Asian Cup 2015 Australien » Finale » Liveticker: Südkorea - Australien 1:2

Fazit:
Australien gewinnt ein extrem spannendes und enges Finale mit 2:1 nach Verlängerung und holt sich erstmals den Asian Cup! Was für ein Spiel. Alle Tore fielen in Nachspielzeiten, das machte die Begegnung bis zur letzten Minute offen. Australien war schon fast durch, doch dann kam Heung-Min Son und sorgte für die durchaus verdiente Verlängerung. Dort passierte nicht viel, bis Tomi Jurić einen wichtigen Zweikampf im gegnerischen Strafraum für sich entschied und Torwart Jin-Hyeon Kim so anschoss, dass der neue Held James Troisi nur noch abstauben musste. In der zweiten Hälfte der Verlängerung warf Südkorea alles nach vorne, der größere Wille war aber bei den Socceroos und es kam nicht mehr zum erneuten Ausgleich. Bammel für die Aussies, dass Schiedsrichter Alireza Faghani in der allerletzten Sekunde nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte, Matthew Špiranović war das Leder unabsichtlich an den Arm gesprungen. Die Taeheok Warriors müssen sich nach einem starken Turnier wieder nur mit einem zweiten Platz zufrieden geben. Australien ist den Erwartungen im eigenen Land gerecht geworden, auch wenn die Diskussionen um eine Teilnahme am asiatischen Kontinentalturnier wieder aufflammen werden. Damit geht ein interessanter Asian Cup zu Ende, der von den beiden Favoriten im Finale ausgespielt wurde. Der Fußball wird in Australien an Beliebtheit gewonnen haben. Der Asienmeister spielt am 25. März gegen Weltmeister Deutschland. Bis dahin, tschüss!

Riesenglück für Australien! Die letzte Chance des Spiels endet im Getümmel und Špiranović scheint da mit der Hand am Ball gewesen zu sein, doch der Schiri gibt keinen Elfmeter und beendet das Finale!

Die Tänzchen an der Eckfahne bringen den Australiern viel Zeit ein, vor allem Tomi Jurić ist als sicherer Ballmagnet ein ganz wichtiger Faktor. Südkorea fällt nichts mehr ein!

Australien wackelt! Südkorea drückt immer mehr, doch alle Socceroos bis auf Jurić werfen sich dazwischen. Mit allen erlaubten Körperteilen werden die wütenden Schüsse der Koreaner geblockt, Ryan muss noch nicht um sein Gehäuse fürchten!

Jetzt versuchen es die Koreaner mit allen Mitteln. In der eigenen Hälfte bekommen die Warriors einen Freistoß zugesprochen, den Kapitän Sung-Yueng Ki lang und hoch Richtung Tor schickt. Ryan stand wohl zu weit vor seinem Kasten, aber der mutige Versuch geht meilenweit daneben.

Zwischenfazit:
Viel hin und her, dann schlägt Troisi nach einer tollen Einzelaktion von Jurić zu. 15 Minuten haben die Südkoreaner noch!

Tooor für Australien, 1:2 durch James Troisi
Jin-Su Kim lässt sich an der Torauslinie auf einen Zweikampf mit Tomi Jurić ein, der mit purem Willen den Hoffenheimer düpiert und mit einer schnellen Drehung vorbeigeht. Seinen Querpass fälscht Torwart Jin-Hyeon Kim nur in die Mitte ab, wo James Troisi den Schritt schneller als alle anderen ist und die Socceroos wieder in Führung bringt! Pure Ekstase auf den Rängen und dem Rasen!

Luongo hätte zum Held werden können, doch Son machte einen Strich durch die Rechung des Torschützen. Dieser greift aber weiter an und sorgt mit einem halbhohen Pass vom Strafraumrand für Gefahrm Jin-Hyeon Kim bringt im letzten Moment einen Arm vor dem einschussbereiten Troisi dazwischen.

Die Fans aus Down Under haben sich berappelt und peitschen ihre Liebline nach vorne. Australien wird wieder etwas aktiver und hat viel Ballbesitz, Jurić und Leckie lauern im Strafraum. Noch musste Jin-Hyeon Kim nicht eingreifen.

Wie erholt sich Australien von diesem Schock? Nach kurzen Ansprachen schicken beide Coaches die Spieler wieder aufs Feld und es geht weiter im ANZ Stadium.

Zwischenfazit:
In der allerletzten Sekunde des Spiels rettet Son sein Land in die Verlängerung! Australien ist aber auch selbst Schuld, durch die ungefährlichen Angriffe der Südkoreaner ruhten sich die Socceroos zu sehr auf der Führung auf und hatten in Gedanken schon den Pokal in den Händen. Jetzt gibt es zusätzliche 30 Minuten, kein Trainer darf mehr wechseln. Südkorea hatte einen Tag mehr Pause, musste jedoch bereits gegen Usbekistan in die Verlängerung. Das australische Déjà-vu droht, auch 2011 wurde das Finale in der Verlängerung verloren.

