Italien » Serie A 2014/2015 » 25. Spieltag » Liveticker: AS Roma - Juventus 1:1

Fazit:
Das lange Zeit enttäuschende Spitzenspiel der Serie A nahm erst in den den letzten 20 Minuten Fahrt auf. Bis dahin hatten die clever auftretenden Gäste das Geschehen vor 55.651 Zuschauern im Griff. Selbst wenn die Männer von Massimiliano Allegri dem Gegner die Initiative überließen, brannte nichts an. Und mit den leicht forcierten eigenen Bemühungen nach dem Seitenwechsel verdiente sich der Meister die Führung. In Unterzahl und mit dem Rücken zur Wand wachte der AS Rom auf. Das lange Zeit statische, ideenlose und ungefährliche Spiel der Gastgeber gehörte plötzlich der Vergangenheit an. Die Mannschaft von Rudi García nahm das Heft in die Hand und kam wie Juventus Turin durch eine Standardsituation zum Torerfolg. In den Minuten danach wurde der Wille der Giallorossi deutlich, die Partie komplett zu drehen. Diesen Bestrebungen geboten die Bianconeri Einhalt und wussten, den Gegner wieder einzubremsen. Mit diesem 1:1 verteidigte Juventus Turin den Neun-Punkte-Vorsprung in der Tabelle vor dem AS Rom.

Die Bianconeri haben die Angelegenheit inzwischen wieder besser im Griff. Der AS Rom kommt seit geraumer Zeit nicht mehr zum Abschluss. Und die Sekunden verrinnen.

Die Gastgeber wollen mehr, müssen sie auch. Angesichts der Tabellensituation reicht der Punkt nicht. Die komplette Wende soll her. Juventus lauert auf die Chance zum entscheidenden Konter.

In Unterzahl gelang den Römern der Ausgleich. Und urplötzlich sind die Gastgeber da. Juventus hat die Spielkontrolle komplett verloren. Es geht turbulent und hitzig zu. Jeder Zweikampf wird jetzt wieder intensivst geführt.

Tooor für AS Roma, 1:1 durch Seydou Keita
Den folgenden Freistoß von der rechten Seite zirkelt Alessandro Florenzi in die Mitte. Auf Höhe des zweiten Pfostens rauscht Seydou Keita heran und köpft aufs Tor. Claudio Marchisio versucht vergeblich, für Gianluigi Buffon zu retten, kann die Kugel nicht am Überschreiten der Linie hindern. Für den Mittelfeldspieler aus Mali ist es der zweite Saisontreffer in der Serie A.

Alessandro Florenzi tritt den nächsten Freistoß aus dem rechten Halbfeld. Diesmal ist die Gästeabwehr per Kopf zur Stelle und klärt.

Erstmals Gefahr für Buffon! Einen Freistoß aus dem linken Halbfeld von Alessandro Florenzi verlängert Kostas Manolas per Kopf. Der Ball fliegt flach aufs rechte Ecke. Gianluigi Buffon ist erstmals richtig gefordert und pariert gut.

Von den Römern kommt keine Reaktion. Die Gastgeber sind einfach nicht in der Lage, hier irgendwelche Akzente anzubringen. Mittlerweile wirken die einfallslosen Bemühungen schon beinahe resigniert.

Roberto Pereyra dringt über links in den Strafraum ein. Aus spitzem Winkel zieht der Argentinier ab und trifft das Außennetz.

Gelb-Rote Karte für Vasilios Torosidis (AS Roma)
Arturo Vidal will kurz vor der Strafraumgrenze zum Schuss ansetzen und wird vom Griechen zu Fall gebracht. Das ist die zweite Gelbe - in der Konsequenz bedeutet das Feierabend für Torosidis.

Die Partie hat nach wie vor keine Fahrt aufgenommen. Der AS Rom agiert vollkommen einfallslos. Juventus Turin forciert streckenweise die Bemühungen, aber auch das geschieht eher zaghaft.

Gelbe Karte für Morata (Juventus)
Der Spanier tritt wiederholt foulend in Erscheinung. Jetzt streckt der 22-Jährige Mapou Yanga-Mbiwa nieder und kassiert seine dritte Verwarnung in der laufenden Spielzeit.

Roberto Pereyra erobert an der Mittellinie den Ball und geht in Richtung Sechzehner los. Kurz davor legt er die Kugel quer zu Arturo Vidal. Der Chilene schießt aus halblinker Position von der Strafraumkante. Der Linkschuss zischt flach rechts am Kasten von Morgan De Sanctis vorbei.

