Italien » Serie A 2016/2017 » 2. Spieltag » Liveticker: Lazio Roma - Juventus 0:1

Fazit:
Lazio Roms Negativserie gegen den Meister aus Turin hat weiter Bestand. Die Römer unterliegen Juve knapp mit 0:1 (0:0) und warten seit 24 Spielen auf einen Dreier gegen den Favoriten. Den entscheidenden Treffer erzielte der deutsche Nationalspieler Sami Khedira, der bereits in der Vorwoche ein Tor beigesteuert hatte und seine Offensivqualitäten verstärkt unter Beweis stellt. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit ging die Führung der Gäste absolut in Ordnung: Die Alte Dame agierte druckvoll, eiskalt und konsequent, sicherte die Führung im Nachgang gut ab und verdiente sich so den zweiten Sieg im zweiten Spiel. Lazios Taktik hingegen ging lange auf, insbesondere im ersten Durchgang hielten die Römer den Favoriten in Schach. Letztlich musste sich der Gastgeber aber doch der spielerischen wie individuellen Klasse geschlagen geben und verpasst das Remis, was für die Römer sicher schon ein Erfolg gewesen wäre. So aber jubelt der Meister, der sich vorübergehend an die Spitze der Tabelle setzt. Das war es von der Serie A, einen schönen Abend noch!

Marko Pjaca kann den Deckel drauf machen! Der frisch eingewechselte Joker lässt mit vier Übersteigern zwei Lazio-Abwehrspieler aussteigen und zieht aus 14 Metern auf den Kasten. Federico Marchetti begräbt ihn jedoch problemlos unter sich.

Bei Lazio hapert es an den letzten Takten. Ciro Immobile verpasst allerdings den Moment des Abschlusses, hält die Kugel zu lange am Fuß und wird dann vom Leder getrennt. Da müssen die Gäste kaltschnäuziger werden.

Der Juventus FC lässt nicht locker und drängt auf die Vorentscheidung. Noch ein Treffer, und das Spiel scheint hier entschieden.

Es erklingen Buhrufe von den Rängen, weil ein ehemaliger Lazio-Kicker das Geläuf betritt. Der Schweizer Lichtsteiner war von den Römern nach Turin gewechselt und übernimmt in den letzten rund 20 Minuten für Dani Alves.

Seit der Saison 2003/2004 hat Lazio keine Begegnung gegen die Alte Dame mehr gewonnen. Am 12. Spieltag schlugen die Römer Juve damals 2:0. Seither gingen 17 Siege an Juventus, in der vergangenen Saison gewannen die Gäste zunächst 2:0 im Olympiastadion und dann 3:0 daheim. Spätestens seit dem Führungstreffer sieht es so aus, als sollte diese Serie auch nach dem heutigen Tag noch Bestand haben.

Tooor für Juventus, 0:1 durch Sami Khedira
Der Weltmeister erzielt auch im zweiten Meisterschaftsspiel den Dosenöffner und markiert das 1:0 für die Gäste. Nach vielen Versuchen, die knapp daneben gingen, sitzt dieser Versuch genau und schlägt im unteren linken Eck ein. Dybala hatte den Ball an den Strafraum gehoben, wo sich Biglia komplett verschätzt und Khedira hinter ihm das Spielgerät überlässt. Der deutsche Nationalspieler bedankt sich und schiebt die Kugel aus kurzer Distanz in die lange Ecke.

Die nächste Auswechslung kommt direkt hinterher. Auch Lukaku, der viel gelaufen ist, hat müde Beine und darf sie nun hochlegen. Patric übernimmt.

Gelbe Karte für Mario Lemina (Juventus)
Das war gut gelöst vom Schiedsrichter. Nach einem Zweikampf mit Ciro Immobile lässt er den Vorteil laufen und zückt im Nachgang die Karte.

Da war doch mal Feuer drin! Mario Mandžukić bekommt eine lange Alves-Flanke butterweich serviert und zielt vom zweiten Pfosten aus direkt auf Keeper Marchetti. Der reist die Arme hoch, kann die Murmel aber nur nach vorne abwehren, wo wieder Paulo Dybala wartet, vier Gegenspieler aussteigen lässt und aus 16 Metern zum Nachschuss ansetzt - ganz knapp geht das Spielgerät am langen Pfosten vorbei.

Auch wenn es an Torgefahr noch mangelt: Die Körpersprache ist eine andere. Nach dem Eindruck der ersten Minuten seit der Pause gehen beide Mannschaften aggressiver zu Gange und wollen selbst Akzente setzen.

Wie zu Beginn des Spiels startet auch der zweite Durchgang verhalten. Die Roma wagt sich früh nach vorne, doch letztlich kann Giorgio Chiellini das ganze problemlos klären. Das ist schon Wahnsinn, wie individuell stark diese Abwehr ist.

