16.03.2014 10:25 Uhr

Hannover befreit sich von Abstiegsnöten

Hannovers Trainer Tayfun Korkut blieb nach dem Sieg seiner Mannschaft sehr sachlich
Hannovers Trainer Tayfun Korkut blieb nach dem Sieg seiner Mannschaft sehr sachlich

Selbst nach dem Abschied aus der Gefahrenzone ließ sich Hannovers Trainer Tayfun Korkut keine großen Emotionen entlocken. Besonnen und nüchtern betrachtete der 96-Coach die Situation der Niedersachsen nach dem so bedeutenden wie effizienten 3:0 bei Hertha BSC.

So ganz in Sicherheit wiegen will er sich und seine Elf noch nicht. "Wir haben jetzt ein wenig mehr Ruhe", stellte Korkut fest. "Das heißt aber immer noch nicht, dass wir die notwendigen Punkte haben und die wollen wir so schnell wie möglich holen."

Erst zweiter Auswärtssieg

Das hieße, schon am nächsten Samstag gegen Borussia Dortmund wieder etwas mitzunehmen. Vor der schweren Aufgabe gegen den Champions-League-Teilnehmer machte sich ähnlich wie bei seinem Trainer auch bei Verteidiger Christian Schulz noch kein vollkommen befreites Gefühl breit. "Jetzt haben wir ein bisschen Luft - das ist gut für uns, aber ganz durch sind wir noch nicht", erklärte der Abwehr-Routinier. Für die Distanz zu den Abstiegsrängen war der Sieg jedoch immens wichtig.

Der erst zweite Auswärtserfolg der Saison nach dem 3:1 in Wolfsburg am 25. Januar brachte die Punkte Nummer 27 bis 29 ein und lässt die Hannoveraner als vorerst Elfter entspannter in die untere Tabellenregion der Fußball-Bundesliga blicken. Von einem "Riesenschritt in die richtige Richtung", sprach deswegen auch Mittelfeldspieler Lars Stindl.

Fünfmal war Hannover 96 zuvor sieglos geblieben und stand in Berlin deswegen unter Erfolgszwang. "Die Mannschaft hat auch in den vorherigen Partien, in denen wir nicht die Punkte eingefahren haben, gute Leistungen gezeigt", beschwichtigte Korkut. Aber erst in einer spielerisch wenig unterhaltsamen Partie vor 46 727 Zuschauern im Berliner Olympiastadion hatte Hannover "das letzte Quäntchen Glück" auf seiner Seite, wie Leon Andreasen es ausdrückte. Der 30-jährige Däne wird gegen den BVB nach seiner fünften Gelben Karte fehlen.

Korkut: Wer reinkommt, muss liefern

In Berlin war die erfolgreiche Abschluss-Ausbeute der Trumpf der Niedersachsen. Sieben Schüsse insgesamt, drei auf das Tor von Hertha BSC - das reichte für drei Treffer. "Die Effizienz, die Hannover gezeigt hat, war der Unterschied", befand Hertha-Trainer Jos Luhukay. Sein Team ließ beim vierten sieglosen Heimspiel nach der Winterpause gute Chancen aus. Auch das umworbene Torjäger-Ass Adrian Ramos stach diesmal nicht.

Die Niedersachsen dagegen machten vor, wie das Toreschießen auch mit Stürmersorgen funktioniert. Die Angreifer Mame Diouf und Artur Sobiech fehlen bis zum Saisonende, Ya Konan ist noch nicht richtig fit. Artjoms Rudnevs, gegen Berlin zunächst Alleinunterhalter in der Spitze, musste schon nach einer knappen halben Stunde mit einer Fleischwunde am Sprunggelenk vom Platz.

"Es ist nicht gut, dass unsere Stürmer reihenweise ausfallen. Jetzt liegt der Fokus natürlich noch mehr auf Jan", bemerkte Schulz und meinte den eingewechselten Offensivspieler Jan Schlaudraff. Der frühere Nationalspieler (57.) vollstreckte ebenso wie Lars Stindl (49.) und Szabolcs Huszti (90.+1) eiskalt. "Wir haben es geschafft, das heute zu kompensieren", konstatierte Korkut und ergänzte. "Wer reinkommt, muss abliefern."

dpa

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