17.02.2016 13:52 Uhr

Rampenlicht: Vom Flop zum Millionenmann

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Am "tunesischen Fels" prallt auch Luis Suárez ab

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf einen "tunesischen Felsen" in Spanien, einen ehemaligen Kiezkicker in den Bergen und einen Buffalo, der gegen Wölfe kämpft.

Menschlich hatte bei Werder Bremen Anfang 2010 niemand etwas an dem tunesischen Neuzugang auszusetzen. Auf dem Platz wirkte Aymen Abdennour dagegen allzu häufig wie ein Fremdkörper. So stand im Arbeitsnachweis des von Thomas Schaaf auf der linken Seite eingesetzten Abwehrspielers lediglich ein "stets bemüht", als er im Sommer 2010 zurück nach Tunesien musste. Von da an ging aber alles ganz schnell wieder aufwärts: Über die Stationen Toulouse, wo ihn die Fans den "tunesischen Felsen" tauften, und AS Monaco wechselte der Nationalspieler im vergangenen Sommer zum FC Valencia, für knappe 22 Mio. Euro, wie das Portal „Football Leaks“ erfahren haben will.

 

 

Ein von Aymen Abdennour (@aymenabdennour) gepostetes Foto am

Zusammen mit Weltmeister Shkodran Mustafi bildet Aymen Abdennour die Innenverteidigung der Spanier und macht seine Sache so ordentlich, dass sogar Topklubs wie Arsenal, Chelsea oder der FC Barcelona auf ihn aufmerksam geworden sind. Im letzten Ligaspiel gegen Espanyol Barcelona musste der inzwischen 26-Jährige allerdings verletzungsbedingt bereits nach sieben Minuten ausgewechselt werden und verpasst damit leider das wichtige Europa-League-Spiel gegen Rapid Wien. Die Bremer, die auch in dieser Saison wieder die meisten Gegentore hinnehmen mussten, werden sich trotzdem ärgern, dass sie das Potential im "tunesischen Felsen" 2010 nicht erkannt haben.

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Widerwillig in die Alpen

Geärgert haben sich auch die Fans des FC St. Pauli. Mitten in den Klassenerhalts-Feierlichkeiten gab der Verein im vergangenen Juni bekannt, den Vertrag von Sebastian Schachten, einem der Fan-Lieblinge, nicht zu verlängern. Nach vier Jahren beim Kiez-Klub musste der Außenverteidiger seine Koffer packen – widerwillig, wie er im "BILD"-Interview zu verstehen gab: "Natürlich wäre ich gerne geblieben. Genauso gerne hätte ich mich hier von den Fans verabschiedet. Aber das wurde mir verwehrt. Das hat mich schon enttäuscht."

Gezwungenermaßen hat sich der 31-Jährige nach einem neuen Verein umgeschaut – und ist in der Schweiz, genauer gesagt in Luzern, fündig geworden. Er habe "eine neue Herausforderung in einem neuen Land gesucht, was aufregendes!" Das sollte er bekommen. Unter Trainer Markus Babbel spielen die Luzerner eine gute Saison und kämpfen um die internationalen Ränge. Für dieses Unterfangen ist "Fighting Schachten", der für Borussia Mönchengladbach 18 Bundesligaspiele bestritt, der richtige Mann: Bei seinen Stationen in Deutschland war er bekannt für seinen immensen Einsatz. Sich selbst beschreibt er "mit Sicherheit nicht als einen der filigransten Spieler auf dem Planeten." Trotzdem gelangen dem Verteidiger in dieser Saison bereits zwei Tore, eins davon im letzten Spiel gegen den FC Zürich. Auch wenn Luzern das Match verlor - der Kampf um Europa geht für Schachten und dem FCL aber weiter.

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Mit den "Buffalos" gegen die "Wölfe"

Auch KAA Gent muss kämpfen, allerdings heute Abend gegen den VfL Wolfsburg. Das erste Mal seit 15 Jahren hat es überhaupt ein belgisches Team bis ins Achtelfinale der Champions League geschafft. Mit dabei ist ein ehemaliger Freiburger: Stefan Mitrovič ist seit Juli 2015 an die "Buffalos" ausgeliehen. Nach weniger erfolgreichen Gastspielen bei Benfica Lissabon und Real Valladolid unterzeichnete der serbische Nationalverteidiger 2014 einen Vertrag im Breisgau, so richtig durchsetzen konnte er sich aber auch dort nie.

Nach dem Freiburger Abstieg war Stefan Mitrovičs Zeit in Deutschland zu Ende. Er ging zurück nach Belgien, wo beim KV Kortrijk seine Karriere einst ins Rollen kam und er noch immer einen guten Ruf genießt. In Gent wurde Mitrovič auf Anhieb Stammspieler, ist ein wichtiger Bestandteil der Defensive. Der 25-Jährige verpasste in der Champions League noch keine Sekunde und auch heute Abend wird der Serbe versuchen, Julian Draxler und Co. das Leben schwer zu machen. „Ich glaube wirklich an diese Mannschaft und dass wir die Qualität haben, zu gewinnen. Wir sind zu 100 Prozent bereit!“, sagt Mitrovič in der Pressekonferenz vor dem Spiel. Um 20:45 Uhr kann er seinen Worten Taten folgen lassen, wenn es heißt „Buffalos“ gegen „Wölfe“.

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Benedikt Strickmann

 

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