24.03.2014 11:53 Uhr

Revier-Derby: Letzte Chance für die Fans

Das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 steht unter besonderer Beobachtung. Foto: Friso Gentsch
Das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 steht unter besonderer Beobachtung. Foto: Friso Gentsch

Beim Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 stehen die Fans unter Bewährung. Kommt es im Umfeld der Partie am Dienstag erneut zu Randale, müssen Auswärtsgäste bei den nächsten Nachbarschaftsduellen zu Hause bleiben.

Angesichts der heftigen Ausschreitungen in den vergangenen Spielen haben sich die Verantwortlichen beider Klubs auf dieses Vorgehen geeinigt. Einer der größten Sicherheitseinsätze überhaupt bei einem Fußballspiel in Nordrhein-Westfalen soll verhindern, dass es zu dieser Maßnahme kommt. "Die Fans sind gut beraten, unser Konzept zu verfolgen", sagte Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange.

Die Einsatzkräfte erwarten rund 1.000 gewaltbereite Anhänger, je 500 von Borussia Dortmund und Schalke 04. Polizei und Bundespolizei wollen zusammen 3.000 Beamte einsetzen, um die Fangruppen schon bei der Anreise zu trennen. Der BVB setzt zudem 1.000 Ordner ein. Die Kartenzahl im Gästeblock und den angrenzenden BVB-Reihen wurde um 3.000 verringert.

Watzke fordert schnelles Handeln

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke wiederholte zum neuen Derby seine Ansicht, Randalierer umgehend abzuurteilen. Diese Forderung hatte er schon nach den Krawallen vor zwei Jahren ins Spiel vorgebracht. "Wir können den Fußball nicht vom Rest der Welt abkoppeln", hatte Watzke auf der Aktionärsversammlung 2012 gesagt. Dazu würden aber Politik und die Justiz gebraucht. Die weisen auf schon weitreichende Möglichkeiten hin.

Zuletzt hatten BVB-Anhänger im Gelsenkirchener Stadion Pyrotechnik in die Schalker Reihen geworfen. Der BVB reagierte und entzog einigen Ultra-Gruppierungen die Dauerkarten für Auswärtsspiele. Schalke verhängte gegen fast 500 BVB-Anhänger ein Stadionverbot. 36 erhielten sogar bundesweite Verbote. Auch in Dortmund dürfen nicht alle ins Stadion. 90 Unbelehrbare müssen Meldeauflagen erfüllen und dürfen nicht einmal in die Stadt oder Stadionnähe. 400 haben ohnehin Stadionverbot in Dortmund.

BVB droht Sperrung der Südtribüne

Weil BVB-Fans in dieser Saison schon mehrfach Ärger bereitet haben, drohte der DFB mit harten Konsequenzen. Sollte es in den kommenden sieben Monate erneut Randale geben, werde die Südtribüne für ein Spiel gesperrt. Diese Ankündigung zeigte bisher jedoch kaum Wirkung: Etwa 15 Fans brachen am Samstag auf dem Weg zum Auswärtsspiel in Hannover auf einem Autobahn-Rastplatz einen Polizeibus auf, kippten ihn um und versahen ihn mit BVB-Aufklebern.

Auch sonst sind gewaltbereite Fangruppen beider Seiten nicht zimperlich und verabreden sich gelegentlich zu Massenschlägereien. Anfang des Jahres waren Königsblaue und Scharz-Gelbe auch an anderer Stelle ausgerastet. Bei Prügeleien in der Könner Innenstadt war ein Schalker von einem Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Köln schwer verletzt worden. Auch da sollen Dortmunder mitgemischt haben.

Polizei appelliert an Fans

Vereine und die Gewerkschaft der Polizei NRW (GdP) richteten einen eindringlichen Appell an die Fans: "Distanzieren Sie sich von den Krawallmachern und von allen, die vor Gewalt nicht zurückschrecken. Niemand will erneut die Bilder sehen, wie wir sie alle noch vor Augen haben: verletzte Zuschauer, verletzte Polizisten, zerstörte Sicherheitsabtrennungen, als Wurfgeschoss benutzte Pyros, gewalttätige Auseinandersetzungen mitten in der Innenstadt."

Fast wäre schon bei diesem Derby die Gästetribüne auf der Nordseite leergeblieben. Nach langen Diskussionen einigten sich beide Seite auf den Kompromiss, die Fans letztmals zu warnen.

dpa

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