14.03.2014 14:16 Uhr

Hyypiä: Urteil wird sich nicht auswirken

Das Team von Sami Hyypiä hat 24 Zähler Rückstand auf den FC Bayern
Das Team von Sami Hyypiä hat 24 Zähler Rückstand auf den FC Bayern

Auf einen Hoeneß-Schock mag Sami Hyypiä erst gar nicht hoffen. Bayer Leverkusens Trainer erwartet nach der Verurteilung und dem Rücktritt des bisherigen Bayern-Präsidenten keine Auswirkungen auf das Spitzenspiel in München.

"Das glaube ich auf keinen Fall", sagte der 40-jährige Finne vor der nicht wirklich als Topspiel zu wertenden Partie am Samstag. Allerdings wäre der kriselnden Werkself, die nach dem passablen 1:2-Abschied aus der Champions League bei Paris St. Germain wieder Mut geschöpft hat, eine Verunsicherung des Triple-Siegers durch die Hoeneß-Affäre willkommen. Schließlich hofft der letzte Bayern-Bezwinger, den Münchnern das Goldjubiläum nach 49 ungeschlagenen Liga-Partien zu verderben.

Nach der Verurteilung von Hoeneß zu einer Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung dürfte die Solidarität der Bayern-Profis mit ihrem inzwischen einstigen Chef so groß sein wie zuvor. Deshalb gilt wohl immer noch das, was der ehemalige Bayer-Leihspieler Toni Kroos vor dem Arsenal-Spiel (1:1) zur Hoeneß-Affäre gesagt hat: "Wir können ihm helfen, indem wir gewinnen."

Bayer selbstbewusst

Ungeachtet dieser spannungsgeladenen Konstellation und des 24-Punkte-Abstandes zum Rekordmeister blickt der seit sieben Pflichtspielen sieglose Liga-Dritte der Herkulesaufgabe selbstbewusst entgegen. "Wer gegen Paris mithalten kann, kann auch bei den Bayern bestehen", meinte Hyypiä. Auch seine Spieler fühlen sich durch den respektablen Auftritt an der Seine gestärkt. "Wir haben Respekt, aber keine Angst vor den Bayern", sagte Bayer-Torwart Bernd Leno. Mit Glück könne man "eine Sensation" in München schaffen. "Wir haken das auf keinen Fall ab. Und wenn es nur ein Punkt sein sollte, wir wollen etwas mitnehmen."

Der U 21-Nationaltorwart hat während der Krisen-Wochen durch starke Leistungen weitere peinliche Pleiten wie das 0:4 im Hinspiel gegen Paris verhindert und hofft, noch für die Fußball-WM in Brasilien berücksichtigt zu werden. "Die Hoffnung habe ich auf jeden Fall. Ich werde jetzt nicht irgendetwas fordern, muss mich aber auch nicht verstecken", sagte Leno vor dem unmittelbaren Vergleich mit Deutschlands Torwart Nummer eins Manuel Neuer. Gelegenheit, sein Können zu zeigen, dürfte er in der Allianz-Arena sicher reichlich bekommen. "In München wird viel Arbeit auf mich zukommen", so Leno.

Brauchen "überragenden" Leno

Fest baut Rudi Völler darauf, dass sein Schlussmann einen guten Tag erwischt, man bei den Bayern nicht unter die Räder kommt und der Paris-Aufwind nicht schnell wieder verpufft. "Wir brauchen dort wieder einen überragenden Bernd Leno", hofft der Bayer-Sportdirektor, der nach der Partie beim B-Team von PSG realistisch hinzufügte: "Das gibt uns Zuversicht, aber die Bayern sind ein anderes Kaliber."

Nichts ist unmöglich! Schließlich waren es die Leverkusener, die den Bayern am 28. Oktober 2012 in München mit 2:1 die letzte Bundesliga-Niederlage beibrachten. "Ach, daran erinnere ich mich schon gar nicht mehr", meinte Bayern-Verteidiger David Alaba scherzhaft. Zudem will er die Serie von 49 ungeschlagenen Liga-Auftritten nicht überbewerten. "Das ist eine erstaunliche Zahl, aber ehrlich gesagt: Mir war das gar nicht bewusst", sagte der 21-jährige Österreicher. "In der Mannschaft ist das kein Thema."

Auch wenn der Erfolg der Bayern fast nur noch an der Höhe der Siege gemessen wird und Bayer 04 in einem Leistungstief steckt, warnt er davor, den Gegner zu unterschätzen. "Wir dürfen nicht glauben, sie im Vorbeigehen zu schlagen", so Alaba. Immerhin waren es auch die Leverkusener, die neben den Freiburgern als einziger Club den Münchner in der aktuellen Saison einen Punkt abluchsten. Seitdem haben die Bayern jedoch 16 Spiele in Serie gewonnen!

dpa

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