Deutschland » Bundesliga 2014/2015 » 13. Spieltag » Liveticker: SC Freiburg - VfB Stuttgart 1:4

Fazit:
Huub Stevens feiert ein äußerst gelungenes Comeback auf der Stuttgarter Trainerbank. Sein VfB fegt den SC Freiburg im eigenen Stadion mit 4:1 vom Platz und verschafft sich nach zuvor drei Niederlagen in Folge damit wieder etwas Luft im Abstiegskampf. Die Zuschauer im ausverkauften Schwarzwald-Stadion sahen zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten bei diesem Derby. Während die Gastgeber in Durchgang eins über weite Strecken dominierten und der 1:1-Pausenstand schmeichelhaft für Stuttgart war, kam nach dem Seitenwechsel einfach gar nichts mehr vom Sport-Club. Der nun völlig indisponierte Freiburger Abwehrspieler Mitrovič legte zweimal für die Gäste auf. Gruezo (53.) und Werner (68.) bedankten sich und schossen die Zwei-Tore-Führung für den VfB heraus. Nachdem Mitrovič wegen einer Notbremse sogar noch vom Platz flog, erzielte Harnik seinen zweiten Treffer am heutigen Abend zum Endstand (76.).
Die Schwaben springen in der Tabelle zumindest bis morgen an Bremen und Dortmund vorbei und belegen nun Relegationsplatz 16. Freiburg ist auf Rang 14 nach wie vor über dem Strich, muss nach drei Spielen ohne Niederlage aber einen Nackenschlag hinnehmen. Das war's von hier. Einen schönen Abend und noch ein tolles Fußballwochenende!

Gelbe Karte für Nicolas Höfler (SC Freiburg)
Einen weiteren Stuttgarter Angriff verhindert Höfler mit einem taktischen Foul. In der Nachspielzeit holt sich der Freiburger dafür noch die Gelbe Karte ab.

Wieder hat Hloušek gegen die zahlenmäßig dezimierte Freiburger Abwehr unglaublich viel Platz links in der Gefahrenzone, legt diesmal aber lieber ab für Gentner. Der bekommt die Kugel knapp vor dem Fünfer nicht entscheidend aufs Tor. Der VfB geht nun fahrlässig mit seinen Möglichkeiten um. Die Schwaben könnten sogar noch höher führen.

Ulreich darf nach einem Schmid Freistoß aus großer Entfernung noch einmal fliegen, schnappt sich die Kugel aber ohne Probleme. Nachdem der alten und neuen Nummer eins der Stuttgarter vor der Pause einige Bälle um die Ohren flog, hatte er nach dem Seitenwechsel nichts mehr zu tun.

Freiburg intensiviert noch einmal seine Bemühungen, kommt gegen abgeklärt spielende Gäste aber nicht zum Zug. Der VfB hat jetzt eine ganz breit Brust - und in der Live-Tabelle Bremen und Dortmund überholt. Die Schwaben sind nun auf dem Relegationsplatz.

Tooor für VfB Stuttgart, 1:4 durch Martin Harnik
Es geht dahin für den Sport-Club in einer aus Freiburger Sicht desaströsen zweiten Halbzeit. Der eben eingewechselte Sakai führt sich mit einem etwas glücklichen Assist zum vierten Treffer der Stuttgarter ein. Der Japaner trifft rechts an der Strafraumecke den Ball nicht richtig, bringt diesen aber so genau auf Harnik acht Meter vor dem Tor. Der ist wohl nicht im Abseits, aber völlig blank und lässt Bürki keine Abwehrchanche - Doppelpack des österreichischen Nationalspielers.

Gelbe Karte für Admir Mehmedi (SC Freiburg)
Mehmedi liefert sich nach dem Platzverweis einen Disput mit Schiedsrichter Gräfe und kassiert dafür die Gelbe Karte. Bei den Gastgebern liegen die Nerven blank. Kein Wunder, angesichts ihres unfassbaren Leistungsabfalls nach der Pause.

Tooor für VfB Stuttgart, 1:3 durch Timo Werner
Effizienz hat der neue Trainer seinem Team schon eingeimpft. Beim VfB ist fast jeder Angriff ein Treffer. Mitrovič verschludert wie vor dem zweiten Gegentreffer an der Mittellinie den Ball, diesmal gegen Gentner. Die Kugel kommt zu Leitner, der sie wunderbar steil in Richtung Strafraum spielt und damit Werner auf die Reise schickt. Der junge Stürmer behält an der Sechzehnermarkierung gegen den herauseilenden Bürki die Nerven und schiebt am Keeper vorbei. Das ist eine kleine Vorentscheidung zugunsten der Gäste.

... Die bringt nichts ein. Auch Freiburgs Standards sind alles andere als brandgefährlich, wenn Rüdiger sie nicht gerade in Richtung eigenes Tor befördert.

Immerhin mal wieder eine Ecke nun auch für Freiburg. Klein wehrt den Ball im Luftduell mit Schmid ins eigene Toraus ab...