Tooor für Südkorea, 1:1 durch Heung-Min Son
Da schaffen die tatsächlich noch den Ausgleich! Sainsbury klärt nicht entscheidend und Kook-Young Han schnippelt die Kugel über den Fuß des Verteidigers in Richtung Sung-Yueng Ki, der blitzschnell auf Heung-Min Son weiterspielt. Son spritzt in eine Lücke zwischen den Australien und knallt das Leder ins kurze Eck - keine Chance für Ryan!

Die Schlussminute bricht an und beide Trainer hält es nicht mehr auf den Plätzen! Die Socceroos stehen kurz vor dem Gewinn ihrer ersten Asien-Meisterschaft.

Und Son probiert es doch selber! Man sollte seine Schusstechnik nicht unterschätzen, aber das Ding fliegt in den australischen Abendhimmel.

Mit einer Sechser-Kette verbarrikadieren sich die Ozeanier hinten drin und lassen nichts mehr zu. Korea fehlt die Idee und die robusten Stürmer, um sich kräftig durchzubeißen. Mit Nachspielzeit dürften es noch zehn Minuten geben!

Übler Fehlpass von Tae-Hwi Kwak, der Leckie genau auf den Schlappen spielt. Aus der Drei-Gegen-Zwei-Situation zieht Australien keinen Vorteil, Leckies ungefährlicher Versuch aus 15 Metern in Bedrängnis endet in den Handschuhen von Jin-Hyeon Kim. Ein zweites Tor der Socceroos könnte den Sack zu machen!

Kleiner Schock für alle Leverkusener, Kruse scheint sich ernster verletzt zu haben und wird auf einer Trage abtransportiert. Für ihn darf der etwas defensivere Troisi ran. Bei den Koreanern verlässt der Mainzer Joo-Ho Park den Platz, sehr unauffällige Leistung von ihm.

Gelbe Karte für Robbie Kruse (Australien)
Nur wenige Augenblicke nach seiner Schwalbe lässt sich der Leverkusener erneut fallen, dieses Mal kennt der Schiri keine Gnade und zeigt Gelb. Bei der Landung hat sich Kruse sogar weh getan, er muss behandelt werden.

Ganz böse Schwalbe von Kruse, der am Strafraumrand bereits vor dem herannahenden Verteidiger zu Boden geht. Referee Faghani drückt nochmal ein Auge ganz feste zu, eine Verwarnung wäre bei dieser Schauspielleistung berechtigt gewesen.

Australien befreit sich wieder aus den Schlingen! Leckie nimmt es mit Du-Ri Cha im Eins-gegen-Eins auf und prüft anschließend Jin-Hyeon Kim aus spitzem Winkel. Die folgende Ecke segelt maßgenau auf die Stirn von Sainsbury, der jedoch überhaupt keinen Druck hinter die Kugel bringt.

Franjić entwickelt sich zur australischen Achillesferse! Sämtliche Attacken der Südkoreaner laufen über seine Seite, Trainer Postecoglou sollte eventuell über einen Wechsel nachdenken. Sein Einsatz war fraglich, er ist angeschlagen. Außerdem sah er schon Gelb.

Taktisch hat Uli Stielike in der Halbzeit wohl auf Belagerung umgestellt. alle elf Australier stehen weit in der eigenen Hälfte und befreit sich kaum aus dem Würgegriff der Taegeuk Warriors. Können die Ozeanier tatsächlich ein starkes Vollwerk aufbauen und über die volle Distanz verteidigen?

Die zweite Hälfte läuft! Wird Südkorea nochmal zurückkommen? Beide Team bleiben unverändert.

Halbzeitfazit:
Es geht mit einem überraschenden 0:1 in die Kabinen! Australien wirkte sehr nervös und traute sich nur über die Flügel nach vorne, die schnellen Gegenstöße der Südkoreaner sind gefürchtet. Nach einer ereignisarmen halben Stunde kamen die Warriors über Heung-Min Son mehrfach zu guten Chancen, auch Innenverteidiger Tae-Hwi Kwak hatte per Kopf eine gute Möglichkeit. Die Socceroos brachten nur in Person von Tim Cahill Gefahr vor das gegnerische Tor, bis Luongo direkt vor der Pause mit einem trockenen Schuss aus 20 Metern die Führung brachte. Die Reaktion der Mannschaft von Uli Stielike wird interessant, im Turnier mussten sie noch keinem Rückstand hinterher laufen. Australien muss jedoch in der Verteidigung aufpassen, so richtig sortiert sah das nicht aus.

