Abstiegskampf: SCF hofft auf Neuzugang

Mats Møller Dæhli hat in Norwegen in etwa den Status, wie ihn ein Mario Götze in Deutschland vor ein paar Jahren hatte. Der Neuzugang des SC Freiburg gilt als Toptalent mit großen Perspektiven, ist aber wohl noch lange nicht ausgereift.
Dennoch hofft der Tabellenletzte darauf, dass der 19-Jährige maßgeblich helfen kann, den Klassenverbleib zu schaffen. "Die Bundesliga ist eine großartige Herausforderung", sagt der quirlige Mittelfeldspieler, für den der SC Freiburg angeblich 1,5 Millionen Euro Ablöse an Cardiff City aus der zweiten englischen Liga bezahlt hat.
SC-Trainer Christian Streich weiß warum: Der elffache Nationalspieler sei ein intelligenter Fußballer, der sich "gut in den Räumen bewegt und Tempo in seinen Aktionen hat", sagt der 49-Jährige. Der Neue, der sich im Trainingslager im spanischen Sotogrande schnell eingewöhnen soll, wisse, "wo er hinlaufen muss auf dem Platz". Bei Kraft und Athletik müsse er aber noch zulegen, damit er sich in der Bundesliga behaupten könne. "Fußballerisch bringt er aber viel mit."
Hype in der Heimat
Møller Dæhli ist kein Vollstrecker, für diese Aufgabe wurde der Torjäger Nils Petersen von Werder Bremen ausgeliehen. Der Norweger ist eher der für Freiburg so typische flexible Offensivspieler. "Ich kann links wie rechts spielen und auch in der Mitte. Ich mag es zu attackieren, will den Ball haben und gehe vorne voll drauf", erklärt er.
Auf dem Zettel soll ihn der Sportclub schon lange gehabt haben. In seiner Heimat rangiert Møller Dæhli in der öffentlichen Wahrnehmung gleich hinter "Wunderkind" Martin Ødegaard, um den sich auch Real Madrid und der FC Bayern bemühen. "Mats war diese Saison vielleicht der beste norwegische Nationalspieler und hat viel dazu beigetragen, dass wir die letzten drei EM-Qualifikationsspiele gewonnen haben", sagte sein Landsmann Jan-Aage Fjörtoft dem kicker.
In jungen Jahren auf die Insel
Im Alter von 15 Jahren wechselte Møller Dæhli in die Jugend von Manchester United, ehe es ihn zurück nach Norwegen zu Molde FK zog und er dort mit 17 sein Profidebüt gab. Mit 18 Jahren hat er für Cardiff sein erstes Premier-League-Tor erzielt und für Norwegen debütiert. Dort hat er sich früh einen erstklassigen Ruf erarbeitet. Er habe mehr Qualität als die meisten seiner Altersgenossen und sei sehr ehrgeizig, lobt Fjörtoft.
Mit Cardiff stieg Møller Dæhli im vergangenen Sommer jedoch in die zweite Liga ab. Nun will er den nächsten Schritt machen, auch wegen der Nationalelf. "Das ist auch ein Grund, warum ich nach Freiburg gekommen bin. Das ist ein wirklich guter Klub, der bekannt dafür ist, junge Spieler zu fördern", erklärt er. Sein neuer Verein hofft darauf, mit ihm und Stürmer Petersen einmal mehr den Klassenverbleib zu schaffen.
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dpa