10.03.2016 17:57 Uhr

"Pizza" will auch gegen Bayern liefern

Claudio Pizarro will auch den Bayern ein Bein stellen
Claudio Pizarro will auch den Bayern ein Bein stellen

Fünf Tore binnen acht Tagen - Claudio Pizarros aktuelle Erfolgsbilanz hat sogar seine Ex-Kollegen bei Bayern München aufhorchen lassen. "Auch wir hätten ihn noch gut gebrauchen können. Wenn er spielt, spielt er immer gut und macht seine Tore", warnt Bayerns Offensivstar Arjen Robben seine Mitspieler vor dem Peruaner, der bei Werder Bremen seinen x-ten Fußball-Frühling erlebt.

Und so wird man beim Rekordmeister den mittlerweile 37-Jährigen beim einstigen Nord-Süd-Gipfel am Samstag keine Sekunde aus den Augen lassen - wenn er denn spielen kann: Pizarro musste am Donnerstag seine Trainingsteilnahme wegen muskulärer Probleme vorzeitig abbrechen. Ob er bei seinem Ex-Klub aufläuft, soll sich nach Werder-Angaben am Freitag entscheiden.

Der Respekt an der Isar vor dem Südamerikaner ist jedenfalls groß, und Pizarro selbst denkt auch gar nicht daran, sich und die abstiegsbedrohten Hanseaten vor der Partie klein zu reden: "Wir sind gut in Form und werden ein gutes Spiel liefern."

Bodes Rekord wackelt

Die Rekorde als Ausländer mit den meisten Bundesligaspielen (405) und den meisten Bundesligatoren (187) hat Pizarro längst geknackt, jetzt motiviert den Topstürmer das Erreichen einer weiteren Bestmarke: Exakt hundertmal hat er für die Norddeutschen getroffen, nur der aktuelle Aufsichtsrats-Vorsitzende Marco Bode (101) steht in der Vereinsstatistik noch knapp vor dem Publikumsliebling.

Wobei der Europameister von 1996 und Vize-Weltmeister von 2002 gut damit leben könnte, von seinem einstigen Teamkollegen überholt zu werden. Bode: "Ich freue mich wirklich von Herzen über seine Tore. Wenn es hilft, die Liga zu halten, dann ist das okay mit dem Rekord."

Skripnik begeistert

Dabei gab es nicht wenige in der Hansestadt, die hinter den Last-Minute-Transfer von Sport-Geschäftsführer Thomas Eichin im August vergangenen Jahres ein dickes Fragezeichen setzten. Denn Pizarro tat sich zunächst schwer, die körperliche Fitness fehlte, und an Spiele über 90 Minuten war über Wochen nicht zu denken.

Doch der einstige Lebemann arbeitete so hart wie wohl nie, passte auch die Ernährung seinem fortgeschrittenen Alter als Fußball-Profi an und arbeitete sich beharrlich ins Team. Längst ist er bei Trainer Viktor Skripnik Stammspieler, wie schon in der Ära von Langzeit-Coach Thomas Schaaf vor mehr als 15 Jahren. "Er trifft mit rechts, mit links, mit dem Kopf - Wahnsinn", sagt der Ukrainer.

Bleibt nur noch die Frage, ob der Wahnsinn an der Weser weitergeht. Denn der Vertrag zwischen den Grün-Weißen und Pizarro läuft zum Saisonende aus - ohne irgendwelche Optionen. Verhandlungen darüber sind zurückgestellt. Bis feststeht, ob das Schlitzohr den SV Werder zum Klassenerhalt geschossen hat oder nicht...

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