Keine Revision: Hoeneß geht ins Gefängnis

Uli Hoeneß verzichtet auf eine Revision in seinem Steuerprozess und akzeptiert damit die Haftstrafe von dreieinhalb Jahren.
Zudem tritt er mit sofortiger Wirkung als Präsident und Aufsichtsratschef des FC Bayern München zurück, teilte der 62-Jährige am Freitag in einer persönlichen Erklärung mit.
Die Erklärung von Uli Hoeneß im Wortlaut:
Nach Gesprächen mit meiner Familie habe ich mich entschlossen, das Urteil des Landgerichts München II in meiner Steuerangelegenheit anzunehmen. Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen. Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung. Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle ich mich.
Außerdem lege ich mit sofortiger Wirkung die Ämter des Präsidenten des FC Bayern München e.V. und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG nieder. Ich möchte damit Schaden vom meinem Verein abwenden. Der FC Bayern München ist mein Lebenswerk und er wird es immer bleiben. Ich werde diesem großartigen Verein und seinen Menschen auf andere Weise verbunden bleiben solange ich lebe.
Meinen persönlichen Freunden und den Anhängern des FC Bayern München danke ich von Herzen für ihre Unterstützung.
München, 14. März 2014
Uli Hoeneß"
Bis zum Haftantritt von Uli Hoeneß werden voraussichtlich noch einige Wochen vergehen. Dies erklärte Justizpressesprecherin Andrea Titz auf SID-Anfrage. Erst wenn Hoeneß eine Ladung zum Strafantritt zugestellt wird, muss er seine Haftstrafe antreten. Da Hoeneß zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt wurde, wird er diese in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech verbüßen müssen.
Wie lange Hoeneß tatsächlich im Gefängnis bleiben muss, ist nach Angaben von Titz "reine Spekulation". Möglich wäre, dass Hoeneß nach etwa sechs Monaten zum Freigänger wird, falls er, was der Idealfall wäre, nach etwa 21 Monaten vorzeitig und auf Bewährung entlassen werden sollte. "An diesem Punkt aber sind wir noch lange nicht", sagte Titz.
Respekt vor dieser Entscheidung, Uli Hoeneß! Und ich hoffe, dass ihm dieser, trotz seiner Verfehlungen, nun auch zuteil wird! #Hoeneß
— Christoph Metzelder (@CMetzelder) 14. März 2014