05.03.2016 19:12 Uhr

Breitenreiter wittert Intrige

André Breitenreiter wittert eine Intrige gegen seine Person
André Breitenreiter wittert eine Intrige gegen seine Person

Nach sieben Punkten in sieben Tagen könnte André Breitenreiter eigentlich hochzufrieden sein. Doch der Schalke-Trainer wittert eine Intrige gegen sich.

Am Ende einer erfolgreichen Woche als Antwort auf angebliche Intrigen suchte André Breitenreiter die Nähe der Familie. Nach dem 3:1 beim 1. FC Köln winkte der Trainer von Schalke 04 seinen Sohn Emil auf der Tribüne zu sich und hob ihn über die Bande aufs Spielfeld. Dort drückte er den Filius ganz fest an sich und verfolgte Arm in Arm, wie die Schalker Spieler in der Kurve von den Fans gefeiert wurden.

Von Breitenreiters Erleichterung nach sieben Punkten in sieben Tagen war in den anschließenden Gesprächen mit den Journalisten aber wenig zu spüren. Nach seiner zweifellos schwersten Woche auf Schalke mit Gerüchten über Lucien Favre als möglichen Nachfolger wirkte der 42-Jährige durchaus verbittert.

Spieler stellen sich vor den Trainer

"Das interessiert mich alles nicht", sagte er zunächst mit gespielter Gelassenheit, ehe er deutlich durchblicken ließ, dass er in den Diskussionen um seine Person eine gezielte Kampagne sieht. "Wir wissen alle, dass ein großes Interesse besteht, bewusst von außen Unruhe reinzutragen", erklärte Breitenreiter, ohne dies weiter zu erläutern.

Flammende Plädoyers für den Trainer gaben derweil einige Spieler ab. "Wir allen würden für ihn durchs Feuer gehen", beteuerte Johannes Geis. Und Ralf Fährmann setzte zur Verteidigung seines Trainers zu einer inbrünstigen Medienschelte an. "Ich hoffe, dass jetzt Ruhe einkehrt, was den Trainer angeht. Aber ich bin gespannt, welches Feuer nun gelegt wird", schimpfte der überragende Torhüter: "Die Medien gießen immer Öl ins Feuer. Erst gab es die Manager-Diskussion. Als das geklärt war, kam die Trainer-Diskussion. Wir lachen schon darüber und sind gespannt, was morgen kommt. Vielleicht werden jetzt der Platz oder die Schuhe schlecht geschrieben."

Fährmann fordert Zeit

Dass der Coach nach dem desaströsen 0:3 gegen Shakhtar Donetsk in die Kritik geriet, fand Fährmann "brutal und echt hart. Wir haben es schlecht gemacht, nicht der Trainer." Allgemein gebe es auf Schalke "einen Umbruch. Da wird alles auf null gestellt, auch in der Geschäftsstelle und im Fanshop. Das braucht seine Zeit." Eine Entwicklung unter Breitenreiter sei auf jeden Fall da, "wir spielen die ganze Saison schon anders. Aber ein Fundament zu festigen, wird schwer, wenn man sich immer mit negativen Dingen beschäftigen muss".

In Köln gab es dennoch den zweiten Sieg in Folge durch das schnellste Elfmeter-Tor der Saison von Klaas-Jan Huntelaar (2.) sowie Treffer von Max Meyer (24.) und Franco Di Santo (76.).

Die Kölner, die gut mitspielten, von vielen Chancen aber nur eine durch Leonardo Bittencourt nutzen (33.), müssen sich derweil wohl endgültig von kurzzeitigen Europacup-Träumen verabschieden. "Für ruch hat sich die Wahrnehmung verändert. Für uns nicht", sagte Trainer Peter Stöger in Richtung der Journalisten. Und ergänzte mit Wiener Ironie: "Wir haben nun gegen unsere sogenannten direkten Gegner wie Gladbach, Hertha oder Schalke gespielt. Wir haben diese Spiele verloren, und deshalb bewegen wir uns eben zwischen Rang 8 und 13 und nicht zwischen 7 und 4."

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