Europa League 2014/2015 » Gruppe H » Liveticker: VfL Wolfsburg - Lille OSC 1:1

Fazit:
Eine unterhaltsame Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Lille OSC endet aus Sicht des deutschen Teilnehmers nur 1:1. Nach Wiederanpfiff verzeichneten die Gastgeber eine Fülle von Großchancen. Weder Perišić noch Bendtner schafften es aber, den Ball im Tor unterzubringen. Nach Lilles Führungstreffer durch einen unnötigen Elfmeter hatten die Wölfe sogar noch Glück, nicht durch Roux endgültig ins Tal der Tränen gestoßen worden zu sein. So rettete de Bruynes Traumtor den Niedersachsen immerhin noch einen mehr als verdienten Punkt. Trotzdem werden sich die Wolfsburger in den Hintern beißen, die eigene Ausgangsposition nicht wesentlich verbessert zu haben. So ist in der Gruppe noch alles zwischen Triumph und Trauer möglich. In zwei Wochen reisen die Grün-Weißen zu Krasnodar ans Schwarze Meer, während Lille gegen Everton weiter ungeschlagen bleiben möchte. Wir verabschieden uns von dieser rassigen Europapokalpartie und wünschen noch einen schönen Abend!

Naldo lässt noch einmal einen Kopfballtorpedo auf den zweiten Pfosten nach einer weiteren Ecke von links, aber Enyeama rettet den Franzosen mit starker Parade den Punkt!

Es gibt drei Minuten Nachspielzeit. Wolfsburg bekommt eine weitere Ecke zugesprochen, die von den Blau-Roten jedoch geklärt wird.

Noch ist das Spiel nicht vorüber. Hunt zieht aus spitzem Winkel von rechts ab, Enyeama packt aber ein weiteres Mal sicher zu.

Caligiuri verursacht ungeschickt einen Freistoß in gefährlicher Position. Simon Kjær hat sich an der Strafraumgrenze postiert, um die Kugel aus zentraler Position in die Maschen zu jagen.

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:1 durch Kevin De Bruyne
Als die Köpfe schon meterweit gen Boden hängen, holt Kevin de Bruyne seine Farben mit einem Wahnsinnsding wieder zurück ins Spiel! Eine Rodriguez-Ecke von links wird an die rechte Sechzehnerkante abgewehrt, wo der Belgier die Pille ansatzlos in den Winkel drischt. Was für eine Kiste des auch vorher schon besten Mannes auf dem Platz!

Mit Caligiuri für Knoche wechselt Coach Hecking bedingungslos offensiv. Der Trainer will es jetzt erzwingen.

Nach der letzten halbe Stunde ist die Führung für die Doggen schlicht ein Witz. Die Gastgeber haben es allerdings versäumt, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen, und sich am Ende einer Halbchance einen unnötigen Elfmeter eingehandelt. Das kann man Pech oder Unvermögen nennen.

Gelbe Karte für Ricardo Rodríguez (VfL Wolfsburg)
Der Schweizer wird für dieses Handspiel auch persönlich bestraft.

Kevin de Bruyne pumpt. Der Belgier eilt zurück und entschärft damit einen potentiellen Konter der Gäste. Die Doggen haben seit Langem keine nennenswerte Offensivaktion zustande gebracht - es spielt allein der VfL Wolfsburg.

Das nächste dicke Ding, diesmal schwächelt Guilavogui. Allein vor dem leeren Tor säbelt der Franzose über den Ball und hat bloß Glück, dass die Situation wegen Abseits schon abgepfiffen war.

Was für Chancen will der VfL denn noch? Der überragende de Bruyne setzt Bendtner rechts im Strafraum glänzend ein. Wieder ist der frische Mann frei, diesmal deutlich zentraler. Der Blondschopf kann sich die Ecke aussuchen, jagt das Leder aber aus zwölf Metern über den Kasten. Der VfL erspielt sich Großchancen im Minutentakt, aber irgendwann muss das Ding auch mal rein.

Den muss Perišić aber machen! De Bruyne steckt rechts super auf den Kroaten durch, der auf und davon ist und flach ins linke Eck einschieben will. Enyeama kommt aus seinem Kasten raus, trotzdem hat Perišić genug Zeit und Platz, um den Führungstreffer zu markieren. Aber der Außenstürmer scheitert mit seinem Flachschuss am glänzend reagierenden Nigerianer im Gästetor.

Zu sicher sollten sich die Grün-Weißen aber auch nicht fühlen. Am linken Strafraumeck hat Origi eine Menge Platz und bringt die Kugel auf den kurzen Pfosten. Benaglio darf fliegen und wehrt das Leder routiniert zur Seite ab, wo sich Sidibé am Nachschuss probiert. Der VfL-Keeper steht aber bereits wieder und hält diesen Versuch.

Und diese Ecke kommt gefährlich! Am kurzen Pfosten verpasst die Abwehr, sodass Perišić aus sieben Metern den Fuß in die Flanke halten kann. Das Gerät fliegt aufs kurze Eck, wo Enyeama aber blitzschnell unten ist und den Schuss des Wolfsburgers klasse pariert.

"VfL, VfL!" schallt es durch das Stadion. Perišić wird auf links mit einem langen Ball geschickt und sieht in der Mitte Olić. Der Querpass des Kroaten auf seinen Landsmann wird ein weiteres Mal von der vielbeinigen Gästeabwehr abgefangen.

Auch die Wolfsburger rochieren, ohne allerdings zuwe chseln. De Bruyne wechselt auf die rechte Angriffsseite.

