21.10.2015 15:45 Uhr

Rampenlicht: Drei Kicker mit Heimweh

Filip Daems (r.) steht in Belgien endlich wieder auf dem Platz
Filip Daems (r.) steht in Belgien endlich wieder auf dem Platz

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf drei Akteure, die ihre Karrieren voraussichtlich alle in der Heimat beenden werden.

Von 2005 bis 2015 Spieler bei Borussia Mönchengladbach - länger als jeder Ausländer vor ihm. Ab 2009 durchgängig Kapitän der Fohlen - auch das hat vor ihm keiner geschafft. In der Saison 2014/2015 trug er die Binde aber nur noch auf der Tribüne. Trainer Lucien Favre hatte für das Urgestein keine Verwendung mehr. Die Rede ist von Filip Daems.

Letzte Saison als Kapitän auf der Tribüne

Seine letzte Saison in Gladbach beendete der Belgier, ohne nur eine Minute gespielt zu haben. "Klar, das war sehr enttäuschend. So etwas habe ich erstmals erlebt. Als Fußballer willst du immer auf dem Platz stehen." Und dann mit Trotz: "Aber ich bleibe dran, lasse mich nie hängen", erklärte er noch im Januar vor dem Trainingslager in Belek in der Türkei.

Doch es sollte sich nichts ändern. Am Ende der Saison lief sein Vertrag aus und er verließ den Verein. Trotz dieser ernüchternden Abschiedssaison fand er vor seiner letzten Partie mit den Fohlen, in der er ebenfalls keine Spielminute bekam, noch positive Worte für seinen heutigen Ex-Klub: "Ich bin im Laufe der Saison auf der Tribüne ein richtiger Fan dieser Truppe geworden. Es macht Spaß, sie spielen zu sehen."

Seit Juli diesen Jahres spielt der 36-jährige wieder in seiner Heimat Belgien beim KVC Westerlo. Dort steht er auch wieder auf dem Platz: Sieben Spiele bestritt er schon und bei allen war er in der Startelf. Es wird sich zeigen, ob Daems noch ein Jahr dran hängt oder nach der Saison seine Karriere beendet. Die Lust auf Fußball habe er noch, betonte er jedenfalls kürzlich in einem Interview.

Start und Ziel in Oslo

Für Mohammed Abdellaoue ging es auch wieder zurück in die Heimat: Sein neuer, alter Verein heißt Vålerenga IF. Für die Mannschaft aus Oslo spielte der Norweger auch schon von 2008 bis 2010, bevor er zu Hannover 96 in die Bundesliga wechselte. Dort schoss er in drei Spielzeiten 29 Tore in 80 Spielen für den Nordklub.

Beim VfB Stuttgart, der für den Angreifer 3,5 Millionen Ablöse an Hannover zahlte, hatte er weniger Glück: Nur ein Treffer und mehrere Verletzungen, die ihn zurückwarfen. Der Verein aus dem Süden löste daher seinen Vertrag, der eigentlich noch bis 2017 bestand hatte, vorzeitig auf. "Wir freuen uns, dass wir gemeinsam eine gute Lösung gefunden haben, die zu Moas Zukunftsplanung passt", erklärte Sportvorstand Dutt damals.

In Oslo bestritt er bislang jetzt vier Spiele und erzielte dabei einen Treffer. Das kann so weitergehen für den Offensivmann. In der Hauptstadt Norwegens hat er noch Vertrag bis 2019 – viel Zeit für den Linksfuß, um Tore zu schießen.

Abwehrbollwerk mit Lució

Der letzte im Bunde ist ein brasilianische Innenverteidiger, der ebenfalls wieder zu seinen Ursprüngen zurückkehrte. Von 2002 bis 2007 kickte er bei Leverkusen– zwei Jahre bildete er zusammen mit Lució die Innenverteidigung von Bayer: Juan Silveira dos Santos, kurz Juan. Der Abwehrmann spielte fünf Saisons für die Werkself und bestritt dabei 139 Partien, in denen er zehn Tore erzielte. Diese Treffer sind auch seinem exzellenten Kopfballspiel zu verdanken, dass sowohl defensiv als auch offensiv sehr von Vorteil war.

Danach ging er für 6,3 Millionen Euro Ablöse zur AS Roma, wo er bis 2012 spielte. Nach dem Kapitel in Italien und zehn sportlichen Jahren in Europa, zog es ihn zurück in sein warmes Heimatland Brasilien.

Sein neuer Klub, Internacional aus Porto Alegre, der Hauptstadt des südlichen Budesstaates Rio Grande do Sul, spielt in der obersten Liga Brasiliens. Mit diesem Team gelangen ihm 2013, 2014 und 2015 die Staatsmeisterschaften. 2014 wurde der heute 36-Jährige mit seiner Mannschaft zudem Dritter in der nationalen Meisterschaft. In diesem Jahr läuft sein Vertrag in Porto Alegre aus, ob er nochmal verlängert ist nicht sicher.

Marvin Wennhold

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