16.02.2014 10:28 Uhr

Matchwinner Kumbela stiller Genießer

Ätsch! Braunschweigs Domi Kumbela hat es gegen den HSV allen gezeigt
Ätsch! Braunschweigs Domi Kumbela hat es gegen den HSV allen gezeigt

Der Matchwinner erwies sich als stiller Genießer. Domi Kumbela schwieg nach seinen drei Treffern, die Eintracht Braunschweig neue Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg gaben und Bert van Marwijk den Job als HSV-Coach kosteten.

Erst nach der Halbzeit aufs Feld geschickt, schoss der Stürmer den Letzten der Fußball-Bundesliga zum 4:2-Sieg und ließ anschließend die vergeblich wartenden Interviewer so ratlos zurück wie zuvor die Verteidiger des Hamburger SV.

Die passenden Worte fanden stattdessen seine Mitspieler und sein Trainer. "Er hat es fast, nein, nicht fast, er hat es im Alleingang entschieden", lobte Torsten Lieberknecht seinen 29 Jahre alten Angreifer: "Ihm gebührt ein großer Dank für das, was er in unheimlicher Manier geleistet hat."

Probleme mit der Joker-Rolle

Kumbela brachte gegen den HSV genau das, was den Braunschweigern am allermeisten fehlt: Torgefahr. Der harmlose Tabellenletzte hatte zuvor gerade einmal elf Tore in zwanzig Spielen erzielt. Kumbela, in der Aufstiegsspielzeit der Torschützenkönig, kam nach einer Verletzung spät in die Saison. Er tat sich in der 1. Liga schwer und sitzt oft auf der Bank. Wie in den fünf Spielen zuvor war er gegen den HSV nicht in der Startelf.

"Als Kumba reinkam, hat er die richtige Antwort gefunden", lobte Jan Hochscheidt. Der Mittelfeldspieler erzielte nach den Treffern vom Kumbela (51., 61. und 85.) unmittelbar vor dem Schlusspfiff den vierten Eintracht-Treffer.

Lieberknecht berichtete, dass Kumbela mit seiner "Situation schwer umgehen konnte". Der Angreifer habe "das Naturell, er will immer spielen". Aber auch für den in der 2. Liga unumstrittenen Goalgetter gilt: "Jeder muss lernen, mit dem Konkurrenzkampf umzugehen." Kumbela konnte "mit der Situation schwer umgehen".

Als Joker mit Abstauberqualitäten nutzte der Deutsch-Kongolese gegen den HSV zwei schwere Patzer von Nationalkeeper Rene Adler und hielt die zuletzt schwindende Hoffnung auf den Ligaverbleib am Leben. "Wenn man so gewinnt, ist das natürlich bombastisch, das hilft uns weiter", kommentierte der Eintracht-Coach die drei Punkte: "Wir sind noch Letzter, aber wieder in der Nähe der Möglichkeiten."

Der Unterschied zum HSV

Die spielerisch limitierten Braunschweiger rangen in dem "Wahnsinns-Spiel", wie Lieberknecht es nannte, den Gegner mit Leidenschaft nieder. Weder von der HSV-Führung durch Pierre-Michel Lasogga (23.) noch vom zwischenzeitlichen Ausgleich von Ivo Ilicevic (76.) ließen sich die Braunschweiger irritieren.

"Nach der Pause haben wir uns im Kreis geschworen, alles zu versuchen", berichtete Hochscheidt: "Das haben wir dann auch gezeigt. Auch nach dem Ausgleich haben wir immer weitergemacht." Wenn die Braunschweiger - was nach wie vor wahrscheinlich ist - am Ende absteigen müssen, dann nicht kampflos und nicht ohne Stil. Auch das unterscheidet die Eintracht vom HSV.

dpa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten