Champions League 2016/2017 » Gruppe E » Liveticker: CSKA Moskva - Tottenham Hotspur 0:1

Fazit:
Tottenham Hotspur macht die Auftaktniederlage gegen AS Monaco wieder wett und besiegt ZSKA Moskau mit 0:1. Nach einem ersten Durchgang, der erst ab der 30. Minute sehenswert wurde, begannen beide Mannschaften nach dem Seitenwechsel weitaus druckvoller. Nach 52 Minuten hatten die Gastgeber ihre beste Chance durch Tošić und auch die Gäste aus London steigerten sich deutlich. Tottenham setzte sich mit zunehmender Spieldauer immer stärker in der gegnerischen Hälfte fest und ließ Moskau nicht mehr zur Entfaltung kommen. In der 71. Minute war es dann schließlich um die Gastgeber geschehen, als Lamela Son in Szene setzte, der zur Führung für die Spurs verwandeln konnte. Gezwungen durch den Rückstand erhöhte ZSKA die offensive Schlagzahl, fand gegen dann sehr tief stehende Gäste aber kein Durchkommen mehr. Der Sieg für Tottenham geht aufgrund der Überlegenheit nach dem Seitenwechsel in Ordnung, die Gastgeber haben es versäumt, ihre wenigen Gelegenheiten in Zählbares umzumünzen.

Tottenham kontrolliert die Kugel in Moskaus Hälfte, das dürfte es gleich gewesen sein.

Das sieht nicht gut aus für ZSKA Moskau. Die Russen rennen derzeit nur hinterher, während die Gäste die Uhr ganz routiniert runterspielen. Nun kann sich Traoré aber mal auf rechts durchsetzen und holt immerhin einen Eckstoß heraus, der aber nichts einbringt.

Den Angriffen der Gastgeber fehlt noch das letzte zwingende Moment. Sie drücken zwar auf den Ausgleich, aber kaum einer schafft es mal, in den Rücken der Abwehr zu kommen. Doch plötzlich wird Mário Fernandes auf dem rechten Flügel bedient, zieht aus spitzem Winkel ab, aber verfehlt den langen Pfosten um ein gutes Stück.

Eremenko dribbelt sich über links, zieht zur Mitte und lässt einen satten Schuss auf den Kasten von Lloris ab. Der Keeper kann das Leder zwar nicht festhalten, hat es aber im Nachfassen sicher. Etwas mehr als zehn Minuten sind noch auf der Uhr.

Nun bleiben den Gastgebern nur noch 15 Minuten, um am Spielstand etwas zu ändern. Gelingt ihnen noch der Ausgleich?

Die Spurs erhöhen den Druck, lassen den Russen kaum noch Luft zum Atmen. ZSKA kommt kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus und hält die Gegner mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vom eigenen Tor fern. Das werden noch lange 20 Minuten für die Gastgeber.

Son versucht es aus der Distanz. Der Ex-Leverkusener lässt im Zentrum gleich mehrere Gegenspieler aussteigen, begibt sich in halblinke Position, wo er zum Abschluss ansetzt. Wernbloom steht jedoch genau richtig und blockt den Schuss des Angreifers mit dem Rücken ab.

Auf solche Abspielfehler warten die Gastgeber nur. Ein Vorstoß der Engländer wird nach einem Fehlpass von Golovin abgefangen, der sich in die gegnerische Hälfte begibt, da aber abdrehen muss, weil seine Mitspieler nicht schnell genug nachkommen. Das war's dann mit dem Konter.

In den letzten Minuten haben sich die Spurs in Moskaus Hälfte festgesetzt und wollen den Führungstreffer förmlich erzwingen. Momentan werden die meisten Abschlüsse der Gäste aber zu Eckstößen geklärt, die dann wiederum nichts einbringen.

Nun wieder rüber auf die Gegenseite, wo Son am rechten Strafraumeck angespielt wird und die Kugel mit links aufs lange Eck schlenzt. Akinfeev macht sich lang und länger, kann den Ball aber nicht mehr erreichen, der nur um Zentimeter am Pfosten vorbei zischt.

Auf der anderen Seite bekommen die Engländer einen Eckstoß zugesprochen. Son spielt den Ball halbhoch in den Rücken der Abwehr, wo Dele Alli herangerauscht kommt, und die Kugel aufs Tor spitzelt. Sein Versuch wird aber abgeblockt.

Offenbar hat Vasiliy Berezutskiy Probleme mit dem unteren Rücken und kann deshalb nicht mehr weitermachen. Nun muss sein Bruder Aleksey es für ZSKA Moskau richten.

Alderweireld verlagert das Spiel mit einem langen Pass auf den linken Flügel zu Dele Alli, der für den mitgelaufenen Davies durchstecken will. Sein Zuspiel ist aber viel zu unpräzise und damit leichte Beute für Akinfeev, der gut aufgepasst hat.

Kurz zuvor war Eremenko noch im Angriff zur Stelle, nachdem er von Mário Fernandes im Sechzehner bedient wurde. Im Zweikampf verlor Eremenko die Kugel jedoch und kam nicht zum Abschluss. Dennoch ist das Spiel in den letzten Minuten merklich offener geworden.

