08.03.2016 11:18 Uhr

Draxler kriegt langsam die Kurve

Julian Draxler spielt derzeit sein Potential aus
Julian Draxler spielt derzeit sein Potential aus

Gebetsmühlenartig hatte Klaus Allofs in der Hinrunde Geduld eingefordert. "Julian braucht Zeit", hatte der Manager vom VfL Wolfsburg nach den mäßigen Auftritten von Julian Draxler immer wieder beteuert. Allofs hat offenbar recht behalten. Mit etwas Verspätung scheint dem 38-Millionen-Euro-Mann beim Werksklub derzeit der Durchbruch zu gelingen.

"Ich glaube, dass Julian in den letzten Wochen bei uns den nächsten Schritt gemacht hat. Er ist körperlich in einer Top-Verfassung, er bewegt sich gut auf dem Platz", lobte Trainer Dieter Hecking seinen Hochbegabten. Die Zweifel, die Draxler in der Hinrunde selbst noch hatte, seien nicht mehr zu spüren. "Mit der Entwicklung von Julian bin ich den letzten Wochen sehr einverstanden", so Hecking.

Der Gelobte selbst blieb auf dem Teppich. "Es freut mich, dass es so gut läuft", sagte der Offensivspieler nach seinem jüngsten Coup in der Liga. Mit seinem vierten Treffer in der Rückrunde zum 1:0 führte er die Wölfe am Wochenende gegen Mönchengladbach auf die Siegerstraße und am Ende zum wichtigen 2:1-Sieg im Kampf um die Champions-League-Plätze.

Das "beste im deutschen Fußball"

Irgendwie scheint es bei dem 22-Jährigen Klick gemacht zu haben. Immer häufiger spricht er von Dingen wie Einstellung und Willen, geht dabei auch mehr und mehr mit gutem Beispiel voran. "Der unbedingte Siegeswille und die Einstellung stimmen mich positiv für die nächsten Wochen", sagte der Ex-Schalker etwa mit Blick auf die entscheidende Saisonphase.

Allofs hatte den Wert des 16-maligen Nationalspielers schon nach dessen Doppelpack im Achtelfinal-Hinspiel beim 3:2 gegen Gent hervorgehoben. "Julian ist ungefähr das Beste, was es im deutschen Fußball gibt", befand der Manager, vermied es aber auch bei dieser Gelegenheit nicht zu sagen, "dass Julian noch Zeit braucht".

Draxler-Tore Sieggaranten

Wie wertvoll Draxler für seine Mannschaften bislang war, zeigte eine seltene Statistik. Immer, wenn der Edeltechniker in einem Liga-Spiel einen Treffer beisteuerte, verlor sein Team nicht mehr. 18 Siege und vier Unentschieden lautete die Bilanz aus den Spielen, in denen der gebürtige Gladbecker für Wolfsburg oder Schalke traf. "Das habe ich nicht gewusst. Das ist ein schönes Gefühl", staunte der Youngster selbst über den guten Wert.

Mit seiner aktuellen Verfassung dürfte Draxler auch wieder für Bundestrainer Jogi Löw ein interessanter Mann sein. Mit Blick auf die EM in Frankreich scheint der Wolfsburger derzeit sogar etwas bessere Karten zu haben als Konkurrenten wie Mario Götze und auch sein Teamkamerad André Schürrle.

Schon bei der WM 2014 in Brasilien war Draxler dabei, spielte aber nur eine gute Viertelstunde im Halbfinale gegen Brasilien. Das hat auch den Weltmeister Draxler nicht richtig zufrieden gemacht. In Frankreich will er mehr als nur ein Edelreservist sein. Und sollte er so weiterspielen wie in den vergangenen Wochen, könnte ihm das tatsächlich gelingen.

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