11.03.2015 11:31 Uhr

Fanforscher fordert Selbstreinigungs-Prozess

Fanforscher Pilz nimmt friedliche Fans in die Pflicht
Fanforscher Pilz nimmt friedliche Fans in die Pflicht

Der Fanforscher Gunter A. Pilz nimmt nach den jüngsten Anfeindungen gegen RB Leipzig vor allem die friedlichen Fans in die Pflicht. "Es ist an der Zeit, die Selbstreinigung ernst zu nehmen und zu signalisieren, dass auch die Fans selbst nicht bereit sind, solche Taten von durchgeknallten Einzeltätern mitzutragen", sagte Pilz.

Die Forderung nach härteren Strafen sei hingegen "immer reflexartig und populistisch", sagte der Fanforscher: "Ich glaube nicht, dass wir härtere Strafen brauchen, sondern dass die, die wir bereits haben, konsequent und vor allem zeitnah angewendet werden müssen." Wichtig sei, "dass die Besonnenen wach werden und dazu beitragen, die versprengte Minderheit aus der Anonymität herauszuholen." Dann sei die Ablehnung von Kollektivstrafen auch gerechtfertigt.

Vor und nach dem Leipziger Auswärtsspiel beim Karlsruher SC am Montag war zu es mehreren Zwischenfällen gekommen. Unter anderem belagerten Randalierer das RB-Mannschaftshotel, behinderten die Abfahrt des Mannschaftsbusses vom Stadion und bewarfen die Limousine von Sportdirektor Ralf Rangnick mit Farbbeuteln.

"Wenn die Berichte stimmen, dann denke ich, dass in der Tat eine Dimension erreicht ist, wo eine Grenze überschritten wird", sagte Pilz. "Deshalb ist es gut, wenn man die Rote Karte zeigt." Es handle sich bislang aber auch "mehr um Bedrohungsszenarien als um körperliche Gewalt". Die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der DFB haben indes "ihre Hausaufgaben" in Sachen Gewaltprävention gemacht, sagte Pilz.

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sid

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