Deutschland » 3. Liga 2016/2017 » 18. Spieltag » Liveticker: Rot-Weiß Erfurt - Hansa Rostock 1:2

Fazit:
Nach spannenden 90 Minuten schlägt der FC Hansa Rostock den FC Rot-Weiß Erfurt mit 2:1 und findet damit zurück in die Erfolgsspur. Die Rostocker brauchten nur fünf Minuten, um durch Ziemer in Führung zu gehen und die druckvolle Anfangsphase der Erfurter zu beenden. Bis zum Pausenpfiff ließen die Gäste überhaupt nichts anbrennen und mussten einzig in der 43. Minute um ihre Führung bangen, als Vocaj mit seinem Distanzschuss an Schuhen scheiterte. Im zweiten Abschnitt erwischten jedoch die Gastgeber erneut den besseren Start und kamen in der 51. Minute nach einer Einzelaktion von Aydin zum Ausgleich. Die Freude über den Ausgleich währte jedoch nur fünf Minuten, denn in Minute 56 brachte Andrist die Rostocker erneut in Front. Bis zum Schluss blieben die Erfurter dann zwar engagiert, hatten gegen gut sortierte Hanseaten aber schlicht zu wenig Ideen, um heute Zählbares mitzunehmen.

Eine Minute bleibt Erfurt noch. Aktuell ist Rostock in Ballbesitz!

Es werden drei Minuten nachgespielt.

Nur noch zwei Minuten sind regulär zu absolvieren. Erfurt ist tonangebend, gleichzeitig aber auch völlig ideenlos gegen tief stehende Hanseaten. Das sieht nicht gut aus für den FC RWE.

Gelbe Karte für Liridon Vocaj (Rot-Weiß Erfurt)
Vocaj stoppt Benyamina mit einem Foul auf der linken Seite und unterbindet damit einen Angriff des FC Hansa. Das zieht die unstreitige Gelbe Karte nach sich.

Der FC Hansa steht inzwischen sehr tief und lauert nur noch auf Konter. Den Gastgebern fällt gerade aber auch nicht viel ein, mit hohen Bällen haben die Spieler von Stefan Krämer jedenfalls keinen Erfolg.

Gelbe Karte für Carsten Kammlott (Rot-Weiß Erfurt)
Kammlott schubst Kofler um und bekommt die Gelbe Karte gezeigt.

Rostock lässt sich eine gute Viertelstunde vor Schluss aber auch nicht so einfach den Schneid abkaufen und hält seinerseits mit dem einen oder anderen offensiven Vorstoß dagegen. Vom FC RWE ist seit dem Ausgleichstreffer nicht mehr allzu viel zu sehen.

Christian Brand wechselt zum zweiten Mal in der Partie. Er nimmt Andrist aus dem Spiel und bringt mit Soufian Benyamina eine offensive Kraft.

Auf den Rängen sorgen die Rostocker Fans für mächtig Stimmung und lassen ihrer Freude über den Spielstand freien Lauf. Noch ist ja aber nicht aller Tage Abend, 23 Minuten noch auf der Uhr.

Die Gastgeber bleiben trotzig und engagiert, es bleibt aber dabei, dass die Gäste aus dem hohen Norden heute meist einen tadellosen defensiven Job machen und hinten nur sehr wenig zulassen. Dass der Ausgleich durch Aydin aus einer Einzelaktion resultierte, spricht dabei für sich.

Beide Trainer nehmen personelle Veränderungen vor. Auf Seiten der Hausherren hat der Unglücksrabe Mario Erb für heute Feierabend und klatscht mit Theodor Bergmann ab. Beim FC Hansa verlässt Bülbül den Rasen und macht Platz für Ahlschwede.

Tooor für Hansa Rostock, 1:2 durch Stephan Andrist
Die Freude über den Ausgleich hält nur fünf Minuten - und wie beim 0:1 ist Erb an der Entstehung des Gegentreffers beteiligt! Der Innenverteidiger säbelt 20 Meter vor dem eigenen Tor über den Ball, verliert das Leder damit an Bülbül, der auf den mitgelaufenen Andrist weiterleitet. Der Mittelfeldmann des FC Hansa rutscht weg, bugsiert das Spielgerät dann aber tatsächlich im Fallen über die Linie.

Die Erfurter bleiben am Drücker und drängen nun auf den Führungstreffer. So ein Treffer kann wirklich ungeahnte Kräfte freisetzen.

Die Erfurter haben in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts etwas mehr Ballbesitz, kommen allerdings kaum bis in die gegnerische Hälfte, während plötzlich die Rostocker über Bülbül kontern können, dessen Hereingabe von der linken Seite aber von Klewin geklärt wird.

