01.03.2016 12:54 Uhr

Stagnation: Schneckenrennen gen Europa

Bayer und Schalke stagnieren im Kampf um die Europa-Plätze
Bayer und Schalke stagnieren im Kampf um die Europa-Plätze

Europacup, nein danke? Wer in der Bundesliga ein zielstrebiges Wetteifern um einen Platz im europäischen Geschäft erwartet, wartet derzeit vergeblich. Die Rivalen stolpern mehr als dass sie laufen, es wirkt wie ein Schneckenrennen.

Prominentestes Symbol der erstaunlichen Formschwankungen nahezu aller Kandidaten ist Borussia Mönchengladbach. Obwohl sich die Rheinländer komplett auf die Liga konzentrieren können, folgen Heimsiegen fast regelmäßig auswärts Rückschläge. Dazu passt, dass Toptalent Mahmoud Dahoud mal Lobeshymnen erntet, beim nächsten Einsatz aber auch mal völlig abtaucht.

Und so wird rund um den Borussia-Park verbale Schadensbegrenzung betrieben, in die Offensive geht man nicht. "Für uns ist in den kommenden Wochen wichtig, oben dabeizubleiben", sagte Sportdirektor Max Eberl nach dem 2:2 am Sonntag in Augsburg. Mittelfeldspieler Granit Xhaka gibt sich ratlos: "Keiner von uns weiß, wo wir wirklich stehen."

Dabeibleiben, zusammenhalten - auch bei Schalke 04 wird angesichts der derzeitigen Ergebniskrise tiefgestapelt, das E-Wort mag in Gelsenkirchen niemand in den Mund nehmen. Roman Neustädter: "Die aktuelle Situation darf uns nicht umwerfen, wir werden da auch wieder rauskommen."

Aderlass bei Bayer

Das versucht auch Bayer Leverkusen, derzeit aber bekanntlich ohne Roger Schmidt auf der Trainerbank. Gegen Werder Bremen am Mittwoch und am Samstag in Augsburg muss der Coach seine Drei-Spiele-Sperre irgendwo in einer Stadionloge absitzen.

Keine guten Voraussetzungen, um wieder in die Spur zu finden. Zudem fehlen am Mittwoch gegen Werder Bremen sieben verletzte Akteure, darunter Leistungsträger wie Stefan Kießling, Ömer Toprak, Kevin Kampl, Lars Bender und Jonathan Tah. Und es gibt zusätzliche Unruhe um Schmidt: Der 48-Jährige wird laut Express vom designierten Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig umworben.

Bayer-Sportchef Rudi Völler ("Wir sind von Roger Schmidt total überzeugt") spricht nur von Gerüchten, Fakt ist jedoch: Leipzigs Macher Ralf Rangnick kennt Schmidt aus gemeinsamen Tagen bei RB Salzburg. Schmidt erklärte am Dienstag vor dem Heimspiel gegen Werder, vor drei Wochen 3:1-Sieger im DFB-Pokal in der BayArena, zum jüngsten Verletzungsfluch: "Das ist eine schwere Situation und eine besondere Herausforderung. Alle sind jetzt gefordert."

Wenig Fehler, was will man mehr?

Drei Punkte abgesetzt hat sich Champions-League-Aspirant Hertha BSC vom Rest der Verfolger. "Wir stehen auch da oben, weil einige große Mannschaften viele Fehler gemacht haben", urteilte Trainer Pál Dárdai, der wie alle im Umfeld der alten Dame von der Königsklasse nichts wissen will. Am Mittwoch wollen die Berliner aber drei weitere Zähler gegen Eintracht Frankfurt.

Die Mainzer, die man nicht unbedingt im Kreise der Europacup-Kandidaten erwartet hatte, gehen unterdessen unverkrampft mit dem doch so positiven Thema - und das vor zwei schweren Auswärtsspielen am Mittwoch in München sowie am 13. März in Dortmund. Mittelfeldspieler Yunus Malli: "Dass es jetzt alle von Europa reden, kann man doch nicht ändern. Aber die Mannschaft weiß, was sie will - und das ist das Wichtigste."

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