12.09.2015 17:36 Uhr

Wölfe stolpern in Ingolstadt

André Schürrle blieb in Ingolstadt blass und setzte keine großen Akzente
André Schürrle blieb in Ingolstadt blass und setzte keine großen Akzente

Nationalspieler Julian Draxler hat den VfL Wolfsburg bei seinem Premiereneinsatz als Nachfolger von Kevin De Bruyne nicht zum Sieg in Ingolstadt führen können.

Die Niedersachsen mussten sich nach einer sehr mäßigen Leistung mit einem 0:0 beim aufopferungsvoll kämpfenden Bundesliga-Neuling begnügen. Drei Tage vor dem Start in die Champions League gegen ZSKA Moskau fehlte es dem VfL Wolfsburg am 70. Jahrestag des Vereins auffällig an Dynamik, Elan und Einfallsreichtum im Offensivspiel.

Die Ingolstädter verdienten sich vor 14 092 Zuschauern mit großem Einsatz und mutigen Aktionen den ersten Heimpunkt im Oberhaus redlich. Mit acht Zählern liegt Vizemeister Wolfsburg in der Tabelle nach vier Spieltagen nur knapp vor dem Aufsteiger, der mit sieben Punkten glänzend gestartet ist.

Kein Geburtstagsgeschenk für Dieter Hecking

Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking hatte an seinem 51. Geburtstag die Neuzugänge Draxler und Dante gleich in die Startelf gestellt. Zu jubeln aber hatte Hecking nichts. Der für rund 36 Millionen Euro verpflichtete Ex-Schalker Draxler tat sich schwer, als Spielmacher das Wolfsburger Offensivspiel auf Anhieb so zu prägen, wie das der zu Manchester City verkaufte Vorgänger De Bruyne mit seiner enormen Dynamik tat. Wolfsburgs neue Nummer 10 konnte ihr Potenzial nur in Ansätzen andeuten. Weltmeister André Schürrle setzte bei seinem ersten Startelf-Einsatz der Saison auf dem linken Flügel überhaupt keine Akzente.

Mit viel läuferischem Aufwand agierte Ingolstadt auf Augenhöhe in einem Spiel, das in der ersten Hälfte fast ohne Torszenen vor sich hinplätscherte. Einen Stellungsfehler von Ingolstadts Kapitän Marvin Matip musste Ramazan Özcan ausbügeln. Der Torwart klärte vor Draxler (10.). Aufregendste Strafraumszene war ein Zweikampf zwischen Dante und Lucas Hinterseer, bei dem der FCI-Angreifer zu Boden ging, aber für einen Foulelfmeter reichte der Schubser von Dante in der Luft nicht. Der vom FC Bayern verpflichtete Brasilianer stand im Abwehrzentrum neben seinem Landsmann Naldo insgesamt stabil.

Kein Wölfe-Joker will stechen

Nach dem Seitenwechsel schaltete der Vizemeister aus dem untertourigen Kontrollmodus einen Gang höher. Draxler kam nun auch mehr ins Spiel, bediente einmal Bas Dost (47.) und zwang Ingolstadts Schlussmann Özcan bei einem kraftvollen Schuss aus 17 Metern zur ersten Glanztat der Partie (64.). Kurz darauf kam Nationalspieler Max Kruse für den wirkungslosen Schürrle, Draxler rückte auf den Flügel. Kurz darauf zog Hecking mit Nicklas Bendtner für Dost auch noch seinen zweiten Offensiv-Joker (71.).

Die Partie lebte von der Spannung. Ingolstadt stand hinten weiter kompakt, agierte aber bei den Konterversuchen zu überhastet und ungenau. Wolfsburg hatte noch eine gute Freistoßmöglichkeit, aber der fehlerlose Özcan parierte auch den Schuss von Naldo (84.). Für ein Spitzenteam investierte der Pokalsieger zu wenig für drei Punkte.

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dpa

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