1860-Chaos eskaliert! Präsidium tritt zurück

Wenige Tage vor dem Trainingsstart steht 1860 München endgültig vor einem Scherbenhaufen: Nachdem die Gespräche mit Investor Hasan Ismaik gescheitert sind, sind das Präsidium und Vereinsvertreter im Beirat geschlossen zurückgetreten. Das teilten die Löwen am späten Freitagabend offiziell mit.
#tsv1860-Präsidium und Vereinsvertreter im Beirat treten geschlossen zurück http://t.co/I8VBOFgQBO
— TSV 1860 München (@TSV1860) 19. Juni 2015
In der Mitteilung verkündet der Klub: Das Präsidium und die Vereinsvertreter im Beirat des TSV 1860 München erklären daher geschlossen ihren Rücktritt und legen ihre Ämter mit sofortiger Wirkung nieder. Mit diesem Schritt ziehen sie die Konsequenz aus den intensiven und konstruktiven, zuletzt aber vergeblichen Versuchen, in Gesprächen mit Investor Hasan Ismaik und seinen Rechtsberatern eine langfristig tragfähige Lösung für die Zukunft des Vereins zu finden.
Präsident Gerhard Mayrhofer begründete den Rücktritt: "Wir bedauern sehr, dass es trotz zahlreicher Gespräche der letzten Tage nicht gelungen ist, Einigkeit darüber zu erzielen, wie der TSV 1860 München wieder zurück auf die Erfolgsspur kommen kann. Wir haben bis zuletzt versucht, unter hohem persönlichem Einsatz aller Beteiligten und enormem Erwartungsdruck der Öffentlichkeit zu einer überzeugenden Lösung im Sinne des Vereins und der Löwenfans zu kommen."
Lösung mit Magath wird unwahrscheinlicher
Dass nun die angestrebte Lösung, Felix Magath als Trainer und Sportdirektor einzusetzen und ihm die volle sportliche Handlungsfähigkeit zu übertragen, erreicht wird, gilt als unwahrscheinlich. Investor Ismaik war es, der sich - im Gegensatz zu den nun zurückgetretenen Verantwortlichen - gegen eine solche Lösung ausgesprochen hatte.
Die Löwen sind damit in einer ganz heißen Phase nicht handlungsfähig. Am Montag ist Trainingsauftakt - offensichtlich noch unter dem öffentlich angezählten Trainer Torsten Fröhling, der die Sechziger in der Relegation vor dem Abstieg in die 3. Liga bewahrt hatte. Als U21-Trainer besitzt er noch einen Vertrag bis 2017. Ismaik hatte erklärt, "einen stärkeren Trainer" zu wollen.
Zudem ist Ismaik gegen erhebliche Widerstände im Verein ein Fürsprecher Gerhard Poschners. Es hieß, der Jordanier solle zum Anteilsverkauf bereit sein, was das Aus des Sportdirektors bedeuten würde und den Weg für Magath freigemacht hätte. Nun ist wieder alles offen.
Mehr dazu:
>> 1860: Ringen um Magath - keine Versammlung
wfb