U19 EM 2016 Deutschland » Finale » Liveticker: Italien - Frankreich 0:4

Fazit:
Mit 4:0 schlägt Frankreich Italien und sichert sich die U19-Europameisterschaft. Die Westeuropäer waren in allen Belangen überlegen ließen nie Zweifel an ihrer Stärke aufkommen. Kurz vor der Halbzeit gab es eine kurze Drangphase der Squadra Azzurra, sonst waren sie aber ohne Chance und hätten auch noch höher verlieren können. Die auffälligsten Spieler waren sicherlich Jean-Kévin Augustin und Kylian Mbappé. Mit ihrer spielerischen Klasse ließen sie die Verteidigung der Italiener häufig alt aussehen ubd gaben den Takt in der Offensive an. Von dieser Stelle herzlichen Glückwunsch nach Frankreich und im nächsten Jahr geht es in Georgien weiter. Einen schönen Abend noch.

Tooor für Frankreich, 0:4 durch Issa Diop
Jetzt wirds doch noch richtig deutlich. Von der linken Seite kommt von Maouassa die Flanke an den Fünfmeterraum und Diop muss nur noch den Kopf hinhalten. Meret kann da überhaupt nichts machen.

Francesco Cassata knallt die Kugel aus dem Mittelfeld einfach mal nach vorne. Paul Bernardoni hat nicht ganz aufgepasst und lässt sie ungünstig aufprallen, sodass der Ball an die Latte geht. Simone Edera hat aufgepasst und will einschieben, der Torwart ist dann aber gerade noch so vor ihm am Ball.

Gelbe Karte für Francesco Cassata (Italien)
Cassata holzt an der Seitenauslinie Michelin voll um und lässt sich auch noch verwarnen. Nach kurzer Behandlung geht es aber weiter.

Gelbe Karte für Clément Michelin (Frankreich)
Michelin konnte sich auf nicht zurückhalten und wird ebenso verwarnt.

Tooor für Frankreich, 0:3 durch Lucas Tousart
Das wars dann endgültig. Harit erkämpft sich den Ball auf der linken Seite und sieht den Kapitän am Strafraum stehen. Ansatzlos zieht er aus 20 Metern ab. Der Schuss ist gar nicht hart oder platziert, Romagna fälscht aber noch unglücklich und es schlägt und links unten ein.

Gelbe Karte für Manuel Locatelli (Italien)
Der Italiener lässt Harit auf Höhe der Mittellinie fies auflaufen und wird zurecht verwarnt.

Kylian Mbappé ist einfach nicht zu halten am heutigen Abend. Nach einer Ecke hat Italien den Ball, sie schaffen es aber nicht ihn aus der eigenen Hälfte zu bekommen. Der junge Franzose ist aufmerksam und holt sich das Spielgerät. Ohne Gegenspieler zieht er Richtung Torauslinie und schließt dann aus spitzem Winkel ab.

...und tritt ihn gleich mal selbst.

Von der rechten Seite spielt Ghiglione einen Fehlpass und dann geht die Lutzi ab. Tousart sprintet fast über das gesamte Spielfeld und hat kurz vor dem Strafraum noch den Blick für den gut postierten Mbappé. Er nimmt die Kugel gut an und legt sie sich dabei gleich vor. Aus etwa 18 Metern schlenzt er den Ball Richtung rechte Ecke, Meret guckt, muss aber nicht eingreifen, weil der Ball an rechten Pfosten vorbeistreift.

Jetzt vielleicht mal. Von der rechten Seite kommt eine Ecke in den Strafraum von Poha. Harit kommt zum Kopfball, kann ihn aber nicht perfekt kontrollieren und sein Versuch streift über die Latte. Meret hat sich da zwar lang gemacht, muss aber nicht eingreifen.

Italien besinnt sich und versucht etwas mehr nach vorne zu spielen. Chancen entstehen dadurch aber noch nicht. Frankreich ist auch in der Defensive einfach zu souverän.

Ein positionsgetreuer Wechsel von Paolo Vanoli soll für mehr Schwung in der Offensive sorgen.

Das Spieltempo ist nicht mehr so hoch wie im ersten Spielabschnitt. Was auch daran liegt, dass Les petit Bleus es etwas ruhiger angehen lassen. Italien kommt so zu etwas mehr Ballbesitz, in gefährliche Aktionen können sie diesen aber nicht ummünzen.

Gelbe Karte für Issa Diop (Frankreich)
Für sein Taktisches Foul auf Höhe der Mittellinie an Simone Minelli wird der erste Spieler auf Seiten der Equipe Tricolore verwarnt.

Der nahezu unsichtbare Picci wird erlöst und darf es sich auf der Bank bequem machen.

Halbzeitfazit:
Les petit Bleus führen gegen Italien mit 2:0 sind auf dem besten Weg, Europameister zu werden. Es war spielerisch formidabel, was die Franzosen im ersten Spielabschnitt zeigten, sie ließen ihren Gegner nie ins Spiel kommen und belohnten sich durch die toll herausgespielten Tore von Jean-Kévin Augustin und Ludovic Blas. Der südeuropäische Gegner fand überhaupt kein Mittel gegen die spritzigen und wendigen Spieler von Ludovic Batelli. Erst kurz vor der Halbzeit gab es zwei halbwegs gute Chancen - natürlich nach Standards. Ansonsten bekamen sie nie Tempo in ihre Aktionen und Paolo Vanoli muss sich etwas einfallen lassen für die zweite Halbzeit.

