Champions League 2014/2015 » Gruppe G » Liveticker: Sporting CP - Chelsea FC 0:1

Fazit:
Der FC Chelsea gewinnt auswärts bei Sporting Lissabon in einem Spiel, das wesentlich attraktiver war als das Moruinho-Lieblingsergebnis 1:0 erahnen lässt. Insgesamt 29 Versuche gaben beide Seiten auf das Tor ab, wobei am Ende ein Standard die Partie entschied. Das Heimpublikum feiert die unterlegenen Grün-Weißen zurecht ab, wobei die Blues unterm Strich die deutlich besseren Chancen hatten. Dennoch verkaufte sich Sporting kämpferisch und spielerisch gut. Letztlich werden nicht gegen Chelsea, sondern in der Auseinandersetzung mit Schalke 04 die Weichen für das Achtelfinale gestellt werden. Die Londoner haben ihre Pflichtaufgabe erfüllt und empfangen am nächsten Spieltag Maribor. Sollte Mourinhos Truppe dort nicht straucheln, marschiert sie direkt in Richtung Gruppensieg. Für heute soll es das gewesen sein - wir verabschieden uns aus Lissabon und wünschen noch einen schönen Abend!

Gelbe Karte für Cesc Fàbregas (Chelsea FC)
Den anschließenden Gegenstoß unterbindet Fabregas mit einem Trikotzupfer und kassiert die nächste Verwarnung.

Mikel wirft sich mit vollem Einsatz in den nächsten Distanzschuss von Nani und bleibt benommen liegen. Für Sporting wichtige Sekunden versteichen.

Nani gibt den nächsten seiner unzähligen Schüsse ab und bleibt wieder glücklos. Der Flügelstürmer probiert es diesmal mit links von rechts und schickt die Kugel in Richtung linken Knick. Die Pille fliegt aber knapp am Gehäuse vorbei, sodass die Chelsea-Führung Bestand hat.

Das Spiel plätschert seinem Ende entgegen und auch Sporting scheint trotz aller Bemühungen nicht mehr wirklich an den Sieg zu glauben.

Der engagierte, letztlich aber doch ungefährliche Adrien Silva verlässt den Platz. Fredy Montero wird von Coach Silva noch mit letzten Instruktionen versehen und soll zehn Minuten dabei helfen, doch noch einen Punkt herauszuholen. Somit vrebleibt beiden Trainern noch ein Wechsel.

Die Sturm-und-Drang-Phase nach dem Wiederanpfiff ist schon vor längerer Zeit abgeklungen. Nach langer Zeit verzeichnen wir endlich wieder einen Schussversuch, diesmal von John Obi Mikel. Der Nigerianer ist allerdings nicht geradefür sein Zauberfüßchen bekannt und haut den Dropkick von der Strafraumgrenze aus in die Wolken.

Gelbe Karte für Cédric Soares (Sporting CP)
José Mourinho regt sich in bekannter Manier an der Seitenlinie auf, und zwarvöllig zurecht: Cédric grätscht Hazard an der Seitenlinie heftig um.

Gelbe Karte für Oscar (Chelsea FC)
Oscar holt sich für ein taktisches Foul am Mitelkreis die vierte Gelbe Karte des Spiels ab.

Von Willian, der bereits vor einigen Minuten für Schürrle auf den Rasen kam, war noch überhaupt nichts zu sehen. Fabregas spielt den Brasilianer am rechten Strafraumeck an, der mit seiner flachen Hereingabe immerhin eine Ecke herausholt.

Sporting fährt nach einer Ecke der Blues einen aussichtsreichen Konter über Nani, der sich auf der Höhe der Mittellinie per Hackentrick Platz verschafft. Anschließend verlagert der Portugiese das Spielgeschehen mit einem weiten Außenristpass auf die linke Seite. Der Ball wird dabei allerdings etwas zu lang, sodass Carrillo die Kugel nicht ordentlich stoppen kann und der Gegenstoß mit fünf Offensivspielern völlig verpufft.

Gelbe Karte für Mauricio (Sporting CP)
Auf der anderen Seite spielt sich fast dieselbe Szene wie bei der letzten Verwarnung ab. Hazard ist auf und davon, Mauricio tritt den Chelsea-Profi etwa 40 Meter vor dem Tor als Notlösung um. Dabei prallen die beiden Spieler zusammen und der Grün-Weiße bleibt blutend liegen. Für den Verteidiger geht es nicht mehr weiter.

