Spektakuläres Remis zwischen Basel und Sion

Eine aussergewöhnliche Partie endet im St. Jakob-Park zwischen dem FC Basel und dem FC Sion mit 1:1. Die Bebbi kämpfen sich nach Rückstand in Unterzahl zurück und verdienen sich gegen zu passive Sittener nach der Pause den einen Punkt.
Von den angereisten 25.363 Zuschauern war zunächst viel Geduld gefragt. Gegen einen taktisch starken FC Sion fehlte dem FCB die nötige Durchschlagskraft. Die Sittener ihrerseits setzten vereinzelt kleine Nadelstiche in der Offensive. Kurz vor der Pause änderte sich das Drehbuch schlagartig. Moussa Konaté tauchte alleine in der Spitze auf, und legte den Ball am herausstürmenden Thomas Vaclík vorbei. Ohne Berührung mit dem Basler Torwart gab, liess er sich theatralisch fallen. Referee Sascha Amhof zeigte umgehend auf den Elfmeterpunkt und stellte Vaclík mit der Ampelkarte vom Platz. Der Fehlentscheid war eine Einladung für Pa Modou, der den fälligen Penalty sicher verwertete und das Spiel auf den Kopf stellte.
Über 70 Prozent Ballbesitz hatte der FC Basel vor der Pause. Daraus machten die Bebbi zwar viel zu wenig, dennoch war die Ausgangslage zur Pause genauso unverdient wie aussichtslos. Und so präsentierte sich auch der Beginn der zweiten Halbzeit. Innert weniger Minuten hätte der FC Sion auf 3:0 oder 4:0 davonziehen müssen. Aber eben, hätte. Ebenezer Assifuah, Daniel Follonier und Vincent Rüfli vergaben beste Möglichkeiten fahrlässig. Und dies in einer Phase, in der die Nerven bei den Platzherren blank lagen. An der Seitenlinie tobte Paulo Sousa, auf dem Feld Captain Marco Streller.
Neuer Schwung durch Embolo
Durch die vergebenen Chancen gab Sion dem Leader die Möglichkeit, nochmals zurückzukommen. Eine Möglichkeit, die sich ein FC Basel nicht entgehen lässt. Der eingewechselte Breel Embolo, der soeben seinen Vertag bis 2019 verlängert hatte, brachte neuen Schwung, hämmerte gleich das Leder an den Pfosten. Dass der Ausgleich von Shkelzen Gashi kurz danach unhaltbar von Léo Lacroix abgefälscht wurde, dürfte die Hausherren denklich wenig interessiert haben. Sie haben sich in ein bereits verloren geglaubtes Spiel zurückgekämpft und waren auch nach dem 1:1 die bessere Mannschaft. Sion hingegen war nicht mehr fähig, die Überzahl auszunutzen und die Offensive zu forcieren. Stattdessen konzentrierte sich das Team von Coach Didier Tholot auf das Sammeln von Gelben Karten. Michael Perrier sah nach einem Kung-Fu-Einsatz gegen Marek Suchy kurz vor Schluss gar noch Gelbrot und sorgte dafür, dass auch Sion nicht komplett zu Ende spielen konnte.
Wie bereits in der Hinrunde teilen sich der FC Basel und der FC Sion im St. Jakob-Park die Punkte. Im Unterschied zu damals hatten die Gäste jedoch diesmal alle Trümpfe in der Hand. Die wichtigen Stiche machte aber der FCB, der sich ab sofort auf das nächste wichtige Spiel in der Champions League gegen den FC Porto vorbereiten muss.
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Stefan Hürst