16.01.2015 14:48 Uhr

SKN auch ohne Schinkels handlungsfähig

SKN-Coach Michael Steiner hat kein Problem damit, dass Sportdirektor Frenkie Schinkels Montag nach Thailand abhebt
SKN-Coach Michael Steiner hat kein Problem damit, dass Sportdirektor Frenkie Schinkels Montag nach Thailand abhebt

SKN-Coach Michael Steiner hat derzeit 14 einsatzfähige Feldspieler. Sportdirektor Frenkie Schinkels fliegt am Montag in den Urlaub. In der Warteschleife stehen u.a. Sandro, Cem Atan und Andreas Dober. Definitiv nicht mehr kommen wird ein Fitnesstrainer. Den braucht Steiner nicht. 

"Wir sind auch handlungsfähig, wenn Frenkie Schinkels nicht vor Ort ist", hält Michael Steiner fest. Der Trainer des SKN St. Pölten präsentiert sich im Besprechungszimmer in der NV Arena im Gespräch mit weltfussball entspannt. Dabei stehen ihm derzeit nur 14 Feldspieler zur Verfügung, gleich sieben sind verletzt, darunter mit David Parada (Adduktoren), Peter Brandl (Knöchel-OP) und David Oberortner (angeschlagen) gleich drei zentrale Mittelfeldspieler. Und der Sportdirektor hebt Montag in den Thailand-Urlaub ab.

Als Schinkels das letzte Mal weg war (Ende Dezember), kam dem SKN beinahe Kapitän Tomasz Wisio abhanden. Den anstehenden Urlaub hat der Niederländer auch schon vor seinem Engagement beim SKN gebucht und die Entspannung wird er jetzt wohl erst recht brauchen, da er bei seinem Nebenjob an die Grenzen geht. Schinkels ist "17 Stunden am Tag für den SKN da ist" (Quelle: Sky Sport, 27. Oktober) und "sitzt jeden Tag siebeneinhalb Stunden im Büro" (Quelle: laola1.at, 9. Jänner).

Roman Wallner kommt frühestens im Sommer

Neben den bereits fixierten Transfers vermeldete Schinkels Roman Wallner (weiter Grödig) und Stefan Maierhofer (mittlerweile Millwall) als zu teuer. "Für Maierhofer hätten wir unser Stadion verkaufen müssen", scherzte Schinkels. Ein geplantes Treffen kam nie zustande. "Und dann behauptete er, ohne dass jemals Zahlen gefallen sind, solche Sachen", ärgerte sich Maierhofer, der ein vom Schinkels-Vorgänger Christoph Brunnauer tatsächlich vorgelegtes Angebot vor einem Jahr noch mit dem Sager quittierte: "Da habe ich in Deutschland ja mehr Kirchensteuer gezahlt." Bei Wallner will Schinkels im Sommer wieder anrufen.

Tatsächlich vermittelt hat Schinkels seinen ehemaligen Schützling bei Austria Kärnten Sandro (Bild) und Cem Atan, die bereits einige Tage beim SKN vertragslos mittrainieren. Sandro - der schon ein halbes Jahr auf Jobsuche ist - kann Steiner sich vorstellen. Atan - der zuletzt in der dritten türkischen Liga kickte - überlässt er Amateure-Trainer Jochen Fallmann.

Philipp Koglbauer möchte er nicht. Zu Regionalliga-Ost-Krösus Ritzing darf der 19-Jährige allerdings auch nicht wechseln. Lukas Kragl braucht Steiner ebensowenig. Dem ehemaligen Bundesliga-Spieler würde vom SKN im Falle eines Angebots nichts in den Weg gelegt werden.

Andreas Dober hat sich selbst angeboten

Andreas Dober, der seinen Vertrag mit Ethnikos Achna (CYP) vergangenen Sonntag aufgelöst hat, hat sich seinem Ex-Klub angeboten. "Auf dieser Position sind wir mit David Stec gut besetzt", hält Steiner fest. Dennoch könne man über Dober diskutieren: "Bis 2. Februar haben wir Zeit. Da heißt es nur geduldig sein und warten welche Fenster sich noch auftun." Schinkels werde auch in Thailand erreichbar sein. Der "Xavi von Thailand" hat schon für den SKN gespielt, allerdings nur kurz: José Pedrosa Galán, der zuvor bei Chainat FC diesen Namen bekommen hatte, war dem Original halt doch nur rein äußerlich ähnlich.

Sandro oder eine etwaige Urlaubsentdeckung von Schinkels wären aber erst wieder der überzählige vierte Ausländer nach Wisio und den Spaniern Segovia und Parada. Definitiv nicht mehr kommen wird ein Fitnesstrainer.

Der Abstiegskampf ist keine Systemfrage

Bei der Trainingssteuerung verlässt sich Steiner voll auf den unter anderem auch für den ÖFB tätigen Sportwissenschafter Dr. Gerhard Zallinger. "Dass additive System, bei dem zuerst 30 Minuten der Fitnesscoach das Training leitet und dann ich, brauche ich nicht", erklärt Steiner, "wichtiger ist es vielmehr zu wissen, wann du welchen Spieler wie stark belasten kannst." Zallinger gibt die Richtlinien vor und Steiner entscheidet dann mit seinem Co-Trainer Martin Eberhardt und Tormanntrainer Wolfgang Knaller was getan wird.

Die Übungseinheiten werden zu mehr als 80 Prozent mit dem Ball ausgeführt. Damit hält sich das Trainerteam auch an die Vorgabe von Blumauer, der von Schinkels und Steiner mittelfristig die Implementierung der niederländischen Spielphilosophie erwartet. Über Systeme wie 4-3-3 oder 4-3-2-1 möchte Steiner aber dann doch nicht näher reden: "Unser Minimalziel ist der Klassenerhalt. Da heißt es intern und nach außen die Ruhe zu bewahren und so schnell wie möglich die erforderlichen Punkte zu holen."

Mehr dazu:
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Thomas Schöpf

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