Ohne personelle Veränderungen schicken beide Trainer ihre Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Ein weitgehend enttäuschendes Spitzenspiel der Serie A geht torlos in die Pause. Torerfolge hatte sich bisher auch keine der beiden Mannschaften verdient. Der AS Rom verzeichnete mehr Ballbesitz, mehr als diesen optischen Vorteil wussten die Giallorossi nicht, in die Waagschale zu werfen. Statisch und inspirationslos trugen die Gastgeber ihre Bemühungen vor und konnten nicht einen Schuss aufs Tor des Gegners bringen. Juventus Turin begnügte sich damit, defensiv gut zu stehen und dem Gegner nichts zu gestatten. Wenn die Bianconeri mal die Initiative ergriffen, sorgte die reifere Spielanlage dafür, dass es zumindest mal im Ansatz gefährlich wurde. Drei nennenswerte Torabschlüsse brachte der Meister so zustande, wobei einer davon vom Römer Kostas Manolas kam, der damit beinahe ein Eigentor produzierte. Für den zweiten Durchgang haben sich beide Teams massiven Spielraum für Leistungssteigerungen gelassen.

Roberto Pereyra schleppt die Kugel vom eigenen Strafraum bis zur Mittellinie. Dann schickt Arturo Vidal Carlos Tévez über die rechte Seite. Im Sechzehner angekommen, zieht der Argentinier ab. Der leicht abgefälschte Flachschuss mit dem rechten Fuß geht links am Kasten von Morgan De Sanctis vorbei.

Ein Blick zurück: In der Hinrundenpartie vom sechsten Spieltag ging es hoch her. Anfang Oktober des letzten Jahres verhängte Schiedsrichter Gianluca Rocchi zwei Platzverweise gegen Konstaninos Manolas und Álvaro Morata sowie drei Elfmeter. Roma-Trainer Rudi García wurde auf die Tribüne verbannt. Durch einen spätes Tor von Leonardo Bonucci (86.) gewann Juventus das Spiel mit 3:2. Von derartiger Turbulenz sind wir heute noch weit entfernt.

Die Römer sorgen weiter für optische Gleichwertigkeit. In ihren Bemühungen wirken die Männer von Rudi García allerdings recht statisch. Deshalb können sie keine torgefährlichen Szenen kreieren. Juventus hat wenig Mühe, das zu verteidigen.

Die erste brisante Szene! Roberto Pereyra geht auf der rechten Seite auf und davon. Mit dm rechten Fuß spielt der Argentinier den Pass flach in die Mitte. Vor Álvaro Morata rettet Kostas Manolas, fabriziert dabei aber beinahe ein Eigentor. Die Kugel rollt nur haarscharf links am Kasten von Morgan De Sanctis vorbei.

Nach einem Doppelpass mit Francesco Totti schafft es Adem Ljajić links in den gegnerischen Sechzehner, kann sich dort allerdings nicht behaupten.

Die Gastgeber gehen weiterhin mit großem Einsatz zu Werke. Juventus legt die reifere Spielanlage an den Tag. Noch gestaltet sich das Spiel recht offen.

Dennoch bekommt der Meister deutlich mehr Spielanteile. Und Arturo Vidal sorgt für den ersten Torschuss an diesem Abend. Mit dem rechten Fuß befördert der Chilene die Kugel rechts am Kasten von Morgan De Sanctis vorbei.

Die Giallorossi gehen die Begegnung aggressiv an, wollen dem Spiel von Beginn an ihren Stempel aufdrücken. Das rechten Maß bei der Zweikampfführung scheinen die Gastgeber inzwischen auch zu finden.

Nach wenigen Sekunden gibt es das erste harte Foul. Daniele De Rossi attackiert Carlos Tévez von hinten. Schiedsrichter Daniele Orsato lässt die Karte noch stecken, richtet aber mahnende Worte an den Römer.

Die Partie steht unter der Leitung von Daniele Orsato. Der 39-jährige FIFA-Referee erhält Unterstützung von seinen Assistenten Mauro Tonolini und Lorenzo Manganelli.

Juventus kann auf eine deutlich eindrucksvollere Ergebnisliste zurückblicken. Als Verlierer gingen die Turiner in dieser Serie-A-Saison lediglich einmal vom Platz – Ende Oktober gegen den CFC Genua. Zudem befindet man sich in der Coppa Italia und in der Champions League (als Gegner von Borussia Dortmund) nach wie vor im Rennen.

Aus Solidarität mit den Spielern des insolventen FC Parma beginnt auch die heutige Partie übrigens mit 15-minütiger Verspätung. Die Aktion geht auf eine Initiative der Spielergewerkschaft AIC zurück und zieht sich durch den kompletten 25. Spieltag. Der Anstoß in Rom erfolgt also gegen 21:00 Uhr.

Die Bianconeri sind auch darüber hinaus das Maß aller Dinge. Ihre 17 Saisonsiege sind genauso unerreicht wie die 51 erzielten Tore und die lediglich 13 Gegentreffer. Auf fremdem Platz kassierte Juventus gar nur sechs Tore und ist wenig überraschend auch die beste Auswärtsmannschaft der Serie A.

Beim flüchtigen Blick auf die Tabelle könnte der Eindruck entstehen, dass es sich um ein Spitzenspiel handelt, schließlich empfängt der Zweite das führende Team. Bei genauerer Betrachtung allerdings offenbart sich, dass die beiden Mannschaften nicht der gleichen Gewichtsklasse angehören. Juventus Turin gibt mit neun Punkten Vorsprung klar den Ton an in Italiens Fußball-Oberhaus.