25.02.2014 10:15 Uhr

Fragen und Antworten zur Krise des VfB

Noch hält der VfB Stuttgart an Trainer Thomas Schneider fest
Noch hält der VfB Stuttgart an Trainer Thomas Schneider fest

Das nächste Endspiel steht an. Nun will der abstiegsbedrohte VfB Stuttgart an diesem Sonntag in Frankfurt die Wende erzwingen. Wie konnte es für die im Fußballjahr 2014 immer noch punktlosen Schwaben so weit kommen?

Wie ernst ist die Situation?

Sieben Niederlagen in Serie, 47 Gegentore, Platz 15, punktloser Letzter der Rückrundentabelle - die Lage ist besorgniserregend. Die Mannschaft zeigt zwar Willen, Selbstvertrauen ist aber nur noch in homöopathischer Dosis vorhanden. Mit nur 19 Punkten befand sich der VfB auch in der Saison 2010/11 im Tabellenkeller. Damals war Schneiders Vorgänger Bruno Labbadia Coach und verhinderte den Absturz. Und auch 2000/01 stand es sehr schlecht um den VfB. Nach 22 Spieltagen waren die Stuttgarter Vorletzter, erst Felix Magath schaffte mit dem Traditionsklub den Klassenverbleib.

Wie lange hält die Vereinsspitze noch an Schneider fest?

Präsident Bernd Wahler und Sportvorstand Fredi Bobic wollen mit ihm weitermachen, sie bewahren noch Ruhe. Denn der 41-Jährige verkörpert als ehemaliger U-17-Coach deren Idee eines neuen VfB. Man will smart sein und mit Kickern aus dem eigenen Nachwuchs mittelfristig wieder eine Marke werden. Bobic weiß auch: Ein sogenannter Feuerwehrmann verspricht keine Garantie auf Rettung. Perspektivisch arbeiten solche Kandidaten zudem höchst selten. Scheitert Schneider, wäre das vor allem für Bobic, den starken Mann im Verein, eine Ohrfeige. "Wir brauchen die Trendwende", fordert der Sportvorstand. "Für uns ist es entscheidend, dass wir von Spiel zu Spiel denken." Eintracht Frankfurt wird für Schneider zu einem Endspiel.

Wie stehen die Chancen auf den Befreiungsschlag?

Der VfB hat viel Zeit zur Vorbereitung auf die Schlüsselpartie. Viel Zeit, um bestenfalls die Verunsicherung aus den Köpfen der Spieler zu vertreiben, allerdings auch viel Zeit, um über das eigene Tief zu grübeln. Immerhin dürfte Kapitän Christian Gentner nach seinem Muskelfaserriss wieder dabei sein und dem Team Stabilität geben. Für die Hessen hingegen geht es Schlag auf Schlag. 0:0 am Sonntag gegen Werder Bremen, am Donnerstag können sie gegen Porto die nächste Runde in der Europa League erreichen. Das schlaucht, kann aber auch einen psychologischen Kick geben. Körperlich dürften die Schwaben im Vorteil sein; Armin Veh, Stuttgarts letzter Meistercoach von 2007, dürfte seine Frankfurter für das brisante Wiedersehen heiß machen.

Wie geht Schneider mit der Krisensituation um?

Für Schneider ist der VfB die erste Station als Bundesligacoach. Und auch in dieser so heiklen Phase macht er einen besonnenen Eindruck. Er versucht neue Impulse zu setzen, zieht das Tempo im Training an. Auch die zwischenzeitliche Verbannung der Arrivierten Martin Harnik und Georg Niedermeier auf die Tribüne war ein Zeichen der Härte. Ein Ende des Negativlaufs ist für Schneider eine Frage der Zeit. "Ich bin absolut überzeugt, wenn die Jungs beharrlich arbeiten, werden wir auch belohnt", sagt er. Schneider weiß aber genauso gut, dass er die Wende einleiten muss, sonst ist auch für ihn bald Schluss. "Letzten Endes geht es nicht um meine Person", erklärt er.

Kann Schneider auf die Unterstützung der Mannschaft bauen?

Wäre es nicht so, wäre er wohl nicht mehr Trainer. Wenn die historische Serie von sieben Niederlagen nacheinander zumindest eines zeigt, dann dass die Mannschaft in puncto Einsatz hinter dem Coach steht. Nicht zuletzt junge Spieler wie Timo Werner oder Antonio Rüdiger ziehen mit. "Wir müssen versuchen, für den Trainer zu spielen", meint Rüdiger. "Wir wollen mit dem Trainer die Wende schaffen und da unten rauskommen", beteuert auch Torwart Sven Ulreich. Routinier Cacau sagt: "Wir werden auf jeden Fall aufstehen."

dpa

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