswegen habe Naldo auch versucht, sich von Anfang an zu integrieren, die Sprache zu lernen und die Mentalität zu verstehen. Mittlerweile ist er stolzer Besitzer der deutschen Staatsbürgerschaft. 

S04 auf Asientour

Beim S04 trifft Naldo auf viele neue Gesichter, die er gerade im Rahmen der China-Reise des Vereins kennenlernt. Die Eindrücke, die er bisher von der gesamten neuen Mannschaft bekommen habe, seien sehr gut. "Ich habe mich schon mit jedem unterhalten - erst recht natürlich mit den beiden Südamerikanern Franco di Santo und Júnior Caiçara."

Auf der Asientour stehe für Naldo der sportliche Wert nicht unbedingt im Vordergrund. "Wir nutzen die Zeit, um langsam reinzukommen." Außerdem weiß der Brasilianer um die Wichtigkeit der Außenwirkung und ist Profi genug, um den vielen PR-Terminen mit Lockerheit zu begegnen: "Für den Verein und die Bundesliga als Ganzes ist diese Werbung sehr wichtig. Sie gehört heutzutage dazu." 

Daran, dass er sich vielleicht sogar auf der Bank wiederfinden könnte, weil mit ihm und Benedikt Höwedes sowie Matija Nastasić drei starke Spieler um zwei Plätze in der Innenverteidigung buhlen, verschwendet der 298-malige Bundesligaspieler kaum einen Gedanken: "In meinen elf Jahren in Deutschland habe ich, wenn ich fit war, nie über eine längere Zeit auf der Bank gesessen. Ich tue alles dafür, dass ich aufgestellt werde."

Wenn alles rund läuft bei Schalke soll am Ende möglichst ein erfolgreiches Abschneiden im DFB-Pokal stehen, den Naldo "für einen sehr attraktiven Wettbewerb" hält. In der Bundesliga muss es laut dem Verteidiger das Ziel sein, um die Champions-League-Plätze mitzuspielen. Der 33-Jährige ist aber erfahren genug um zu wissen, dass das nicht ganz einfach wird: "Dieses Ziel verfolgen einige andere starke Mannschaften auch."

Naldo ist optimistisch

Sollte Naldo auf Anhieb zur Stammkraft werden, wäre sein 300. Bundesligaspiel auch gleichzeitig sein erstes Heimspiel auf Schalke und zudem ausgerechnet die Top-Partie gegen den FC Bayern. Soweit will der Routinier, der sehr stolz auf diese hohe Zahl an Spielen ist, aber noch gar nicht schauen. Mit Frankfurt käme am 1. Spieltag ein Gegner, der beweisen wolle, dass er zu Recht die Klasse gehalten habe. Zudem sei schon das erste Saisonspiel - im DFB-Pokal gegen Villingen - ein wichtiger Schritt, erfolgreich ins neue Spieljahr zu starten. 

Überhaupt ist der DFB-Pokal ein wichtiges Baby des 33-Jährigen. Mit seinen Ex-Klubs aus Bremen und Wolfsburg hat er diesen Wettbewerb bereits gewonnen. Mit drei verschiedenen Klubs in Berlin als Sieger vom Platz zu gehen, gelang vorher nur Klaus Allofs, Franco Foda, Thomas Kroth und Andi Möller. "Vielleicht schaffe ich das ja auch", ist Naldo optimistisch.

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