Wegen vieler kleiner Unterbrechungen sowie der Alves-Verletzung gibt es drei Minuten Zusatz. Passiert noch was vor dem Pausentee?

Fünf Minuten hat der erste Durchgang noch auf der Uhr und nach einem Treffer riecht es im Olympico zu Rom nicht. Lazios Vorstöße kann der Meister scheinbar problemlos klären, allerdings fehlt Juve selbst die zündende Idee, um die taktische Ausrichtung der Römer zu knacken.

Dani Alves hat es offenbar schwerer erwischt. Bei einem unscheinbar wirkenden Zweikampf an der Mittellinie wird der Brasilianer an der Hand getroffen und krümmt sich vor Schmerzen. Die Partie ist unterbrochen, Stephan Lichtsteiner macht sich warm.

Das war wichtig! Marco Parolo blockt einen Khedira-Schuss von der Strafraumkante genau in dem Moment, in dem der Nationalspieler abzieht. Der Weltmeister hätte mit seinem Ball freie Bahn gehabt, so aber schnappt sich Parolo die Kugel und verhindert so eine Menge Arbeit für seinen Schlussmann.

Die Partie in der ewigen Stadt ist höhepunktarm. Juve drückt Lazio immer stärker in die eigene Box, kann dabei aber noch keine zwingende Aktion kreieren. Marchetti muss zwar gerade die Kugel vor Dybala aus der Luft pflücken, doch das Timing in Juves Aktionen stimmt noch nicht.

Haben die Gastgeber in den ersten Minuten noch Flügelspiel und einige Flanken produziert, sind ihre Offensivbemühungen nun auf Konter ausgelegt. Lazio lässt Juve das Spiel machen, kommt aber durch Anderson zur bisher größten Gelegenheit des Spiels: Über den linken Korridor dringt er in den Strafraum ein und zieht ab. Buffon hat mit dem Hammer seine liebe Mühe, sodass Benatia ihm zur Seite stehen muss und in höchster Not klärt.

Gelbe Karte für Stefan Radu (Lazio Roma)
Das war naiv verteidigt. Radu verliert Dybala in seinem Rücken aus den Augen, sodass der Goalgetter nach einem Khedira-Kopfball auf und davon ist. Radu will seinen Fehler mit einer Grätsche wieder ausbügeln, trifft ihn dabei aber und muss die Karte hinnehmen.

Auch die zweiten Bälle gehen zunehmend an die Gäste, die nach gut einer Viertelstunde immer aktiver werden und deutlich höhere Ballbesitzwerte aufweisen. Bisher steht Lazios Abwehr aber gut, kann gefährliche Situationen unterbinden.

Paolo Dybala ist schon in Lauerstellung. Der Scoorer will nach einer verunglückten Kopfballabwehr von Dušan Basta eingreifen, doch er scheitert an Federico Marchetti. Solche einfachen Fehler sollte Lazio besser unterlassen, will es seine Gäste nicht zum Toreschießen einladen.

Auf dem Platz passiert noch nicht allzu viel. Die Mannschaften checken sich ab und nähern sich gemächlich an, stürmen aber nicht auf Teufel komm raus auf das Tor zu. Eine Strafraumaktion gibt es noch nicht zu verzeichnen.

Auch heute sitzt Moritz Leitner vorerst auf der Bank. Auch wenn Simone Inzaghi seine Startelf dreimal verändert, ist für den ehemaligen U21-Jährigen kein Platz. Bastos, Radu und Anderson rücken für Hoedt, Milinković-Savić und Kishna in die erste Garde; Klose-Ersatz Ciro Immobile darf wieder auf Torejagd gehen.

Schiedsrichter der Begegnung ist Marco Guida. Der 35-Jährige pfeift seit mittlerweile acht Spielzeiten in der Serie A und führt die Mannschaften gleich zusammen mit seinen Assistenten Marco Tonolini und Alberto Tegino auf das Feld. In rund 10 Minuten geht es los – viel Spaß!

Die Alte Dame sackte ebenfalls drei Punkte ein: Ohne den abgewanderten Superstar Paul Pogba, dafür mit 90-Millionen-Mann Higuaín trat der Meister gegen die Fiorentina an. Weltmeister Sami Khedira eröffnete die Saison mit dem Führungstreffer, ehe der Argentinier seine Klasse andeutete. Higuaín erzielte wenige Minuten nach seiner Einwechslung den Siegtreffer und ließ seine Kritiker, die sich über den Fitnesszustand des 28-Jährigen beschwert hatten, leiser werden.

Den Auftaktsieg vergolden – das wollen sowohl die Alte Dame als auch die Biancocelesti. Die Reifeprüfung am ersten Spieltag haben die Schwergewichte des italienischen Oberhauses souverän bestanden. Lazio machte es nach 3:0-Führung in Bergamo zwar nochmal kurzzeitig spannend, siegte aber am Ende verdientermaßen 4:3.