U21 Freundschaft 2015 » März » Liveticker: Deutschland - Italien 2:2

Fazit
Die deutsche U21-Nationalmannschaft trennt sich von derjenigen aus Italien in einem spannenden Match mit 2:2. Das Ergebnis geht in Ordnung und ist alles in allem vielleicht gar etwas schmeichelhaft für das Team von Horst Hrubesch, denn die Azzurrini zeigten, warum sie aktueller Vize-Europameister sind: Cleveres Gegenpressing und gute Technik bereiteten der deutschen Elf oft Probleme, sodass Leno und das Aluminium das ein oder andere Mal retten mussten, aber auch die DFB-Elf hatte ihre Möglichkeiten und hätte auch noch glücklich gewinnen können. So werden beide Mannschaften ihre Schlüsse ziehen und nach noch einem Testspiel am Montag im Juni zur EM reisen, wo eventuell ein weiteres Aufeinandertreffen warten könnte - nicht unwahrscheinlich bei nur acht teilnehmenden Teams.

Drei Minuten gibt es oben drauf auf diese konfuse Schlussphase, in der beide Teams jetzt mit offenem Visier auf Sieg spielen, hier kann noch alles passieren!

Tooor für Deutschland, 2:2 durch Moritz Leitner
Der Stuttgarter verlädt Bardi klar, wobei sich der Keeper noch über das verzögerte Anlaufen des DFB-Kapitäns beschwert - vergeblich.

Nun wird Longo mit einem langen Ball geschickt, doch frei vor Leno hebt der die Kugel über den Kasten- Deutschland wirkt hinten heute sehr zerfahren und hat Glück, bisher nur zwei Dinger kassiert zu haben.

Tooor für Italien, 1:2 durch Simone Verdi
Der nach seiner Einwechslung sehr auffällige Simone Verdi spaziert nach einer guten Möglichkeit für Deutschland durchs Mittelfeld, zieht kurz vor dem Sechzehner nochmal an und versucht den Abschluss. Seltsamerweise trifft Verdi die Kugel nicht voll, erwischt Leno damit aber auf dem falschen Fuß, sodass das Ding links unten einschlägt.

Die für ein Freundschaftsspiel typischen vielen Wechsel scheinen eher der deutschen Mannschaft zu helfen, denn die Italiener wirken nun nicht mehr ganz so stark organisiert und bieten der DFB-Elf nun die ein oder andere Lücke. Geht da noch was?

Nach einem Zuckerpass des eben eingewechselten Verdi ist Battocchio links vorne auf dem Weg in den Sechzehner und versucht Leno mit einem Flachschuss ins kurze Eck zu überwinden, doch der Leverkusener ist erneut zur Stelle und kann zur Seite abwehren, starker Save!

Gelbe Karte für Moritz Leitner (Deutschland)

Berardi wird auf der linken Seite geschickt und nimmt die Kugel aus der Luft, nagelt das Leder dabei an die Latte, wurde aber bereits vorher wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen. Dennoch: Deutschland schwimmt auch in Durchgang zwei.

Mit drei Wechseln bem deutschen Team geht es weiter. Vor allem soll Hofmann für mehr Durchschlagskraft in der Mitte sorgen im Vergleich zum eher spielenden Volland.

Halbzeitfazit
Italien führt im Freundschaftsspiel in Paderborn gegen den vermeintlichen Favoriten aus Deutschland mit 1:0 - und das sicherlich nicht unverdient. Die DFB-Jungs konnten den Druck aus der Anfangsphase nicht halten und ließen sich von den clever pressenden Azzurini den Schneid abkaufen. Abgezockt rissen die Gäste immer wieder Lücken mit langen Bällen und erzielten letztlich durch einen Standard das bisher einzige Tor. Deutschland wirkt vor allem vor dem Sechzehner noch zu ideenlos und kann sich kaum mal in die Box kombinieren - zu oft müssen Distanzschüsse herhalten. Horst Hrubesch muss in der Kabine die richtigen Worte finden, denn so kann es aus DFB-Sicht nicht weitergehen.

Da ist die beste Chance des Spiels für Deutschland: Johannes Geis packt wie zuletzt auch mehrfach in der Liga einen klasse Freistoß aus 30 Metern heraus, aber Bardi riecht den Braten und kann mit einer schmucken Parade klären.

