04.04.2016 13:19 Uhr

Nach Debakel: Breitenreiter vor dem Aus?

André Breitenreiter steht nach der jüngsten Pleite mit dem Rücken zur Wand
André Breitenreiter steht nach der jüngsten Pleite mit dem Rücken zur Wand

Ein klägliches Bild hat der FC Schalke 04 am letzten Spieltag gegen Aufsteiger Ingolstadt abgegeben. Nach der 0:3-Klatsche ist Noch-Trainer André Breitenreiter deutlich angezählt. Hinter den Kulissen könnten die S04-Verantwortlichen bereits mit der Nachfolger-Suche begonnen haben.

Breitenreiter war nach der Niederlage deutlich konsterniert: "Biss, Herz, Einstellung - wir haben alles vermissen lasssen! Ein großer Rückschlag und  das zum wiederholten Mal! Uns ist es nicht gelungen, Siegermentalität auf den Platz zu bekommen. Vier unserer fünf gelben Karten waren von der Kategorie Kindergarten", richtete der Schalke-Coach deutliche Worte an seine Mannschaft. Ein Appell, der fast schon verzweifelt wirkt.

Nach der Niederlage sind die Knappen jetzt sogar auf Platz sieben abgerutscht. Das Minimalziel Europa-Quali  ist gefährdet. Dementsprechend wächst die Unzufriedenheit im Schalker Umfeld weiter. Die deutliche Schlappe war somit vor allem ein persönliches Debakel für den umstrittenen Ex-Paderborner. Der leblose Auftritt seiner Mannschaft kann bereits als ein Ausdruck der eigenen Ohnmacht gesehen werden.

Bringt Heidel seinen Wunschtrainer mit?

Ein Zustand, der sich spätestens mit dem Ende der Saison erledigt haben könnte. Im Sommer übernimmt Christian Heidel den Manager-Posten bei den Königsblauen. Einen neuen Trainer könnte Heidel dann gleich mit im Gepäck haben. Zwei Kandidaten werden besonders heiß gehandelt. So sollen laut Medienberichten der momentan arbeitslose Lucien Favre und Augsburg-Trainer Markus Weinzierl im Visier der Schalker Führungsebene sein.  

Berichte, Heidel habe mit Favre-Vertretern bereits Sondierungsgespräche geführt, hat der S04-Manager in spe allerdings jüngst dementiert. "Ich habe weder mit Favre noch mit seinem Berater ein einziges Mal gesprochen", sagte der 52-Jährige dem TV-Sender "Sky". Das Interesse an Weinzierl war dagegen in der Vergangenheit schon deutlich konkreter. Bereits im Sommer lag dem Augsburger ein unterschriftsreifer Vertrag für das Amt im Ruhrgebiet vor. Weinzierl lehnte aber mit der Begründung ab, in Augsburg bleiben zu wollen. Dies könnte sich jetzt angesichts der aktuellen FCA-Krise ändern.

Beim FCA vor dem Absprung

Im Werben um den Augsburg Erfolgstrainer hat Schalke zumindest schon einen Konkurrenten weniger. Kürzlich wurde bekannt, dass Vetragsgespräche zwischen Weinzierl und RB Leipzig gescheitert sind. "Wir haben entschieden, dass Markus Weinzierl nicht Trainer bei uns wird", stellte Leipzigs Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff am vergangenen Spieltag klar. Weg frei also für Schalke? Fakt ist: Bei den Fuggerstädtern besitzt Weinzierl eine Ausstiegsklausel. Nach vier erfolgreichen Jahren, die in der Euro-League-Teilnahme gipfelten, könnte der Augsburger Übungsleiter jetzt auf der Suche nach neuen Aufgaben sein.

FCA-Manager Stefan Reuter will von all diesen Gerüchten nichts wissen: "Markus Weinzierl ist und bleibt unser Trainer. Die anderen Vereine müssen endlich akzeptieren, dass er einen Vertrag bei uns hat", bekräftigte Reuter am Sonntag. Der Trainer selbst vermied bisher jedes Treue-Bekenntnis. Aktuell betont er gebetsmühlenartig, dass es ihm momentan nur um Augsburg und den Klassenerhalt gehe. Was danach kommt, bleibt also offen. Eine Zukunft auf Schalke ist damit nicht ausgeschlossen. 

Falk Velten

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