Da zittert die Latte! Eriksen behakt sich mit Wernbloom im Strafraum der Russen. Der Angreifer der Spurs hat im Zweikampf zwar das Nachsehen, aber Wernblooms Klärungsversuch dient als perfekte Vorlage für Dele Alli, der aus 25 Metern direkt abzieht und mit seinem wuchtigen Schuss den Querbalken trifft.

Beide Teams erlauben sich derzeit in der gegnerischen Hälfte einige Fehler und laden die andere Mannschaft damit zum Kontern ein. Dadurch entwickelt sich ein recht hektisches Spiel und auch der eine oder andere Abschluss wie gerade von Tošić.

Auf der anderen Seite zeigt sich Lloris bei einem Freistoß unsicher. Der Ball wird vom rechten Flügel in den Sechzehner geschlagen, der Keeper kommt raus und greift nach der Kugel, lässt sie aber fallen und hat Glück, dass seine Vorderleute für ihn klären.

25 Minuten sind rum, passiert ist eigentlich absolut gar nichts. Etwas mehr Tempo würde dem Spiel definitiv gut tun, aber vielleicht müssen die Akteure ja erstmal warm werden und überraschen uns gleich mit einem Offensivfeuerwerk.

Inzwischen schnüren die Gäste ZSKA in deren eigener Hälfte ein, aber die Moskauer stehen dicht am Mann und lassen bis hierher noch nichts zu. Bislang haben beide Mannschaften erst einen Schuss abgegeben, woran deutlich wird, dass die Abwehrreihen ihren Job bislang sehr gut machen.

Hoppla! Dele Alli vertändelt die Kugel auf Höhe des Mittelkreises an Traoré, der sich nicht zweimal bitten lässt und sich auf den Weg in Richtung Lloris macht. Kurz bevor der Stürmer jedoch abschließen und den Keeper in Gefahr bringen kann, grätscht Alderweireld dazwischen und rettet in höchster Not.

Bislang lässt sich noch nicht festmachen, welche Mannschaft hier die Oberhand hat. In den ersten Minuten waren die Spurs etwas dominanter, aber mittlerweile hält ZSKA gut dagegen und wagt sich selbst des Öfteren in die gegnerische Hälfte vor.

Kurz darauf hält Janssen seinen Fuß in eine Flanke vom rechten Flügel, aber der Schiedsrichter pfeift die Situation ab - Abseits. Schade, denn Janssen befand sich da in aussichtsreicher Position und war überhaupt nicht bewacht.

Dann nähern sich die Gäste in Gestalt von Dele Alli dem Moskauer Kasten etwas an. Alli will in die Gasse auf Lamela durchstecken, aber sein Zuspiel findet nicht den Weg zu seinem Mitspieler und die Russen können die Situation bereinigen.

In den ersten Minuten spielt sich das Geschehen ausschließlich im Mittelfeld ab. Die Spurs haben etwas mehr Ballbesitz, beginnen jedoch ebenfalls gemächlich und ohne viel Risiko und konnten sich noch nicht in den gegnerischen Sechzehner vorarbeiten.

Der Ball in Moskau rollt. Los geht's!

Nicht mit nach Russland reisen wird allerdings Stürmerstar Harry Kane. Der Angreifer verletzte sich beim 1:0 gegen Sunderland am Knöchel und wird aller Voraussicht nach rund zwei Monate pausieren müssen. Nichtsdestotrotz bemüht man sich bei den Spurs intensiv um eine Vertragsverlängerung mit dem englischen Nationalspieler. Berichten zufolge steht Kane kurz vor einer Verlängerung seines Vertrags bis 2021. Der neue Kontrakt würde, sofern es denn stimmt, den Stürmerstar mit einem Wochenlohn von umgerechnet rund 140.000€ zum bestbezahlten Spurs-Profi aller Zeiten machen. Heute muss Tottenham aber auf den 23-Jährigen verzichten und stattdessen auf Treffer von Janssen, Lamela, Son und Co. hoffen.

Angesichts dieses glücklichen Punktgewinns dürfte ZSKA mit gestärktem Selbstvertrauen sein erstes Champions League-Heimspiel gegen die Tottenham Hotspurs bestreiten. Die Gäste aus London starteten gegen den AS Monaco in die neue Spielzeit, gingen vor heimischem Publikum aber leer aus. Dabei begannen die Spurs gegen Monaco durchaus druckvoll, kassierten dann aber unerwartet das 0:1, zeigten sich dadurch etwas verunsichert und mussten schließlich auch noch den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Vor der Pause verschaffte Alderweireld mit seinem Anschlusstreffer dem Team aus Londons Norden nochmal Hoffnung, aber im zweiten Durchgang änderte sich trotz aufreibender Bemühungen nichts mehr am Stand von 1:2.

Bei einem näheren Blick auf die personelle Besetzung der Moskauer stolpert man über altbekannte Namen. In der Innenverteidigung machen bereits seit 2004 Aleksei Berezutskiy und Sergei Ignashevich den gegnerischen Angreifern das Leben schwer, Torwart-Legende Igor Akinfeev steht sogar schon seit 2003 zwischen den Pfosten bei ZSKA. Gleiches gilt für Trainer Leonid Slutskiy. Slutskiy, der vielen als russischer Nationaltrainer bei der Europameisterschaft bekannt sein dürfte, ist ebenfalls seit 2009 im Amt und verkörpert wie viele seiner Schützlinge die Kontinuität bei ZSKA.

Die Partie kommentiert Fabian Weishaupt.