Deutschland » 3. Liga 2017/2018 » 14. Spieltag » Liveticker: FC Carl Zeiss Jena - SC Paderborn 07 3:1

Fazit:
Ein packendes Spiel endet nach 90 Minuten leistungsgerecht mit 3:1 für den Außenseiter. Der Tabellenführer wurde phasenweise vom Gastgeber hergespielt und durfte froh sein nicht schon in der ersten Halbzeit aus dem Stadion geschossen zu werden. Jena leistete sich einen Fehler, der von den Gästen direkt ausgenutzt wurde. Spannung kam aber nur für 52 Sekunden aus, da die Thüringer durch Wolfram direkt zurückschlugen. Den Nackenschlag verkraftete der Spitzenreiter nicht und muss die zweite Saisonniederlage hinnehmen, bleibt aber weiterhin der Tabellenführer der dritten Liga. Nächste Woche empfangen die Westfalen Osnabrück und der heutige Sieger reist nach Aalen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und ein schönes Wochenende noch!

Die Jena-Spieler kombinieren sich selbst in der Nachspielzeit nach vorne und lassen die überragende Offensive der Gäste in diesem Spiel durch starkes Pressing nicht zur Entfaltung kommen.

Schonlau möchte sich auch an der Foul-Serie beteiligen und räumt Günther-Schmidt rustikal im Mittelfeld um.

Gelbe Karte für Marlon Ritter (SC Paderborn 07)
Ritter rauscht von hinten in Löhmannsröben rein. Klares Frustfoul und klare Gelbe Karte.

Michel mit der Chance zum Anschluss! Ritter schlägt einen verunglückten Pass aus der eigenen Hälfte in den Strafraum der Gastgeber, wo sich Grösch völlig verschätzt und Michel das Leder perfekt runter nimmt. Der sonst so treffsichere Angreifer bugsiert das Spielgerät mit dem linken Außenrist am Torwart, aber auch am Kasten von Jena vorbei.

Gelbe Karte für Ben Zolinski (SC Paderborn 07)
Der ganze Frust spricht in dieser Szene aus Zolinski, der Eismann von hinten ohne Ball in Sicht einfach umrempelt.

Beeindruckende Reaktion von Jena, das hier wie ein echtes Spitzenteam agiert. Nach einem 2:1 sind schon ganz andere Mannschaften nervös geworden und die Thüringer schlagen eiskalt zurück. Das ist auch verdient, denn die Gastgeber zeigen bislang ein erstklassiges Heimspiel und müssten schon viel höher führen.

Tooor für SC Paderborn 07, 2:1 durch Marlon Ritter
Ritter erzielt den Anschlusstreffer für den Favoriten und der ist nicht wirklich verdient. Eine Flanke von der linken Seite klärt Cros genau in den Fuß von Ritter, der sich aus zehn Metern keine Blöße gibt und eiskalt in die rechte obere Ecke schießt.

Es ist wieder ordentlich Feuer in der Partie. Die Spieler tauschen bei jedem kleinen Zweikampf Trash-Talk aus und auch an der Seitenlinie kochen die Emotionen im Minutentakt hoch. Paderborn will hier nicht mit einer Niederlage nach Hause fahren, kann sich aber weiterhin keine Chancen erspielen.

Antwi-Adjej hat jetzt schon mehr gute Szenen, als ganz Paderborn in der ersten Hälfte. Sein schneller Antritt bereitet der Abwehr der Thüringer große Probleme. Erneut holt er einen Eckball auf der linken Seite raus, die aber wieder nichts einbringt.

Eismann mit einem langen Pass auf Eckardt, der im Strafraum nochmal abspielen möchte. Der Ball landet aber wieder bei Paderborn. Eckardt hätte es in dieser Szene alleine versuchen müssen.

Der zweite Durchgang läuft, mit einem Wechsel auf beiden Seiten. Wir dürfen gespannt sein mit welcher Einstellung der Favorit aus der Kabine kommt.

Halbzeitfazit:
Ein einseitiger erster Durchgang ist zu Ende und es ist nicht der Tabellenführer der hier dominiert. Paderborn weiß überhaupt nicht wie ihnen geschieht und darf sich lediglich freuen, dass es nur 2:0 steht. Die Thüringer nehmen die Abwehr der Gäste durch lange und schnelle Pässe in die Spitze auseinander und konnten ab der 20. Minute eine Chance nach der anderen erspielen. Die Mannschaft von Steffen Baumgart scheint ein Problem mit der Einstellung zu haben und darf sich wahrscheinlich in der Kabine ein paar Sachen anhören. Abschreiben sollte man den Spitzenreiter allerdings noch nicht, die sich hier nach 45 Minuten noch nicht geschlagen geben wollen.

Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff nehmen die Gastgeber etwas den Fuß vom Gas und scheinen mit dem Zwischenstand fürs Erste zufrieden zu sein. Paderborn dürfte mit ordentlich Wut im Bauch aus der Kabine kommen.

Löhmannsröben lässt auf der rechten Seite gleich zwei Paderborner stehen und flankt in den Rückraum, wo allerdings kein Jena-Spieler gelauert hatte. Die Westfalen können die nächste brenzlige Situation bereinigen.

Die Westfalen sind hier völlig von der Rolle und wollen mit dem 2:0-Rückstand irgendwie in die Pause kommen. Die Gäste bekommen keinen gescheiten Angriff aufgezogen.

Ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld kullert in die Arme von Koczor. Nach dem Abstoß kommt es zu einem Zweikampf zwischen Günther-Schmidt und Ritter. Die Emotionen kochen hoch und die beiden Spieler tauschen ein paar Nettigkeiten aus. Die Situationen beruhigt sich aber schnell wieder.

Unfassbar! Der gefühlt 100. lange Ball kommt erneut in den Lauf von Cros, der alleine die linke Seite entlang stürmt und in die Mitte flankt, wo Günther-Schmidt aus fünf Metern Zingerle anschießt und der Ball mehrmals hin und her springt und irgendwie am Tor vorbei kullert.

Tooor für FC Carl Zeiss Jena, 2:0 durch Marius Grösch
Was ist denn hier los? Paderborn möchte sich heute wohl unbedingt selbst schlagen. Eine Flanke landet auf dem Kopf von Stingl, der schlägt das Leder aber nicht aus der Gefahrenzone, sondern passt aus unbekannten Gründen direkt auf Grösch. Der lässt sich nicht zweimal bitten und zimmert die Kugel aus sieben Metern in die Maschen.

Tooor für FC Carl Zeiss Jena, 1:0 durch Christian Strohdiek (Eigentor)
Die Westfalen legen sich das Ei selbst ins Nest. Von der linken Seite schlägt Günther-Schmidt eine scharfe Flanke in den Strafraum, wo der Kapitän der Paderborner zum Flugkopfball ansetzt und das Leder aus elf Metern in die linke untere Ecke wuchtet. Ein Mittelstürmer hätte diese Hereingabe nicht besser verwerten können.

Die Thüringer gehen extrem aggressiv und bissig in die Zweikämpfe und provozieren einige Ballverluste des Favoriten. So entsteht auch ein Freistoß auf der linken Seite, der durch Eckardt getreten wird und harmlos in den Händen von Zingerle landet.

Erneut wird ein Jena-Spieler in die Tiefe geschickt. Ein Pass durch die Schnittstelle findet fast den durchstartenden Günther-Schmidt. Der Angreifer kommt allerdings nicht ganz an das Spielgerät und Zingerle bolzt das Leder 20 Meter vor dem Tor aus der Gefahrenzone.

Ruhiger Beginn in Thüringen. Der Tabellensiebtzehnte schiebt sich in den Anfangsminuten den Ball hin und her, während sich das der Favorit erstmal unbeeindruckt anschaut.

Coach Mark Zimmermann tauscht auf zwei Positionen: Für Manfred Starke und Niclas Erlbeck rotieren heute Firat Sucsuz und Jan Löhmannsröben in die Startelf, um dem Favoriten ein Bein zu stellen.

Den aktuellen Höhenflug der Westfalen bekam auch der Zweitligist aus Bochum am Dienstag zu spüren. In einer stark umkämpften Partie konnte sich der Drittligist mit einem 2:0-Sieg im DFB-Pokal für die nächste Runde qualifizieren. Bleibt abzuwarten, ob die Kräfte der Gäste bei einem engen Spielverlauf über 90 Minuten reichen.

Die Thüringer sind allerdings schon seit fünf Spielen zu Hause ungeschlagen, während die Gäste vier der letzten fünf Auswärtspartien siegreich bestreiten konnten. Alles andere als eine Niederlage für Jena wäre ein Grund zum Feiern.

Carl Zeiss kann von dieser Form aktuell nur träumen. Aus den letzten neun Duellen konnte man neun Punkte auf sein Konto buchen und am vergangenen Wochenende war man in Zwickau in der zweiten Halbzeit hoffnungslos unterlegen gewesen. Mit diesen Leistungen dürfte es extrem schwer werden dem Tabellenführer Probleme zu bereiten.

Klarer könnten die Rollen heute wohl kaum verteilt sein. Der Spitzenreiter gastiert mit breiter Brust beim Tabellensiebtzehnten und möchte auch heute drei Punkte mit in die Heimat nehmen. Die Thüringer würden das gerne verhindern, um sich von den Abstiegsrängen etwas zu entfernen.