Auf der anderen Seite brennt es dafür lichterloh: Leitner überrascht Bürki fast mit einem listigen Schlenzer von der Strafraumgrenze, doch der Freiburger Schlussmann streckt sich und bringt noch die Fingerspitzen an den Ball. Ecke für den VfB...

Mehmedi versucht es am Stuttgarter Strafraum mit einer ziemlich billigen Schauspieleinlage, bekommt keinen Freistoß und hat dabei noch Dusel, dass Schiri Gräfte ihm nicht die Gelbe Karte für diese Schwalbe zeigt. Spielerisch geht nichts beim SCF, jetzt werden andere Tricks versucht. Das sollte der Schweizer lassen.

Den Gästen kommt es nun sehr gelegen, dass sie sich weiter zurückziehen und auf Konter lauern können. Freiburg balanciert auf einem schmalen Grat. Einerseits wäre ein schneller Ausgleich Gold wert. Andererseits würde ein 1:3 schon fast die Vorentscheidung zugunsten des VfB bedeuten.

... Der Standardexperte Schmid tritt an, trifft den Ball aber überhaupt nicht richtig. Die Kugel holpert ungefährlich in den Sechzehner und wird geklärt.

Gentner spielt mit einem schönen Pass Sararer rechts im Sechzehner an, doch der bislang völlig wirkungslose Offensivmann bleibt an Klaus hängen. Sararers Hereinnahme erwies sich noch nicht als genialer Schachzug von Huub Stevens.

Ohne Wechsel geht's weiter in Freiburg.

Halbzeitfazit:
In einem richtig guten und temporeichen Baden-Württemberg-Duell steht es zur Pause 1:1. Das ist insgesamt aus Sicht der Gäste mit ihrem neuen Trainer Huub Stevens ein wenig schmeichelhaft. Denn der SCF ergriff von Beginn an die Initiative, stellte die VfB-Defensive mit seinem starken Kombinationsspiel immer wieder vor Probleme und verbuchte eine Reihe guter Torchancen. Wie so oft im Fußball fiel der Treffer dann aber auf der anderen Seite: Harnik bugsierte einen verlängerten Eckball in den Freiburger Kasten (31.). Danach folgten einige bange Minuten der Hausherren, in denen sie wackelten. Dann packte allerdings Freiburgs Darida, der beste Mann auf dem Platz, den Hammer aus und glich mit einem sehenswerten Weitschuss aus (42.). Unmittelbar nach Wiederanpfiff traf Klaus die Latte und so rettete sich Stuttgart dann etwas glücklich mit dem Remis in die Kabine. Hoffen wir, dass es im zweiten Durchgang ähnlich turbulent weitergeht. Es ist noch alles offen im Schwarzwald-Stadion.

Eine Minute Nachspielzeit läuft und Freiburg versucht es erneut aus der zweiten Reihe: Höfler knallt aus 18 Metern flach aufs linke Eck, Ulreich ist schnell unten und lenkt den Ball am Pfosten vorbei. Die folgende Ecke bringt nichts ein.

Tooor für SC Freiburg, 1:1 durch Vladimír Darida
In seiner schwächsten Phase gleicht der SCF aus. Und was ist das bitte für ein wunderbares Tor vom starken Vladimír Darida! Der Tscheche fasst sich gut 20 Meter vor dem Tor ein Herz und jagt die Kugel mit Mach 2 fast ansatzlos ins linke untere Eck. Ulreich sieht zwar etwas unglücklich aus, kann gegen diesen überaus scharf geschossenen Ball aber nichts ausrichten. Alles auf Anfang in Freiburg!

Bürki macht seinen Patzer wieder gut! Klassetat gegen Harnik! Der Schütze des bisher einzigen Treffers ist nach einem weiten Pass im Laufduell mit Torrejón überlegen, lässt den Innenverteidiger stehen und will den Ball dann aus elf Metern halbrechts ins lange Eck schieben. Freiburgs Torwart wirft sich entgegen und bekommt noch einen Fuß an das Spielgerät.

Riesenchance für den VfB zum zweiten Treffer! Ausgerechnet der sonst so sichere Bürki ist bei einem Rückpass am eigenen Strafraum im Tiefschlaf, verdaddelt gegen den heraneilenden Gentner fast den Ball und kann ihn im letzten Moment und in allerhöchster Not noch mit dem langen Bein zur Seite weggrätschen. Freiburg wackelt.

Tooor für VfB Stuttgart, 0:1 durch Martin Harnik
So kann's gehen, das ist Fußball! Freiburg spielt, hat die Chancen und lässt sie liegen - und der VfB geht aus dem Nichts per Standardsituation in Führung! Leitner flankt den Eckball von links an den Fünfer, wo Rüdiger hochsteigt und zum zweiten Pfosten verlängert. Dort ist Harnik zur Stelle und drückt die Kugel aus wenigen Metern mit dem Schädel über die Linie. Der östereichische Nationalspieler steht dabei ganz knapp nicht im Abseits, weil Sorg dieses aufhebt.

