Deutschland » 2. Bundesliga 2014/2015 » 12. Spieltag » Liveticker: VfL Bochum - TSV 1860 München 0:3

Fazit:
Im Krisengipfel der formschwächsten Zweitligateams gelingt dem TSV 1860 München ein Befreiungsschlag: Mit 3:0 schlagen die Löwen den VfL Bochum und verlassen dadurch die Aufstiegsplätze. Nach einer ersten Halbzeit mit ganz wenigen Offensivaktionen auf beiden Seiten rissen die Gäste nach dem Wiederanpfiff das Geschehen an sich und waren durchgehend klar dominierend. Okotie schnürte - jeweils durch eine Freistoßhereingabe von Adlung vorbereitet - einen Doppelpack und brachte seine Farben auf die Siegerstraße. In der Defensive ließ die Mannschaft von Trainer Markus Ahlen keine gute Möglichkeit mehr zu und konnte den Vorsprung kurz vor Schluss dank eines Fehlers von Andreas Luthe sogar noch durch Adlung ausbauen. In acht Tagen wollen die Löwen gegen das Topteam aus Düsseldorf nachlegen. Bochum hingegen muss den Blick weiterhin nach unten richten, denn die erste Heimniederlage war ein erneuter Schritt zurück. Einen schönen Sonntag noch!

Entsetzen bei den Zuschauern - spätestens mit dem 0:3 ist die Enttäuschung der Wut gewichen. Eine unruhige Woche steht dem VfL bevor, der schon am Freitag zu den heimstärken Pfälzern nach Kaiserslautern reisen wird.

Gelbe Karte für Marin Tomasov (TSV 1860 München)
Der zweite Münchener Einwechselspieler leistet sich auf dem rechten Flügel ein härteres Foul gegen Weis. Schiedsrichter Ittrich, der wenige Probleme mit diesem fairen Match hat, spricht die zweite Verwarnung aus.

Die Bemühungen sind den Hausherren nicht abzusprechen. Mit der Führung im Rücken sind die Gäste jedoch nicht nachlässig geworden, sondern versperren die Räume in der Defensive sehr geschickt. Ortega ist im zweiten Durchgang noch ohne echte Prüfung.

Die Unmutsbekundungen auf den Rängen nehmen zu. Von einigen Anhängern wird sogar die Entlassung von Trainer Peter Neururer gefordert. Innerhalb weniger Wochen hat sich die Lage an der Castroper Straße komplett umgekehrt.

Tooor für TSV 1860 München, 0:2 durch Rubin Okotie
Die Wegbereiter des 0:2 heißen erneut Adlung und Okotie! Diesmal von der rechten Seitenauslinie schnibbelt der gebürtige Fürther das Spielgerät auf den ersten Pfosten. Sein treffsicherer Kollege hält die Stirn hin und vollendet den ruhenden Ball in die lange linke Ecke!

Vom Heimpublikum kommt vor Anbruch der Schlussphase ziemlich wenig. Der Glaube der Zuschauer, die Mannschaft von den Rängen beeinflussen zu können, ist aktuell anscheinend nicht vorhanden. Es ist sehr ruhig im ehemaligen Ruhrstadion.

Der Führungstreffer für den Gast ist nach Verlauf der zweiten Halbzeit mehr als verdient. Der dritte Saisonsieg wäre für den TSV unheimlich wichtig. Eine gute halbe Stunde gilt es noch zu überstehen. Wie fällt die Antwort der Bochumer aus?

1860 ist am Drücker, ohne sich gute Chancen im Minutentakt zu erarbeiten. In dieser Phase ist der TSV dem ersten Treffer der Partie deutlich näher als die Gastgeber, die nach dem Wiederanpfiff noch schwächer spielen als in Durchgang eins.

Adlung trifft um ein Haar aus der zweiten Reihe! Der Münchener mit der Rückennummer 11 wird in halbrechter Position nicht richtig angegriffen und hält einfach mal mit dem rechten Spann drauf. Es fehlen Zentimeter zum Führungstreffer!

