17.04.2016 13:12 Uhr

Party in Dresden - Debakel für Cottbus

Dresdens Fans und Spieler lagen sich in den Armen
Dresdens Fans und Spieler lagen sich in den Armen

Der Jubel bei Dynamo Dresden kannte keine Grenzen, hingegen herrschte bei Energie Cottbus Trauerstimmung nach dem völlig missratenen Einstand von Trainer Claus-Dieter Wollitz.

Freude pur und Ausgelassenheit bei Dynamo Dresden, Niedergeschlagen und Lethargie bei Energie Cottbus: Während in Elb-Florenz überschwänglich die Rückkehr in die 2. Bundesliga durch das 2:2 (0:1) beim 1. FC Magdeburg gefeiert wurde, sieht die Zukunft bei Ex-Bundesligist Energie Cottbus nach dem 0:5 (0:4)-Debakel in der 3. Liga gegen die SG Sonnenhof Großaspach beim Einstand von Trainer-Rückkehrer Claus-Dieter Wollitz düster aus.

Zur Feier des Tages trennte sich in Dresden Jean-Francois Kornetzky von seinen Haaren. Der Ersatzkeeper des Zweitliga-Aufsteigers ließ sich unter lautem Gejohle eine Glatze schneiden. Später feierten die Dresdner Spieler noch in der In-Disco "My House" bis in die frühen Morgenstunden. 706 Tage waren nach dem Sturz in die Drittklassigkeit vergangen. "Ich habe am ganzen Körper Gänsehaut gehabt, und mir sind auch leicht die Tränen gekommen. Es war schwierig, denn seit vier Monaten schien das Ding eigentlich durch zu sein", kommentierte Kapitän Michael Hefele.

Am Abend wurden die Dynamo-Aufstiegshelden von den Fans zur großen Party in Dresden im Stadion empfangen, allerdings ging nicht alles reibungslos über die Bühne. Die Mannschaft hatte Mühe, ins Stadion zu gelangen, denn überall vor der Arena wurden Bengalos gezündet. Die Aufsteigerstadt war in dichte Rauchschwaden gehüllt.

Miserable Bilanz

Ganz anders war die Situation in Cottbus. Die Nordwand verstummte, die Spieler schlichen mit gesenkten Köpfen in die Kabine: Das Debüt von Pele Wollitz geriet zum Debakel, die Lausitzer stehen als Tabellenvorletzter vor dem Abstieg in Liga vier. Ihre Bilanz ist verheerend. Die letzten vier Spiele wurden mit einer Tordifferenz von insgesamt 0:13 Treffern verloren; die Mannschaft ist völlig verunsichert.

Auch Wollitz, der in der vergangenen Woche den glücklosen Vasile Miriuta als Chef-Trainer abgelöst hatte, brachte nicht die erhoffte Wende. Der Rückkehrer, der bereits von Sommer 2009 bis Ende 2011 beim früheren Bundesligisten arbeitete, bot gegen Großaspach in Valentin Cretu und Uwe Möhrle zwar zwei neue Spieler in der Startelf auf, dennoch wurde die Mannschaft vor nur noch 5949 Zuschauern vorgeführt.

"Ich bin natürlich genauso enttäuscht wie alle anderen und auch ein Stück weit traurig. Mit solch einem Ergebnis habe ich nicht gerechnet, und es gab auch keine erkennbaren Anzeichen im Vorfeld", sagte Wollitz, der aber auch Verständnis einforderte: "Es bringt nichts, jetzt auf die Spieler einzuschlagen oder sie noch tiefer in den Keller zu schicken, sie sind schon ganz unten. Wir haben keine anderen und vertrauen ihnen trotzdem."

Einziger Wermutstropfen in den Becher der Freude in Dresden waren wieder einige der Dresdner Anhänger. Vor dem Spiel kam es zu Krawallen zwischen der Polizei und Problemfans. 700 Dynamo-Anhängern wurde daraufhin der Einlass in die Arena verwehrt. Nach dem Tor zum 2:2 kam es zu Ausschreitungen im Gästeblock, Schiedsrichter Manuel Gräfe unterbrach die Partie. Die Dynamo-Spieler und Coach Neuhaus versuchten, beruhigend auf die Fans einzuwirken, sodass nach gut sechs Minuten der Ball wieder rollte.

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