Der momentane Erfolgslauf der Wiener Austria hat am Mittwoch im ÖFB-Cup eine Fortsetzung gefunden. Der Bundesliga-Tabellenführer feierte einen 2:1-Heimsieg gegen den SCR Altach und stieg damit als achte und letzte Mannschaft ins Viertelfinale auf. Die Veilchen profitierten dabei allerdings von einer gravierenden Fehlentscheidung des Schiedsrichter-Teams.

Referee Alexander Harkam erkannte beim Stand von 1:1 den völlig regulären Führungstreffer der Altacher durch Louis N'Gwat-Mahop nach einer falschen Abseitsanzeige seines Assistenten nicht an: Ein schwerer und spielentscheidender Fehlpfiff. Altach-Trainer Damir Canadi hatte zuletzt harsche Kritik an den Bundesliga-Schiedsrichtern geäußert. Auch nach der Meisterschafts-Heimniederlage gegen die Austria, welche ebenfalls eine Fehlentscheidung der Unparteiischen eingeleitet hatte.

Dabei war Altach vor 4.805 Zuschauern durch einen herrlichen Freistoßtreffer von Dominik Hofbauer bereits in der achten Minute in Führung gegangen, doch ein Doppelpack von Kevin Friesenbichler (21. und 82.) drehte die Partie für die Austria. Die Wiener brachten damit den siebenten Pflichtspielsieg (fünf in der Bundesliga und zwei im ÖFB-Cup) in Folge unter Dach und Fach.

Titelverteidiger RB Salzburg, Sturm Graz, Admira Wacker, Mattersburg, der LASK, der SKN St. Pölten und Rapid heißen die weiteren Teilnehmer am Cup-Viertelfinale. Die Auslosung findet am Sonntag statt und die Paarungen gehen am 9./10. Februar 2016 über die Bühne.

Austria mit totaler Rotation

Austria-Trainer Thorsten Fink veränderte sein Team im Vergleich zum Bundesliga-Match gegen Mattersburg an gleich neun Positionen. So kamen Jens Stryger Larsen, Thomas Salamon, Mario Leitgeb, David De Paula, Tarkan Serbest, Ognjen Vukojević, Marco Meilinger und Kevin Friesenbichler zu einem seltenen Einsatz von Beginn an. In der Innenverteidigung agierte Lukas Rotpuller gemeinsam mit Vanče Šikov, der am Sonntag erst in der 90. Minute eingewechselt worden war.

Die beiden erlebten gleich nach vier Minuten eine Schrecksekunde, als Martin Harrer den Ball am Fünfer über das Tor beförderte und die mögliche Altacher Führung vergab. Diese gab es dann jedoch nur wenig später in der achten Minute: Dominik Hofbauer bezwang Austria-Keeper Osman Hadžikić mit einem tollen Freistoß aus gut 25 Metern genau ins Kreuzeck, wobei die violette Mauer eine entscheidende Lücke offenließ.

Die Wiener erholten sich allerdings relativ schnell. De Paula (10.) und Friesenbichler (18.) scheiterten zunächst noch mit Schüssen aus der Distanz. In der 21. Minute machte es der von Benfica ausgeliehene Friesenbichler nach einer gelungenen Kombination aber besser und vollendete nach einem überlegten Leitgeb-Pass, der die Hintermannschaft der Gäste aushebelte, sicher. Torhüter Martin Kobras, der im Cup wie erwartet erneut den Vorzug gegenüber Team-Neuling Andreas Lukse erhielt, war ohne Abwehrchance.

Bis zur Pause hatte die Austria dann mehr vom Spiel, vergab Möglichkeiten auf das 2:1. Die Vorarlberger leisteten sich beim Herausspielen immer wieder Fehler, die das Heimteam zu Kontern einluden.

Schwerer Fehler des Schiedsrichter-Teams kostet Altach das 2:1

Nach dem Seitenwechsel überraschte wieder Altach: Der eingewechselte Louis N'Gwat-Mahop spitzelte den Ball in der 48. Minute zur vermeintlichen 2:1-Führung an Hadžikić vorbei. Der Treffer des Kameruners zählte jedoch aufgrund der falschen Abseitsanzeige des Schiedsrichter-Assistenten nicht. Eine glatte Fehlentscheidung.

Altach präsentierte sich nach der Pause klar verbessert. N'Gwat-Mahop bereitete der Austria-Defensive mehr Probleme als zuvor Harrer, der den Platz verlassen musste. Lange Zeit wogte die Partie hin und her.

Eine Viertelstunde vor Schluss kamen bei der Austria Roi Kehat und Alexander Grünwald, um mehr Linie in das violette Offensivspiel zu bringen. Der Israeli war es dann auch, der in der 82. Minute den Siegtreffer nach einem Out-Einwurf von rechts per Kopf mustergültig vorbereitete. Friesenbichler, der in der Mitte sträflich vernachlässigt wurde, schoss ins linke obere Eck ein.

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apa/red