Das Schlusslicht kommt bestimmend aus den Katakomben, gibt jetzt den Takt vor. Durch den ordentlichen ersten Durchgang ist die Gästebrust deutlich breiter geworden. Die Schützlinge von Coach von Ahlen haben offensichtlich gemerkt, dass der dritte Saisonsieg heute möglich ist.

Okotie hat die Chance auf das 0:1! Der Österreicher tritt nach einem Steilpass in den Sechzehner geschickt auf den Ball, um Fabian aussteigen zu lassen. Aus zehn Metern visiert er die rechte Torecke an. Mit einer tollen Parade kann Luthe den Einschlag verhindern!

Willkommen zurück zum zweiten Abschnitt! Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter äußerte in der Halbzeit, dass den Hausherren nach sechs sieglosen Partien die Überzeugung fehle. In der Tat könnte ein Führungstreffer für die Blau-Weißen diese Blockade lösen. Ihren Teil zum torlosen ersten Part trug aber auch die Defensivreihe der Löwen bei. Mit einem Unentschieden könnte der TSV sicherlich besser leben als der VfL.

Halbzeitfazit:
Es gibt zum Pausentee vereinzelte Pfiffe an der Castroper Straße: Beim 0:0 gegen den TSV 1860 München enttäuscht vor allem der VfL Bochum. Die Mannschaft von Peter Neururer spielt sich kaum Möglichkeiten gegen das Schlusslicht der 2. Bundesliga und die wenigen Chancen werden kläglich vergeben. So scheiterte Terodde in Minute 14 in erster Linie an sich selbst, als er freistehend aus bester Lage stümperhaft weit neben das Tor schoss. Die Löwen treten trotz der schwierigen Situation selbstbewusst auf und scheinen durchaus fähig zu sein, etwas Zählbares mit auf die Heimreise zu nehmen. Im ehemaligen Ruhrstadion ist noch alles möglich. Bis gleich!

Bochum hat mal Platz zum Umschalten, doch aufgrund zweier Querpässe ist das Tempo schnell wieder raus. So können sich die Münchener wieder ordnen und die Räume schließen. Es sieht so aus, als würde das Match ohne Tore in die Pause gehen.

Okotie kann ein hohes Anspiel auf der linken Strafraumseite gegen drei Bochumer behaupten und legt dann für Linksverteidiger Wittek ab. Der zieht aus vollem Lauf und gut 20 Metern ab und schießt nicht besonders weit am rechten Pfosten vorbei.

Auffällig ist, dass die Münchener bei nahezu jeder Standardsituation zum Kopfball kommen. Meist ist es Vallori, den die Hausherren nicht in den Griff. Diesmal nickt er aus mehr als zehn Metern weit über den Kasten von Andreas Luthe.

Eine halbe Stunde ist gespielt und trotz des Fehlens einer Vielzahl an Möglichkeiten sind die Löwen deutlich präsenter. Sie Rücken mittlerweile mutig nach und sind zielstrebiger in Richtung des gegnerischen Kastens. Das Schlusslicht ist alles andere als chancenlos!

Bis auf einige einzelne Aktionen kommt der Vergleich zwischen VfL und TSV noch ziemlich träge daher. Gerade von der Neururer-Elf darf im eigenen Stadion mehr erwartet werden. Markus von Ahlen hingegen wird einigermaßen zufrieden sein mit dem Auftritt seiner Spieler.

Weis setzt sich auf der linken Strafraumseite zwar durch, lässt sich jedoch zu weit abdrängen. So kann er die "Torfabrik" nicht auf den gegnerischen Kasten befördern, sondern trifft nur das Außennetz.

An der linken Fünferkante kann Okotie einen Einwurf mit der Brust kontrollieren, um dann zum Drehschuss anzusetzen. Dabei wird der Nationalspieler Österreichs bedrängt, holt aber zumindest eine Ecke heraus...

