01.11.2015 11:36 Uhr

Bruderduell: Joel Matip/Marvin Matip

Joel und Marvin Matip trennten sich im Brüderduell 1:1
Joel und Marvin Matip trennten sich im Brüderduell 1:1

Auf der Tribüne saß Jean Matip im grünen Kamerun-Trainingsanzug, er war stolz und zufrieden zugleich. Unten auf dem Rasen umarmten sich seine Söhne Marvin und Joel nach ihrem ersten Bruderduell in der Bundesliga - und niemand hatte verloren. "Ich glaube, ich kann ein bisschen besser damit leben", sagte der 30-jährige Marvin nach dem 1:1 (1:0) mit dem Aufsteiger FC Ingolstadt bei Schalke 04 und seinem sechs Jahre jüngeren Bruder Joel.

So nah wie nach dem Schlusspfiff waren sich die beiden in den 90 Minuten zuvor selten gekommen, die originären Aufgabengebiete der beiden Abwehrspieler lagen weit auseinander. Wagte einer von beiden den Weg nach vorne ins Revier des Bruders, war "es schon komisch", meinte Marvin: "Irgendwann nach dem Zweikampf merkst du dann, dass es dein eigener Bruder war." Joel betonte: "Ich sehe dann nur auf den Ball."

Nach dem Spiel ging es nicht mehr gegeneinander, sondern gemeinsam weiter. Die in Bochum aufgewachsenen Brüder fuhren zusammen nach Mainz ins ZDF-Sportstudio, sahen dort Fotos aus ihren Kicker-Anfangsjahren beim SC Weitmar 45, hörten Erinnerungen ihres Vaters Jean und ihrer Mutter Eva-Maria, plauderten über ihr einziges gemeinsames Länderspiel mit Kamerun. Und als Joel, dessen Vertrag auf Schalke ausläuft, nach seiner Zukunft gefragt wurde, mutmaßte Marvin: "Er wird sich irgendwann den Traum von der Premier League erfüllen. Aber mir hat er auch noch nichts gesagt."

Einen Gewinner im 24. Bruderduell der Bundesliga gab es am Ende doch noch. An der Torwand traf Joel viermal, Marvin nur zweimal. Doch damit konnte auch ihr Vater Jean gut leben.

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