23.09.2015 14:17 Uhr

Leverkusen sucht nach Konstanz

Rudi Völler kritisierte zuletzt die Leistungen von Bayer Leverkusen scharf
Rudi Völler kritisierte zuletzt die Leistungen von Bayer Leverkusen scharf

Die fehlende Konstanz von Bayer Leverkusen gibt Rätsel auf. In der Bundesliga blieb die Mannschaft deutlich hinter den Erwartungen, die besten Leistungen zeigte das Team in der Champions League.

Die "Dornröschenschlaf"-Kritik von Rudi Völler saß. Der Sportchef von Bayer Leverkusen ließ nach dem schwachen Auftritt der Werkself am vergangenen Sonntag im Gastspiel bei Borussia Dortmund keinen Zweifel daran, dass leistungsmäßig derzeit viel Luft nach oben ist.

Bayer kämpft um Konstanz, blieb aber vor allem in der Bundesliga in etlichen Spielen vieles schuldig. Dafür lief es in der Champions League mit dem Weiterkommen gegen Lazio in den Playoffs und dem 4:1-Auftaktsieg in der Gruppenphase gegen BATE Borisov weitaus besser.

Schwierige Phase

"Die Mannschaft ist intakt, und wir sind durchaus in der Lage, Spiele zu gewinnen! Wir müssen einfach unseren Stil wiederfinden", sagte Trainer Roger Schmidt vor dem Duell am Mittwochabend in der BayArena gegen den FSV Mainz 05. Auch er weiß, dass die Mannschaft den Schalter umlegen muss: "Es ist eine schwierige Phase, der Bundesliga-Start ist sicher nicht geglückt. Wir hatten viele Wechsel, deswegen fehlt ein wenig die taktische Stabilität."

Der Coach weiß, dass der Partie gegen Mainz eine Schlüsselrolle zukommt. Die Niederlagen bei den Topteams Bayern München (0:3) und BVB mussten zumindest einkalkuliert werden. "Gerade gegen solche Mannschaften sind individuelle Fehler, wie wir sie gemacht haben, natürlich spielentscheidend", analysierte Schmidt. Nicht auf der Rechnung hatte Bayer das 0:1 gegen Aufsteiger SV Darmstadt 98. Schmidt: "Die Auftritte zuletzt waren nicht zufriedenstellend, deshalb wollen wir uns unbedingt ein Erfolgserlebnis sichern."

Offensive muss zulegen

Dazu muss aber auch die hochgelobte Offensive deutlich zulegen. Drei Tore in der Bundesliga an den ersten fünf Spieltagen und zuletzt drei Zu-Null-Pleiten offenbaren die momentanen Schwächen. Viele Chancen, auch in Dortmund, wurden vergeben.

Der neue Millionenstürmer Javier Hernández Chicharito traf zwar gegen Borissow, in Dortmund ging er aber ebenso leer aus und erwies sich vor dem Tor nicht als so kaltblütig wie erhofft. Nationalspieler Karim Bellarabi fiel beim BVB vor allem mit der Anmache in Richtung seines brasilianischen Teamkollegen Wendell auf, nachdem dieser den Foulelfmeter zum 0:3 verursacht hatte.

Suche nach Balance

Schmidt muss versuchen, die Balance innerhalb der Mannschaft wiederherzustellen. Genügend offensive Kräfte stehen in der Regel im Team, aber die Gefahr, ins offene Messer zu laufen, ist natürlich stets gegeben. In Dortmund spielte Schmidt in Halbzeit zwei alles oder nichts, wechselte Weltmeister und "Sechser" Christoph Kramer aus. Der Mut, die Wende noch herbeiführen zu wollen, wurde nicht belohnt, Dortmund nutzte die sich bietenden Chancen eiskalt.

Auch in der vergangenen Saison gab es Phasen, in denen die Taktik bei Bayer nicht passte und die Werkskicker Gegentore en masse schluckten. Schließlich fand Schmidt die richtige Abstimmung, am Ende standen Platz vier und die Teilnahme an den Playoffs zur Königsklasse. In einer ähnlichen Findungsphase scheint Bayer auch zu Beginn der neuen Spielzeit zu stecken. Aber: die Tabellenspitze ist schon jetzt weit enteilt.

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