02.03.2016 12:12 Uhr

Ibišević: Der "Vedator" knipst wieder

Vedad Ibišević ist bei Hertha aufgeblüht
Vedad Ibišević ist bei Hertha aufgeblüht

Hertha BSC ist auch dank Vedad Ibišević auf Erfolgskurs. Der bosnische Stürmer hat es seit seinem Wechsel nach Berlin allen gezeigt.

Die Skeptiker kommen bei Vedad Ibišević nicht mehr aus dem Staunen heraus, aus dem Stuttgarter Buhmann ist längst der Berliner Publikumsliebling geworden. "Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben", sagte Herthas Manager Michael Preetz. Und Trainer Pal Dardai verlieh dem bosnischen Stürmer zuletzt sogar das Prädikat "weltklasse".

Die beiden Macher des Hauptstadt-Klubs müssen es wissen: Als aktive Spieler haben sie selbst mit Hertha auf internationalem Parkett gespielt - nun besteht auch dank Ibišević die Chance, dass sich die Fans wieder auf Europapokal an der Spree freuen können.

16 Spiele in der Liga, sieben Tore, vier Vorlagen - so lautet die starke Bilanz des Stoßstürmers bisher. Und mit seinem Doppelpack beim 3:2-Viertelfinalsieg im DFB-Pokal beim 1. FC Heidenheim hielt der Bosnier Herthas Traum vom Finale im heimischen Olympiastadion am Leben. "Vedator" nennen seine Mitspieler den Instinkt-Stürmer inzwischen. "Wir sind froh, dass er knipst", sagte Dardai: "Das ist eine Qualität - dafür ist er geboren, das hat er nicht von mir."

Zu alt, zu unmodern, zu ungefährlich

Dabei gab es durchaus Skepsis, als der 71-malige bosnische Nationalspieler kurz vor Ende der Transferperiode im vergangenen Sommer trotz gut dotierten Vertrages bis 2017 von Stuttgart nach Berlin wechselte.

Zu alt sei der Bosnier mit seinen inzwischen 31 Jahren, zu unmodern seine Spielweise als klassischer Stoßstürmer. Und: seine Torgefahr schien ihm abhandengekommen zu sein. 19 Monate hatte er für den VfB nicht getroffen, bevor er zu Hertha wechselte. Die Stuttgarter Fans weinten ihm keine Träne nach.

Mittlerweile vielleicht schon, denn in Berlin trifft Ibišević urplötzlich wie zu seinen besten Zeiten. Auch dank des Zusammenspiels mit Offensivpartner Salomon Kalou. Beide harmonieren auf dem Platz, auch die sprachliche Verständigung passt perfekt.

Wie einst Pantelić und Voronin

Bereits als junger Spieler in Paris und Dijon lernte Ibišević Französisch. 18 Bundesligatreffer haben beide zusammen erzielt. Inzwischen werden die beiden offensiven Hoffnungsträger sogar schon mit ihren Vorgängern Marko Pantelić und Andriy Voronin verglichen. Die schossen die Hertha 2009 auf den vierten Platz der Bundesliga-Abschlusstabelle.

Doch nicht nur als Torschütze ist Ibišević wichtig, mit seiner aggressiven Mentalität scheint er die in der Vorsaison manchmal zu brave Berliner Mannschaft aufgerüttelt zu haben. Obwohl er manchmal auch über das Ziel hinaus schießt.

Eine Rotsperre musste er in dieser Saison bereits absitzen, seinen Ruf bei den Schiedsrichtern hat der Bosnier ohnehin seit Langem weg. Viele Berliner sehen Ibišević deswegen häufig ungerecht beurteilt - er selbst, will am liebsten weiter Tore sprechen lassen.

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