Gelbe Karte für Branislav Ivanović (Chelsea FC)
Enge Entscheidung - nach dem schönen Doppelpass von Carrillo mit Slimani ist Erstgenannter frei durch und wird von Ivanović resolut abgeräumt. Der Schiedsrichter entscheidet nur auf Gelb mit Verweis darauf, dass auch Cahill noch hätte eingreifen können. Mit etwas Pech hätte der Torschütze allerdings auch vom Platz fliegen können.

Oscar muss das 2:0 machen! Der Brasilianer ist auf und davon, entscheidet sich aber im eins gegen eins bloß für einen halbherzigen Lupfer und verpasst somit die Vorentscheidung. Hundertprozentige Kiste!

Wieder steht Nani im Zentrum des Geschehens. An der Strafraumgrenze kommt der Rechtsfuß zu Fall,läuft aber schlicht auf Filipe Luís auf und bekommt völlig zurecht keinen Freistoß. Zumindest die grün-weißen Zuschauer hat der Offensivmann auf seiner Seite.

Auf der Gegenseite rettet Sarr mit einer artistischen Grätsche und befördert Schürrles Flanke von rechts ins Seitenaus.

Pünktlich geht es weiter in Lissabon! Die Hausherren werden sich einiges vorgenommen haben, müssen aber aufpassen, dass die Lücken für die Techniker in den gelben Trikots nicht zu groß werden. Oscar, Hazard und Co. reichen oft schon wenige Zentimeter Platz - Räume zum Kontern werden erst recht gerne gesehen.

Halbzeitfazit:
Unter Pfiffen des enttäuschten Publikums geht die Erste Halbzeit zwischen Sporting Lissabon und Chelsea London mit dem Zwischenstand von 0:1 zu Ende. Auch wenn 77% Passgenauigkeit wahrlich kein Grund zur Freude sind, gilt der Unmut doch dem Schiedsrichtergespann, dass angeblich einen Elfmeter übersah. Das Ausbleiben des Pfiffs war allerdings richtig, und auch sonst geht der Pausenstand in Ordnung. Beide Teams hatten etwa gleich viel vom Spiel, die Gäste wusten ihre Spielanteile allerdings wesentlich zielführender zu gestalten. Vor allem Oscar initiierte immer wieder gefährliche Chancen, von denen allein André Schürrle zwei bis drei hätte nutzen können. So musste allerdings ein Standard her, der die Favoriten in Führung brachte. Aus Sicht der Blues läuft daher alles nach Plan, während die Löwen ihre durchaus vorhandenen Möglichkeiten zu gefährlicheren Abschlüssen nutzen müssen. Wir sind gleich zurück für die zweiten 45 Minuten!

Zum Abschluss der ersten Hälfte hat William Carvalho zentral noch einmal viel Platz. Das Pfund des Mittelfeldspielers ist aber kein Problem für den bisher tadllosen Thibaut Courtois im Tor. Bekanntlich verdrängte der von Atlético nach London zurückgekehrte Belgier Routinier Petr Čech auf die Bank und bot bisher noch keinen Anlass dafür, diese Entscheidung des Trainers in Zweifel zu ziehen.

Für André Schürrle verläuft die Partie bislang eher unglücklich. Wieder lässt sich der Deutsche auf rechts fallen und bekommt die Kugel auch, haut sie aber voll über das Gehäuse. Schwamm drüber - es war eh abseits.

Slimani versucht es mit der direkten Antwort, aber zu umständlich. Im Strafraum tanzt der WM-Fahrer Algeriens um Terry und Cahill herum und visiert am Ende aus der Drehung mit dem rechten Fß das linke Eck an. Die Idee war gut, Slimanis Versuch verfehlt das Tor dennoch deutlich.

Dass André Schürrle zu den schnelleren Spielern des Planeten zählt, dürfte bekannt sein. Mit welchem Affenzahn der Linksaußen seinen Gegenspielern - diesmal Maurìcio - davondüst, ist dennoch immer wieder hübsch anzuschauen. Beim Versuch, die Pille querzulegen, funkt ihm sein Gegenspieler aber gerade noch dazwischen.