Es gibt eine Minute Nachschlag.

Ecke für Italien. Wenigstens mal so etwas wie eine Chance. Andrea Favilli köpft mit dem Hinterkopf Issa Diop an und die Kugel senkt sich ganz knapp über die Latte. Da hat Paul Bernardoni etwas Glück gehabt.

Die spielerische Armut von Vanolis Team wird immer offensichtlicher. Nach einem feinen Seitenwechsel hat Ghiglione das Spielgerät auf der rechten Seite und schaut Richtung Strafraum. Da ist zwar niemand, er spielt die Hereingabe trotzdem.

Gelbe Karte für Nicolò Barella (Italien)
Da hat er Mbappé klar gehalten und holt sich den Gelben Karton ab.

In den ersten 30 Minuten kamen die Südeuropäer zu keinem nennenswerten Abschluss, auf der anderen Seite ist nahezu jede Ballbesitzphase der Franzosen von Gefahr geprägt.

Augustin macht mit der Defensive, was er will. Auch eine Fünferkette kann dem Mann die Spielfreude nicht nehmen. Nach einer missglückten Annahme im Strafraum rutscht der Jungspund aus, rafft sich aber innerhalb von nichtmal einer Sekunde wieder auf erkämpft sich den Ball wieder.

Freistoß für Italien etwa 35 Meter vor dem Tor...

Tooor für Frankreich, 0:2 durch Ludovic Blas
Es läuft bei Les petit Bleus. Augustin legt den Ball aus der Mitte nach rechts genau in den Lauf von Michelin. Ohne anzunehmen spielt er die Flanke butterweich vor das Tor der Italiener, Blas läuft seinem Verteidiger davon und köpft aus etwas drei Metern ein. Meret ist da ohne Abwehrmöglichkeit.

Paul Bernardoni hätte um ein Haar den Ausgleich herbeigeführt. Einen langen, flachen Pass aus der italienischen Hälfte kann er nicht sofort aufnehmen und der Ball springt ihn aus der Hand. Favilli geht aber nicht energisch genug nach und der Torwart haut den Ball dann auf die Tribüne.

Der neu in die Startelf gekommene Simone Minelli kommt zum ersten Abschluss für die Südeuropäer. Etwa 20 Meter vor dem Tor auf halblinker Position packt er seinen linken Hammer aus, verfehlt das Tor dann aber um einen guten Meter und Bernardoni muss nur zusehen, wie der Ball daneben geht.

Tooor für Frankreich, 0:1 durch Jean-Kévin Augustin
Ein super Tor des jungen Franzosen. Von kurz hinter der Mittellinie spielt Amine Harit den Ball in die Spitze zu Jean-Kévin Augustin. Der nimmt das Spielgerät am Strafraum in der Drehung mit der Sohle mit und entkommt seinen zwei Gegenspieler. Dann muss er nur noch Alex Meret umspielen und kann locker einschieben.

Frankreich stößt die Partie an und spielt im gewohnten blau. Italien agiert ganz in weiß.

Vor dem Anpfiff gibt es noch eine Schweigeminute für die Opfer des Amoklaufs in München.

Əliyar Ağayev aus Aserbaidschan leitet das Finale in der ausverkauften Arena. Für den 28-Jährigen ist es die vierte Partie. Zuvor war er bei den Spielen Italien-Österreich, Italien-Portugal und England-Kroatien aktiv. Dabei verteilte er zehn Gelbe Karten. An den Linien unterstützen ihn Milovan Đukić und Igor Demeshko.

Beide Trainer nehmen im Vergleich zu den Halbfinals jeweils eine Änderung vor. Paolo Vanoli ersetzt Giuseppe Panico durch Simone Minelli und sein Gegenüber Ludovic Batelli lässt Jérôme Onguéné in der Verteidiung für Olivier Boscagli auflaufen.

Die Aufstellungen können jetzt im Spielschema eingesehen werden.

Bei einem Sieg heute wäre es für Italien erst der zweite Triumph. Im Jahr 2003 gelang in Liechtenstein mit 2:0-Sieg über Portugal der erste Titelgewinn. Frankreich ist da schon weitaus jubelerprobter. Ganze sechs Europameisterschaften können die Junioren vorweisen. Während der Erste bereits 33 Jahre zurückliegt, datiert der Letzte aus dem Jahr 2010. Damals schlugen sie im Finale der Heim-EM Spanien und ein gewisser Antoine Griezman war auch mit von der Partie. Überhaupt sind die Franzosen die Dauerbrenner bei der Veranstaltung. Seit Einführung des Turniers 1981 kommen sie auf 23 Endrundenteilnahmen, Italien nur auf deren elf.

Als einzige Mannschaft des Turniers sind die Jüngliche der Squadra Azzurra noch ungeschlagen. In der Vorrunde gewannen sie gegen Deutschland knapp mit 1:0 und trennten sich im weiteren Verlauf von Österreich und Portugal jeweils 1:1. Das Halbfinale gegen die Three Lions konnte dann in der regulären Spielzeit mit 2:1 gewonnen werden. Der bereits erwähnte Goalgetter Federico Dimarco schoß seine Mannen mit zwei Treffern in Front, bevor Alberto Picchi es kurz vor Schluss mit einem Eigentor noch einmal spannend machte.

Das Spiel kommentiert für euch Paul Bandelin.