15.02.2016 15:00 Uhr

Lassen Gläubiger Austria Salzburg leben?

Am Dienstagvormittag steht für Austria Salzburg ein Termin auf dem Programm, der wichtiger ist als jedes Fußballspiel: Die Kopf- bzw. Kapitalmehrheit der Gläubiger muss dem Sanierungsplan der Violetten ihre Zustimmung erteilen.

Der Aufsteiger in die Erste Liga konnte nach der Insolvenz Mitte Dezember den Spielbetrieb fortsetzen und bereits zahlreiche Testspiele für die am 26. Februar beginnende Frühjahrssaison bestreiten. Nach Vorlage des Sanierungs- bzw. Liquiditätsplans war damals in der ersten Tagsatzung beim Landesgericht Salzburg die uneingeschränkte Fortführung des Vereins und des Spielbetriebs beschlossen worden.

Nun steht aber der nächste ganz wichtige Termin im Insolvenzverfahren an: Bei der zweiten Tagsatzung müssen die insgesamt 97 Gläubiger dem 20-prozentigen Ausgleich zustimmen. Insgesamt beläuft sich der violette Schuldenberg auf 1,427 Millionen Euro.

Geschäftsführer Scheucher: "Alle stehen unter Strom"

"Die Stimmung im Verein ist angespannt, alle stehen unter Strom", wird Austria-Geschäftsführer Fredy Scheucher in der Salzburger "Kronen Zeitung" zitiert. Wieviele Gläubiger tatsächlich auf 20 Prozent ihrer Ansprüche beharren, wird sich weisen. Scheucher rechnet mit knapp 80, der Rest dürfte aus Solidarität auf sein Stimmrecht verzichten.

Mehr als die Hälfte der Gläubiger muss für den Liquiditätsplan stimmen, damit es beim äußerst populären Verein weitergeht. "Wir versuchen das Positive zu platzieren, über eine Neugründung habe ich mir noch keine Gedanken gemacht", meinte Scheucher, der auch Optimismus ausstrahlte: "Der Gläubigerschutzverband hat bereits zugestimmt."

Die "Salzburger Nachrichten" berichteten zuletzt, dass der Kreditschutzverband von 1870 "eine Entscheidung auf Messers Schneide erwartet". Mit der RHZ Bau GmbH und der Gebietskrankenkasse werden sich zwei der größten "Brocken" mit der Quote von 20 Prozent nicht zufrieden geben. Daher könnten selbst kleine Gläubiger zum Zünglein an der Waage werden. Austria Salzburg braucht die Mehrheit der Gläubiger und jene bei den Gesamtschulden, um den Sanierungsplan starten zu dürfen.

"So knapp wie bei Austria Salzburg ist fast nie eine Abstimmung zu erwarten. Hier haben wir es mit einem speziellen Fall zu tun", sagte Erich Grausgruber, der Kreditschutzverband-Leiter in Salzburg.

Mehr dazu:
>> Austria Salzburg setzt Spielbetrieb fort

red

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