16.06.2015 11:40 Uhr

Lok Leipzig macht weiter

Lok will Aufarbeitung der Krawalle aktiv betreiben
Lok will Aufarbeitung der Krawalle aktiv betreiben

Bei Lok Leipzig richtet man den Blick nach den skandalösen Ausschreitungen vom Wochenende wieder nach vorne. "Wir haben beschlossen, dass es weitergeht. Wir wollen uns den Verein von solchen Chaoten nicht kaputtmachen lassen", sagte Vorstandsmitglied René Gruschka nach der Präsidiumssitzung am Montagabend.

Der Verein beschloss, die Aufarbeitung der Krawalle beim Oberliga-Spiel gegen RW Erfurt II (0:2) aktiv zu betreiben. Video- und Bildmaterial sollen veröffentlicht werden, um aus dem Fanlager Hinweise auf die Krawallmacher zu bekommen. In einem nächsten Schritt sollen die Randalierer ein lebenslanges Hausverbot erhalten und in Regress genommen werden. "Das sind keine Fans, sondern Verbrecher", sagte Gruschka.

Der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) hat bereits Ermittlungen aufgenommen. Dem Klub drohen harte Sanktionen wie Punktabzüge, eine Platzsperre oder eine Geldstrafe von bis zu 20.000 Euro. Der NOFV könnte auch eine Neuansetzung beschließen, die Lok aber ablehnen würde. "Wir haben sportlich verloren", sagte Gruschka.

Zukunft von Basler und Scholz fraglich

50 der 2200 ansonsten friedlichen Lok-Fans hatten in der 75. Minute beim Stande von 0:2 den Platz gestürmt und einen Spielabbruch provoziert. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Lok hätte mit einem Sieg in Erfurt Platz drei und damit noch die Regionalliga-Relegation erreichen können. So bleibt der Traditionsklub Oberligist.

Weiterhin fraglich blieb nach der Sitzung, ob Sportdirektor Mario Basler und Trainer Heiko Scholz ihre Arbeit fortsetzen. Die beiden früheren Bundesliga-Profis hatten nach den gewaltsamen Auftritten der Chaoten ihre Zukunft bei Lok offen gelassen. "Andererseits haben Mario und ich ein Team zusammengestellt, das nächste Saison aufsteigen wird", sagte Scholz der Leipziger Volkszeitung.

Erst vor zweieinhalb Jahren hatte ein neuer Vorstand Lok vor der Insolvenz gerettet und einen Neuanfang gestartet. Zu dem mit aller Macht in die Bundesliga drängenden Vereins-Projekt von RB Leipzig will Lok langfristig eine echte Alternative in der Fußball-Landschaft der Messestadt darstellen.

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sid

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