24.02.2016 14:16 Uhr

Rampenlicht: Eintracht-Flop als Joker

Lucas Piazón, der FA-Cup-Joker
Lucas Piazón, der FA-Cup-Joker

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf einen ehemaligen Adler, eine Club-Legende zurück in der Heimat und einen aufblühenden "Winter-Flop".

Als Hoffnungsträger gekommen, als Missverständnis gegangen: Lucas Piazón konnte bei Eintracht Frankfurt in der letzten Saison den hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Der damals 20-Jährige wurde vom großen FC Chelsea ausgeliehen und kam mit dem Rückenwind einer sehr erfolgreichen Saison beim niederländischen Ehrendivisionär Vitesse Arnheim. "Piazón weiß selbst gar nicht, was er alles kann", sagte Thomas Schaaf über den Flügelspieler, der unter ihm bis zuletzt gesetzt war. Leider konnte bislang auch niemand sonst herausfinden, was er kann - selbst den Fans der Eintracht wird bis auf ein 30-Meter-Freistoßtor gegen den HSV wohl keine Aktion des jungen Brasilianers im Gedächtnis bleiben.

Wie bei Chelsea üblich wurde Lucas Piazón auch in dieser Saison verliehen, in die englische zweite Liga zum FC Reading. Auch dort konnte er nach einem gutem Saisonbeginn bislang noch nicht nachhaltig überzeugen. Am vergangenen Samstag aber wurde Piazón im FA-Cup-Achtelfinale gegen den Erstligisten West Bromwich Albion in der 93. Minute beim Stand von 2:1 eingewechselt - eigentlich bloß um Zeit von der Uhr zu nehmen. Die Einwechslung sollte sich aber lohnen, denn nur wenige Sekunden nachdem Lucas Piazón den Rasen betrat verwandelte der Brasilianer einen Konter, vorgelegt vom Ex-Hamburger Ola John. Piazón schoss Reading damit sensationell ins Viertelfinale.
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"Pino" will zurück

Mehr als nur einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat Javier Pinola beim 1. FC Nürnberg. Der Argentinier ist eine echte Club-Legende, absolvierte zwischen 2005 und 2015 287 Pflichtspiele für die Franken und ist noch immer einer der großen Lieblinge der Nürnberger Fans. Bis zuletzt beackerte der heute 33-Jährige die linke Abwehrseite und war geschätzt für seinen stets großen Einsatz. Nach zehn Jahren war aber im vergangenen Sommer plötzlich Schluss: Der Club wollte Pinolas Vertrag nicht verlängern, obwohl dieser sogar angeboten hatte, auf einen beträchtlichen Teil seines Gehaltes zu verzichten. "Martin Bader hat mich weggeschmissen", klagte der Argentinier gegenüber "Goal", nachdem er gezwungenermaßen zurück in seine Heimat Argentinien zu Rosario Central gewechselt war.

Dort läuft es für den Verteidiger bislang richtig gut: Mit dem Vorjahres-Fünfzehnten steht Pinola aktuell überraschend auf Platz eins der argentinischen Primera División, spielt die "Copa Libertadores" und hat aufgrund starker Leistungen auch die größeren Klubs aus Buenos Aires auf sich aufmerksam gemacht. Wenn er es sich allerdings aussuchen dürfte, würde der dreifache Familienvater wohl am liebsten zurück nach Nürnberg wechseln. Vor kurzem wurde im Grundig-Stadion der "Javier-Pinola-Block" eingeweiht. "Mein Haus habe ich noch nicht verkauft", ließ der Publikumsliebling bei diesem Anlass verlauten. Zu seinem 33. Geburtstag an diesem Mittwoch wünschen wir "Pino" natürlich alles Gute und viel Erfolg bei der Erfüllung seiner Rückkehr-Träume.
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Alles, nur kein Flop

Rückkehren zum deutschen Ex-Verein will Andrés Guardado mit Sicherheit nicht. Der mexikanische Nationalspieler wechselte im Januar 2014 auf Leihbasis von Valencia CF zu Bayer 04 Leverkusen, die große Liebe wurde es allerdings nicht. In nur sieben Spielen brachte der damalige Trainer Sami Hyypiä den Mittelfeldmann, dann warf Guardado auch noch eine Verletzung zurück. Nach einem halben Jahr endete das Missverständnis, die "Bild" nannte den Mexikaner gar einen "Winter-Flop".

Alles, nur kein Flop, ist Guardado mittlerweile für die PSV Eindhoven. Der heute 29-Jährige ging nur ein paar Wochen nach seinem Abzug aus Deutschland in die Niederlande und ist seitdem unumstrittener Stammspieler und Mittelfeldmotor beim Tabellenführer der Eredivisie. Nach einer Verletzungspause in den letzten Wochen freuen sich vor allem sein Trainer Philip Cocu und seine Mitspieler, dass Guardado pünktlich zum Champions-League-Achtelfinale gegen Atlético Madrid am Mittwochabend wieder fit ist. "Er ist eine treibende Kraft im Mittelfeld und sehr wichtig für unser Team", stellte Cocu klar und Davy Pröpper ergänzte: "Guardado wird unserem Team immer helfen, er ist unser bester 'Big-Match-Player'."
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Benedikt Strickmann

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