Rodriguez kommt kaum zum Zug. Der Linksverteidiger wird gedoppelt, sobald er am Ball ist. Immerhin erkämpft sich der Schweizer eine Ecke.

Zu Beginn der satten Nachspielzeit von vier Minuten kommt Mendes am Elfmeterpunkt zumKopfball, kann dem Ball aber nicht genug Power mitgeben. Benaglio bleibt fehlerfrei.

In die Pause schafft es Souaré also doch nicht. Seine Auswechslung ist eine klare Schwächung der ohnehin schon personell arg gebeutelten Franzosen.

Dickes Ding für Wolfsburg! Wieder verhilft schnelles Direktspiel den Wolfsburgern zu einer guten Möglichkeit. Die Kugel prallt etwas glücklich ab, sodass Guilavogui nur noch abziehen oder auf Olić ablegen muss. Der Franzose entschiedet sich für eine Ablage, die ihm allerdings ordentlich misslingt. Kjær kann den ungenauen Pass in höchster Nor abfangen.

Luiz Gustavo wirkt im Gegensatz zu den meisten seiner Teamkollegen etwas schläfrig. Der defensive Mittelfeldspieler ist immer wieder einen Schritt zu spät am Ball oder verpasst den Moment zum Abspiel. In der Rückwärtsbewegung verrichtet der brasilianische Nationalspieler seine Arbeit zwar tadellos, gegen diese maassive Verteidigung braucht Wolfsburg aber auch seine offensiven Fähigkeiten.

Kjær schickt Souaré, der sich gegen Jung durchsetzt und links in Richtung Tor zieht. Der grün-weiße Abwehrverbund kann den holpernden Ball mit vereinten Kräften klären.

Im Gegenzug sind wieder die Hausherren am Drücker. Hunt hat rechts viel Platz und sucht Olić mit einer flachen Flanke. Kjær geht aber resolut dazwischen. Die Niedersachsen bleiben in Ballbesitz und kommen über de Bruyne nochmals zum Abschluss. Der Belgier setzt seinen Versuch aus 20 Metern leicht rechter Position allerdings knapp neben den kurzen Pfosten.

Lille schafft es derzeit kaum, für Entlastung zu sorgen. Die Wolfsburger schieben sich den Ball in der gegnerischen Hälfte zu und suchen die Lücke, die im kompakten Defensivverbund der Gäste nur schwer zu finden ist. Hunt und Perišić spielen einen guten Doppelpass, an dessen Ende Huntvon Balmont klar geblockt wird. Der Schiesdrichter lässt allerdings zu Unrecht weiterspielen - Pech für die Wölfe!

Idrissa Gueye zieht aus der Distanz ab, kann mit seinem harmlosen Schüsschen neben das Tor aber keine Gefahr für das Tor der Hausherren heraufbeschwören.

Ivica Olić geht weit mit zurück und erobert an der linken Seitenlinie die Kugel gegen Wadenbeißer Florent Balmont. Der Einsatz des Grün-Weißen war zwar hart, aber sauberer Körpereinsatz.

... Kapitän Baša köpft die Flanke aber am Elfmeterpunkt aus der Gefahrenzone. Wolfsburg muss das Spiel wieder aus der Abwehr aufbauen.

Linksverteidiger Ricardo Rodriguez gilt als Juwel. Der 22-Jährige wird europaweit gejagt, seine Zukunft ist aktuell offen. Auch Lille hat die linke Seite der Wölfe als Stärke ausgemacht und mit Sébastien Corchia einen gelernten Defensivmann in das rechte offensive Mittelfeld und damit gegen Rodriguez gestellt.

Bereits nach einer guten Minute macht Ivica Olić die Marschroute klar. Der Kroate versucht es aus halblinker Position, verfehlt den langen Pfosten aber mit seinem Flachschuss um zwei Meter.

Schiedsrichter der Partie ist der Rumäne Ovidiu Haţegan, unterstützt von Octavian Sovre und Sebastian Gheorghe.

Die Aufstellungen sind übrigens unter Spielschema separat einsehbar.

Auch de Bruyne, der erst nach Simon Kjærs Abschied zu den Wölfen stieß, trifft heute auf einen Weggefährten: Gemeinsam mit Teamkamerad Origi stieß der Belgier bei der WM bis ins Viertelfinale vor.

Trotz seiner verletzungsbedingten Auswechslung am Samstag ist Rechtsverteidiger Sebastian Jung also wieder mit an Bord. Eine besonders gute Nachricht für die Wolfsburger, denn mit Christian Träsch fällt der nominelle Ersatz noch ein paar Wochen aus.

Das aber darf aus Sicht der Wolfsburger auf keinen Fall passieren. Der mühelose 2:1-Erfolg über Werder Bremen ließ den Unmut über den verpatzten Start in die Saison vorerst verstummen. Ein Punktverlust gegen Lille heute würde die Laune dagegen blitzschnell wieder in den Keller rauschen lassen.

Zumindest in der Liga gelang Lille ein ordentlicher Saisonstart. Nach acht Spielen rangiert Lille auf Platz Drei der Ligue 1 und ist damit absolut im Soll. Zuletzt gelang den Männern von René Girard ein 1:0-Heimsieg gegen Kellerkind SC Bastia.

Wiedergutmachung ist angesagt: Am ersten Spieltag der Europa League lief es gar nicht gut für die Niedersachsen. Beim FC Everton ging Dieter Heckings Mannschaft 1:4 baden. Deshalb stehen die Wölfe gegen Lille bereits unter Zugzwang. Drei Punkte müssen schleunigst her!