Der anschließende Freistoß aus dem linken Halbfeld dient als Vorlage für Erb, der wenige Meter vor dem Rostocker Gehäuse entfernt zum Kopfball ansetzt, aber zu wenig Druck hinter das Spielgerät und Schuhen nicht in Verlegenheit bringt.

Benamar wird auf der bislang schwachen linken Seite der Gastgeber verstärkt gesucht, ist gegen die Rostocker Verteidiger aber meist auf verlorenem Posten und kommt noch nicht zur Entfaltung.

Benamar und Andrist liefern sich einen rassigen Zweikampf, geraten infolgedessen aber etwas zu heftig aneinander und holen sich beide die Gelbe Karte ab.

Gelbe Karte für Samir Benamar (Rot-Weiß Erfurt)

Ziemlich genau eine halbe Stunde ist mittlerweile absolviert und die Partie ist inzwischen ziemlich verfahren. Erfurt versucht es zwar, wirkt gegen die Defensive der Rostocker jedoch ziemlich ideenlos und bringt offensiv nicht viel zustande.

Erb blockt eine Flanke von Andrist, woraus der erste Eckstoß der Partie resultiert. Wannenwetsch schlenzt das Leder in den Strafraum, seine Hereingabe ist aber deutlich zu lang geraten und landet damit direkt bei den Erfurtern.

Nach wie vor ist das Erfurter Spiel extrem rechtslastig. Die linke Seite bearbeitet der FC RWE kaum einmal, das macht das Offensivspiel der Hausherren fur souveräne Rostocker recht durchsichtig.

Dann gibt es Pfiffe von den Rängen, nachdem Odak die vermeintlich erste Ecke für die Hausherren herausgeholt hat. Der Schiedsrichter entscheidet jedoch auf Abstoß und zieht damit den Unmut des Erfurter Publikums auf sich.

Jänicke geht nach einem Zweikampf zu Boden, berappelt sich jedoch schnell wieder und kann weitermachen.

Nun bekommt der FC RWE einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen, nachdem Tyrala am rechten Strafraumeck gelegt wurde...

Den Start in die Partie haben sich die Erfurter natürlich ganz anders vorgestellt. Eigentlich waren sie in den ersten Minuten ganz gut in dieses Spiel gestartet, laufen nun wegen eines dummen Patzers von Erb aber einem Rückstand hinterher.

Über die rechte Seite setzt Odak erste Akzente. Er tankt sich über den Flügel, findet dann mit seinem flachen Zuspiel in der Mitte aber keinen Abnehmer.

Beide Teams gehen in ihren gewohnten Farben in dieses mit Spannung erwartete Duell. Die Erfurter haben den roten Dress übergeworfen, Hansa läuft in Blau auf.

Für die defensiv sonst so gefestigten Hanseaten bedeuteten die vier Gegentreffer gegen Kiel einen unangenehmen Rückschlag. "Ich glaube, man muss vor allem das Kiel-Spiel nehmen, in dem wir viele Tore in einer Partie kassiert haben. Davor war es immer nur eines, darunter auch Elfmeter und Sonntagsschüsse – das ist manchmal einfach so. Aber gegen Kiel, das war einfach zu viel. Wenn du gleich vier Gegentreffer kriegst, dann ist was falsch gelaufen. Nach dem Spiel war ich natürlich erst angefressen, aber danach auch irgendwie froh, dass es vielleicht ein Hallo-Wach-Effekt war", kommentierte der Rostocker Schlussmann Marcel Schuhen die jüngste Begegnung.

Auch der Trainer ist sich bewusst, wie schnell es in dieser verrückten 3. Liga nach oben und nach unten gehen kann und fordert daher von seiner Mannschaft in den letzten zwei Spielen vor Ende der Hinrunde noch ein paar Punkte: "Die 3. Liga ist wie eine Achterbahn. Wir müssen sehen, dass wir uns noch ein wenig Winterspeck anfressen", so Krämer.

Dabei ist die Tabellensituation in der dritthöchsten deutschen Spielklasse nach 17 Spieltagen völlig kurios. Zwischen dem Relegationsplatz (Hallescher FC) und dem ersten Abstiegsrang (SC Paderborn) liegen gerade einmal zehn Zähler. Für die zahlreichen Mannschaften, die im Mittelfeld des Tableaus rangieren, kann jeder Sieg und auch jede Niederlage dramatische Auswirkungen haben. Mit einem Sieg gegen Hansa Rostock könnte Erfurt im besten Fall auf Platz Neun vorrücken, gleichzeitig bei einer Niederlage aber auch auf den 17. Rang und damit gefährlich nahe zur Abstiegszone durchgereicht werden.

Die Partie kommentiert Fabian Weishaupt.