Deutschland hat sich nach den ersten Minuten zu weit zurückgezogen und die Italiener wieder ins Spiel gebracht - unverdient ist diese Führung sicherlich nicht. Nun muss das Team von Horst Hrubesch Charakter zeigen.

Starke Flanke von Kimmich von der rechten Seite, doch Orban und Volland behindern sich am zweiten Pfosten gegenseitig, sodass keiner von beiden Druck hinter den Ball bringen kann, der somit gefahrfrei rechts vorbeispringt.

Italien mit dem ersten Treffer! Erneut ist das deutsche Team mit einem langen Diagonalball ausgehebelt, doch Berardi steht auf links im Abseits, sodass sein Ball in die Mitte auf Trotta dann nicht mehr zum Spiel gehört, ebenso wie der punktgenaue Abschluss in die rechte Ecke des Avellino-Profis.

Italien kommt allmählich besser ins Spiel und merkt, dass die Defensive der Gastgeber nicht zu den sattelfestesten in Europa gehört. Sie pressen nun ihrerseits früh und können Spieler wie Leitner oder Ginter, die schon die ein oder andere Unsicherheit im Aufbau zeigten, unter Druck setzen.

Keine schlechte Freistoßvariante der DFB-Sprösslinge: Ein lang erwarteten Freistoß von Geis auf rechts wird kurz in die Mitte auf Leitner gespielt, der die Kugel nach ein paar Metern dann doch hoch herein auf den zweiten Pfosten bringt, dort allerdings kommt Orban nicht ganz ans Leder.

Wieder ein guter Schuss der DFB-Elf: Diesmal ist es Leitner, der über links von Malli eingesetzt wird und es ebenfalls von außerhalb des Sechzehners versucht, aber auch dieser Ball geht neben den Kasten.

Die Blauen kommen kaum über die Mittellinie, weil Deutschland bereits früh presst und ziemlich hoch steht. Vorsicht ist da natürlich bei langen Bällen geboten, die die Italiener vor allen im Person des schnellen Berardi nutzen könnten.

Wieder der A-Weltmeister! Der Lauterer Younes kommt mit Tempo aus dem zentralen Mittelfeld und schließt gut 20 Meter mittig vor dem Kasten flach in die linke Ecke ab. Bardi muss sich strecken, kommt aber nicht mehr heran und hat Glück, das der Ball knapp vorbei fliegt.

Die DFB-Elf scheint gleich zu Beginn zeigen zu wollen, wer hier der Hausherr ist: Über rechts kommt Bittencourt gefährlich in den Sechzehner, kann sein Zuspiel in die Mitte allerdings nicht zu Volland bringen, Rugani geht rigoros dazwischen.

Neben einer Reihe bekannter U21-Gesichter finden sich auch die A-Nationalspieler Ginter, ter Stegen, Max Meyer, Volland und Günter heute im Kader. Daneben gibt es kurz vor der EM auch zwei Neue im Hrubesch-Aufgebot: Serge Gnarby vom FC Arsenal rückt von der U20 vorzeitig eine Jahrgangstufe hoch, während sich der Lauterer Kerim Demirbay bei den Roten Teufeln zuletzt in den Blickpunkt spielen konnte und sogar das Interesse von Klubs wie dem SSc Neapel auf sich zog. Da ist es nur logisch, dass auch Hrubesch der HSV-Leihgabe erstmals eine Chance in seinem Jahrgang gibt.

Anders als bei der letzten Europameisterschaft 2013 in Israel nimmt sich der älteste DFB-Juniorenverband diesmal vor, das Turnier im Juni in der Tschechischen Republik ernst zu nehmen und möglichst weit vorzustoßen. Damals war eher ein Rumpfkader in den Nahen Osten gereist – auch weil viele Spieler für die A-Nationalmannschaft berufen worden waren. Das soll nun anders laufen, auch weil die Formkurve der Junioren seit Monaten nach oben zeigt: Seit über einem Jahr ist das Team von Horst Hrubesch unbesiegt und hat somit souverän die Qualifikation zum EM-Turnier absolviert. "Wir haben die Verantwortung, in Tschechien mit der besten Mannschaft zu spielen", nimmt Hrubesch die aufkommende Favoritenrolle mit breiter Brust an.