16.05.2015 14:59 Uhr

Ägypten stuft Ultras als Terroristen ein

Ultra-Gruppen gelten in Ägypten nunmehr als terroristische Vereinigungen
Ultra-Gruppen gelten in Ägypten nunmehr als terroristische Vereinigungen

Ägyptens Gericht für dringende Angelegenheiten mit Sitz in Kairo hat am Samstag landesweit die Ultra-Gruppen sämtlicher Fußballvereine verboten und deren Auflösung angeordnet. Die Fanklubs werden demnach künftig als terroristische Organisationen eingestuft.

"Es wird ihnen nicht möglich sein während Fußballspielen aufzutreten, noch werden sie eine Stimme gegenüber dem Regime haben. Jede Person, die in deren Namen auftritt, wird verhaftet", wird der in den Prozess involvierte Anwalt Ashraf Farhat von der ägyptischen Nachrichtenseite "Daily News Egypt" zitiert.

Vorangegangen war diesem Urteil juristische Anstrengungen von Mortada Mansour, dem Präsidenten von Zamalek, einem der populärsten Klubs des Landes, gegen die "Ultras White Knights". Der Zamalek-Fangruppe wurden Attentatspläne, Vandalismus sowie ein Naheverhältnis zur verbotenen Muslimbruderschaft zu Lasten gelegt. Mansour gilt als Mubarak-treu und wurde nach Ende der Regentschaft von Muslimbruder Mursi wieder als Präsident installiert.

Während des "Arabischen Frühlings" und dem Sturz von Langzeitherrscher Hosni Mubarak 2011 waren diverse Ultra-Gruppen in Ägypten vor allem außerhalb der Stadien als politischer Machtfaktor in Erscheinung getreten. Seit der Revolution war es dann auch im Kontext von Fußballspielen zu schweren Auschreitungen mit zahlreichen Toten gekommen. Grundsätzlich gelten Ultras in Ägypten zu den am besten organisierten Bewegungen des Landes.

Mehr dazu:
>> Todesurteile nach Katastrophe von Port Said 
>> Archiv: Ägypten: Ultras als starker Arm der Revolution 

sk

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