Von einigen sporadischen und zumeist sehr harmlosen Nadelstichen der Stuttgarter abgesehen spielt hier nur der SC Freiburg. Die Gastgeber lassen den Ball phasenweise wirklich ansehnlich laufen und kombinieren den VfB auch immer wieder auseinander. Allein, es fehlt ein Tor aus Sicht der Streich-Elf.

Freis muss das 1:0 machen! Torrejón hat 20 Meter vor dem Tor Platz und haut einfach mal eine Riesenrakete in Richtung Kasten raus. Ulreich patzt, klatscht den Ball nach vorne ab und hat Glück, dass Freis die Kugel völlig falsch trifft und in den Freiburger Abendhimmel scheppert. Das Trefferkonto des SCF-Stürmers in dieser Spielzeit bleib auf Null.

Die Gäste sind bemüht und versuchen es mit Offensivspiel, haben aber noch viel zu viele Ungenauigkeiten drin. Freiburg kann defensiv überwiegend leicht und locker agieren und erstickt die meiste Gefahr schon im Keim. Offensiv kam von den Breisgauern in den letzten Minuten allerdings weniger als zu Beginn der Partie.

...Leitner bringt den Ball hoch nach innen, hat das Visier aber immer noch nicht richtig eingestellt. Wirklich gefährlich wird es nicht.

Klein rückt weit auf in die gegnerische Hälfte und versucht es halbrechts auf sehr engem Raum mit Harnik im Doppelpass. Die Freiburger haben kein Problem, diese Szene zu verteidigen. Zu viel Klein-Klein vom VfB.

Dicke Chance für den SCF, Ulreich ist schon geschlagen! Sorg vernascht rechts am Strafraum Rüdiger, zieht im Vollsprint nach innen und nimmt Schmid weiter mittig mit. Ulreich ist längst auf dem Boden und kein Faktor mehr, aber der Franzose schießt aus acht Metern einen Abwehrspieler im Fünfer an.

Der Sport-Club kombiniert sich sehenswert durchs Zentrum und Mehmedi nimmt an der Sechzehnergrenze Fahrt in Richtung Tor auf. Rüdiger und Baumgartl werfen sich in den Weg und verhindern die nächste Möglichkeit der Gastgeber. Bisher hält Stuttgarts "Kinderriegel" mit den beiden jungen Innenverteidigern.

... Klein köpft die Hereingabe des Franzosen aus der Gefahrenzone. Dann kommt die Kugel von Darida getreten noch einmal in die Mitte, aber kein Freiburger erreicht das Kunstleder. Es gibt Abstoß vom Tor der Gäste.

... Die BVB-Leihgabe semmelt den Ball völlig ungefährlich ins Toraus und bekommt höhnischen Applaus aus dem Freiburger Fanblock. Da war mehr drin für Moritz Leitner und den VfB.

Freiburg macht weiter Druck, läuft die Stuttgarter extrem früh an und versucht es dann mit schnellem Vertikalspiel. Dieses Freitagsspiel lässt sich gut an, es ist eine Menge Zug drin. Wann zeigt sich der VfB mal?

Schiedsrichter Manuel Gräfe pfeift die Partie zwischen rotgekleideten Freiburgern und dem VfB in der dunklen Auswärtsspielkleidung an. Ab geht die wilde Fahrt...

Die Mannschaften betreten den Rasen im heute besonders stimmungsvollen Schwarzwald-Stadion. Die Fans freuen sich auf der Baden-Württemberg-Derby und erwarten einen spannenden Fußballabend. Hoffentlich werden sie nicht enttäuscht! Gleich rollt der Ball!

Der neue VfB-Coach verändert sein Team personell auf vier Positionen nach dem 0:1 gegen Augsburg vergangenen Sonntag: Klein, Stevens' Lieblingsschüler Gruezo, Sararer und Werner rücken anstelle von Schwaab (Gelb-Rot-Sperre), Romeu (fünfte Gelbe), Kostić und Ginczek (beide Bank) in die Startelf.

Auch angesichts des Trainerwechsels erwartet Streich einen heißen Tanz gegen hochmotivierte Schwaben. "Der VfB wird alle Energie reinsetzen", prophezeite der Freiburger Übungsleiter. "Das wird ein sehr intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen."

Der Niederländer selbst glaubt fest an den Klassenerhalt, sieht aber einen weiten Weg vor sich und seinem Team. "Ich habe keine Bedenken, dass die Mannschaft nicht genügend Qualität hat", sagte Stevens. "Es war schon letzte Saison eine schwere Aufgabe. Es wird noch schwieriger, auch wenn wir mehr Zeit haben. Aber wir kriegen das auch in diesem Jahr hin."

Leicht machte es sich Veh mit seinem Abschied vom VfB nicht, projezierte den Negativlauf seiner Mannschaft mit zuletzt drei Niederlagen ohne Torerfolg in Serie aber auch auf sich. "Uns und mir fehlte einfach auch das notwendige Quäntchen Glück in vielen knappen Spielen. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft schon bald wieder punkten wird", so der Ex-Coach.

Tobias Knoop tickert für euch. Viel Spaß!