Die dicken Chancen verzeichneten allesamt die Londoner, aber Sporting ist alles andere als ungefährlich. Am Ende eines Tempovorstoßes durch die Mitte bekommt Carrillo den Ball, will ihn sich aber mit dem ersten Ballkontakt auf den rechten Fuß legen. Cahill hat die Finte gerochen und geht resolut dazwischen.

Den muss Schürrle aber machen! Hazard ist auf rechts frei durch und legt mit viel Übersicht auf den Blondschopf quer, der links aus dem Hintergrund herangerauscht kommt. Der 23-Jährige hat das Tor fast komplett frei vor sich, setzt das Leder aber knapp neben den linken Pfosten!

Diese Partie macht Spaß, weil sich Sporting überhaupt nicht verbarrikadiert und seine Chancen sucht. Viel geht über links, wo der aufgerückte Außenverteidiger Silva viel Druck macht. Seine Flanke findet Slimani in der Mitte, der sich beim Kopfball allerdings etwas verschätzt und deshalb nicht genügend Power hinter den Abschluss bekommt. Der Algerier hatte eine Menge Platz, sodass hier mehr drin war.

Ivanović verzieht nach einem Zweikampf auf seiner rechten Außenbahn das Gesicht und deutet an, einen Schlag aufs Bein bekommen zu haben. Der Serbe lässt sich draußen behandeln - ob er zurückkehrt, scheint offen zu sein.

Auch Sporting macht allerdings früh klar, dass es hier mithalten möchte und kann. Bereits zwei, drei Mal konnten sich die Grün-Weißen um den gegnerischen Strafraum herum postieren, ohne freilich gefährlich vor das Tor der Blues zu kommen.

Bisher werden die Portugisenvor allem über Konter gefährlich. Silva hat auf links Platz und zieht eine flache Flanke auf den Elfmeterpunkt, wo Courtois den Ball aber sicher abfängt.

Bei der folgenden Ecke schraubt sich Cahill in die Mitte, kann seinen Kopfball aber nicht drücken.

Die Hausherren legen flott los, aber Carrillos Flanke von rechts auf den langen Pfosten gerät deutlich zu hoch.

Das letzte Spiel zählt gleich allerdings nichts mehr, wenn der Spanier Antonio Mateu Lahoz die Partien anpfeift.

Die Portugiesen hoffen derweil auf ihre Abwehr um Torwart und Kapitän Rui Patrício. In der bisherigen Saison ließen die Löwen erst fünf Pflichtspielgegentore zu. Chelsea-Offensive trifft auf Sporting-Defensive, so könnte das Aufeinandertreffen also auch beschrieben werden.

Die Kontrolle über das Mittelfeld könnte zum Knackpunkt des Spiels werden. José Mourinho schwärmte am Wochenende in höchsten Tönen von Nemanja Matić und Cesc Fàbregas in der Zentrale. Gemeinsam kontrollierten der Serbe und der Spanier die Partie fast nach Belieben. Mit drei zentralen Mittelfeldspielern wollen die Grün-Weißen eine Wiederholung dieses Szenarios verhindern.

Gutes Ergebnis hin oder her, auch Marco Silva verändert seine Formation im Vergleich zum Wochenende. Jonathan Silva löst Jefferson links hinten ab und Mittelfeldspieler João Mario spielt anstatt André Martins.

Mourinho gönnt sich zwei Rochaden: Filipe Luís rückt für Azpilicueta auf die linke Verteidigerposition, während André Schürrle anstelle von Willian in der Offensive wirbeln darf. Didier Drogba ist verletzungsbedingt gar nicht erst auf die iberische Halbinsel gereist.

Chelsea ist dabei absolut im Soll. José Mourinhos Männer fertigten am Wochenende Aston Villa mit 3:0 ab und behielten den 3-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze. Der erste namhafte Verfolger Manchester City liegt nach sechs Spielen sogar schon fünf Zähler zurück.

In Slowenien reichte es für Sporting bloß zu einem Punkt - ein vorentscheidender Ausrutscher beim vermeintlichen Außenseiter der Gruppe? Die Mannschaft von Marco Silva stets jedenfalls gehörig unter Druck, weil die Schalker einen überraschenden Punkt aus London mitnahmen.

Die Fans sehen das Aufeinandertreffen der Spitzenreiter: In der Gruppe G sind heute jedoch sämtliche Teams Tabellenerste. Nach zwei 1:1-Unentschieden am ersten Spieltag ist daher noch alles offen.