Tooor für Australien, 0:1 durch Massimo Luongo
Wenn spielerisch nichts geht, muss einfach mal die Brechstange her! Trent Sainsbury passt auf Masimo Luongo kurz vor dem gegnerischen Strafraum, der Mittelfeldspieler dreht sich um, geht zwei Schritte und knallt das Leder halbhoch am rechten Pfosten vorbei in die Maschen! Zwar ging der Schuss ins Torwarteck, doch Jin-Hyeon Kim sah das Übel sehr spät durch das Getümmel nahen. Das Stadion explodiert, Südkoreas Defensive ist erstmals geschlagen!

Gelbe Karte für Jason Davidson (Australien)
Bei einer Ecke reißt Davidson am Trikot eines Gegenspielers und der iranische Schiri bestraft dieses übliche Vergehen mit einer harten Gelben Karte. Glück für den Australier, dass er bei der Tat außerhalb des Strafraums stand. Aus zentralen 16 Metern setzt es nun eine große Freistoß-Möglichkeit.

Son hämmert knapp drüber! Das war haarscharf! Australien lässt Joo-Ho Park viel Platz auf der rechten Abwehrseite und der Mainzer sucht mit seiner halbhohen Flanke einen Abnehmer am Elfmeterpunkt. Dort schleicht sich Heung-Min Son davon und zieht volley ab, doch er trifft die Pille nur mit dem Schienbein und Ryan sieht den harten Schuss knapp über die Latte fliegen.

Oldie Du-Ri Cha klärt gegen Leckie an der Eckfahne und holt den Abstoß raus. Der Bundesliga-erfahrene Rechtsvertidiger gab seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt, es ist sein Abschiedsspiel.

Nach den Möglichkeiten auf beiden Seiten steht nun erstmal wieder die Sicherheit im Vordergrund. Die Koreaner formieren ihre bislang unüberwundene Defensive Australien schiebt sich am Mittelkreis das Leder hin und her.

Uff, Aussie-Schlussmann Matthew Ryan sorgt mit einer kleinen Dribbeleinlage im eigenen Fünfer für Herzstillstand bei den eigenen Fans, Heung-Min Son stürmte heran und verfehlte den Ball nur knapp.

Die Abseitsfalle der Socceroos funktioniert tadellos, Koreas Angreifer sind bereits mehrfach reingetappt. Mehr als weite Pässe fällt den Ostasiaten nämlich nicht ein, aber auch Australien kann noch nicht mit der offensiven Ausrichtung punkten.

Viele Fouls und Zweikämpfe prägen die Anfangsphase, beide wollen gleich ihre Ansprüche anmelden. Schiedsrichter Faghani leitet das Geschehen recht souverän, bis auf das Foul an Heung-Min Son pfiff er jedes harte Einsteigen resolut ab.

Gelbe Karte für Ivan Franjić (Australien)
Der Rechtsverteidiger sieht für das Foul eine frühe Gelbe Karte, das könnte für ihn noch heikel werden.

Der Leverkusener Son zieht von rechts in die Mitte und versucht mit seiner starken Schusstechnik aus 20 Metern Ryan zu überwinden, der Schuss ist allerdings deutlich zu hoch. Australiens Kapitän Jedinak versucht noch zu blocken und räumt den Flügelstürmer unsanft ab, überraschenderweise gibt es keinen Freistoß für Südkorea. Es könnte hier richtig zur Sache gehen.

Die Nationalhymnen erklingen bereits. In wenigen Augenblicken pfeift der Iraner Alireza Faghani die Partie an, ein in Asien erfahrener Mann. Seine Assistenten sind Reza Sokhandan und Mohammedreza Abolfazli, hoffentlich müssen ihre Namen heute nicht all zu oft fallen.

Auf der Habenseite dürfen die Australier vier Ozeanien-Meisterschaften verzeichnen, durch die unterklassige Konkurrenz wechselte man in den asiatischen Fußball-Verband, um dort um größere Titel spielen zu können. 2011 scheiterten die Mannen aus Down Under im Finale gegen Japan denkbar knapp mit 0:1 nach Verlängerung, heute soll der große Wurf her. Superstar Tim Cahill ist der kreative Kopf der Mannschaft und zeigte sich in der Pressekonferenz vor dem Spiel sehr optimistisch: "Wir wollen mit spektakulärem Fußball den Titel holen!". Nach den abgezockten Erfolgen über China und den Vereinigten Arabischen Emiraten (jeweils 2:0) auf dem Weg ins Finale ist das auch durchaus berechtigt.

Den ersten direkten Vergleich konnte Südkorea für sich entscheiden, am 3. Spieltag der Gruppe A gewannen die Taegeuk Warriors mit 1:0. Die Begegnung hat allerdings nur wenig Aussagekraft, da beide Länder bereits für die K.O.-Runde qualifiziert waren. Australien schonte viele Leistungsträger. Von insgesamt sechs Aufeinandertreffen entschieden die Südkoreaner drei für sich, neben zwei Unentschieden gab es erst einen Sieg für die Socceroos.

Die Partie wird von Florian Pustlauk kommentiert. Viel Spaß!