Wie schlimm ist die Krise in Zürich?

Am Ostersamstag ist im Letzigrund der FC Luzern beim FC Zürich zu Gast (ab 17:45 Uhr im weltfussball-Liveticker). Bei Zürich ist zurzeit so richtig Feuer im Dach, die Gäste aus der Innerschweiz brauchen Punkte gegen den Abstieg.
Es war der 1. November letzten Jahres, als der FCL zuletzt beim FC Zürich zu Gast war. Eine denkwürdige Partie, holten doch die Innerschweizer ausgerechnet beim dazumals formstarken FCZ den ersehnten ersten Sieg im 14. Spiel. Seit diesem Datum haben sich die Tabellenpositionen der beiden Teams kaum verändert. Luzern hat das Schlusslicht inzwischen an Aarau abgegeben und Zürich Platz zwei an YB. Doch der große Unterschied zum letzten Herbst liegt in der Formstärke der Mannschaften. Der FCZ befindet sich in einer veritablen Krise, Luzern hat seit der Winterpause gar einen Punkt mehr eingefahren als sein Gegner am Samstag.
Weiterer Akt im Zürcher Drama?
Der FC Zürich präsentierte sich in der Vorrunde als einziger ernstzunehmender Konkurrent des FC Basel. Das ist lange her. Mittlerweile sind es 14 Punkte Rückstand auf den FCB und sieben auf YB. Gegen die Berner ging das Team von Urs Meier vor der Länderspielpause sang- und klanglos mit 0:3 unter. Dass Kapitän Yacine Chikhaoui nach seiner Tätlichkeit für drei Spiele gesperrt wurde, passt ins Bild. Beim Stadtklub scheint einiges im Argen zu liegen. Schlechte Resultate und interne Unstimmigkeiten, die in dieser Woche in der Absetzung von David Da Costa als Nummer eins im Tor gipfelte. Eine Begründung gab es nicht dazu, einzig die Gewissheit, dass der Entscheid nicht aufgrund der Leistungen Da Costas auf dem Platz gefällt worden ist.
Gegen den zweitletzten Gast aus Luzern braucht die Meier-Equipe dringend einen Sieg, um wieder etwas Ruhe ins eigene Haus zu bringen. Da ist die Liste der Abwesenden nicht gerade hilfreich. Neben Chikhaoui ist auch Franck Etoundi gesperrt, Armin Alesevic und Raphael Koch sind verletzt.
In Luzern zählt jeder Punkt
Der FC Luzern ist nicht mehr das am meisten abstiegsgefährdete Team, das haben sie spätestens beim 4:0 gegen das jetzige Schlusslicht Aarau klar gemacht. Doch trotz einer Leistungssteigerung seit der Winterpause (Platz 4 in der Rückrundentabelle) beträgt das Polster auf den Abstiegsplatz nur gerade drei Punkte. Und der Kellerkampf ist nicht mehr so ausgedehnt wie noch im letzten Jahr. GC und Sion haben sich definitiv aus der Abstiegsdiskussion ausgeklinkt und auch der FC Vaduz macht nicht den Eindruck eines Abstiegskandidaten. Für Luzern wäre somit ein Auswärtssieg im Letzigrund wie bereits im letzten Herbst enorm wertvoll. Markus Babbel stehen für diese Aufgabe sämtliche Spieler zur Verfügung.
Ein interessanter Kampf wartet im Letzigrund. Aufgrund der Tabelle müsste der FCZ klarer Favorit sein, aber nicht nur die aktuelle Form lässt Zweifel an dieser Rollenverteilung aufkommen. Fünf der letzten sechs Begegnungen gewann der FC Luzern.
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Stefan Hürst