Teroddes Misere geht vorläufig weiter! Einen Abstoß von Luthe verlängert Gregoritsch das Spielgerät mit dem Kopf in die Nahtstelle der gegnerischen Innenverteidiger verlängert. Terodde hat freie Bahn in Richtung Ortega, doch sein stümperhafter Abschluss aus 16 Metern landet weit links neben dem Ziel.

Gelbe Karte für Rubin Okotie (TSV 1860 München)
Etwas unglücklich trifft Okotie Weis im Luftkampf. Für das besondere Risiko dieser Aktion, die den Bochumer glücklicherweise nicht verletzt, zückt Schiedsrichter Ittrich die erste Gelbe Karte der Partie.

Mit seiner Hereingabe von der rechten Fahne findet Adlung Vallori, der sich am zweiten Pfosten in die Luft schraubt und einen wuchtigen Kopfball produziert. Dieser segelt deutlich am rechten Pfosten vorbei ins Toraus.

Es geht relativ gemächlich los im ehemaligen Ruhrstadion. Die Löwen haben sich im Aufbau bereits den ein oder anderen riskanten Fehlpass geleistet, doch Bochum konnte diese Ausnutzer bisher nicht einmal im Ansatz nutzen.

Zwei frische Kräfte sollen bei den Gastgebern mithelfen, den Umschwung zu schaffen. Fabian und Gregoritsch dürfen sich von Anfang an beweisen. Dafür müssen Butscher und Šesták erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Terodde läuft trotz Ladehemmung erneut von Beginn an auf.

Das Leder rollt – das Duell der Traditionsvereine verfolgen gut 15000 Zuschauer direkt vor Ort! Kurioserweise hat Heimkapitän Luthe die Seiten gewechselt, so dass Bochum freiwillig schon in Durchgang eins in Richtung Fankurve angreift.

Bei bestem Wetter haben die 22 Hauptdarsteller soeben das grüne Parkett betreten. Während der Ruhrpottklub seine blau-weißen Heimtrikots übergestreift hat, präsentieren sich die Münchener in schwarzer Kleidung.

Schiedsrichter der Partie im ehemaligen Ruhrstadion ist Patrick Ittrich. Der 35-jährige Polizeibeamte leitet zum 35. Mal ein Match der 2. Bundesliga. Er erhält dabei an den Seitenlinien die Unterstützung von Malte Dittrich und Andreas Steffens. Vierter Offizieller ist Kai Voss.

Wie die heutigen Hausherren musste auch die Truppe von Trainer Markus von Ahlen unter der Woche die Segel im DFB-Pokal streichen. Die 2:5-Niederlage gegen Bundesligakellerkind Freiburg hört sich allerdings deutlicher und schmerzhafter an, als sie tatsächlich war. So kassierte man in der absoluten Endphase die zwei entscheidenden Gegentreffer, nachdem Okotie durch das 2:3 noch einmal Spannung in den Abend gebracht hatte.

Es stellt sich die Frage, ob Bochum nicht einfach über seinen Möglichkeiten gespielt hat. Teil der Ratlosigkeit an der Castroper Straße ist auch die kuriose Heimbilanz in dieser Spielzeit. Alle sechs Spiele vor heimischer Kulisse endeten 1:1-Unentschieden. Damit der Bann gebrochen werden kann, muss endlich auch Angreifer Simon Terodde zurück zu alter Stärke finden: Seit dem siebten Spieltag wartet der Acht-Tore-Mann auf weitere Treffer im Ligaalltag.

Zu der Talfahrt im Ligabetrieb gesellt sich eine weitere negative Erfahrung für die Bochumer Anhänger. Am Dienstagabend verpassten es die Blau-Weißen, in das Achtelfinale des DFB-Pokals einzuziehen. Sie unterlagen bei Drittligist Dynamo Dresden mit 1:2 nach Verlängerung, wurde trotz des Führungstreffers von Simon Terodde in Minute 53 aus dem lukrativen Wettbewerb gekegelt. In einer packenden Partie war das Glück auf der Seite der Sachsen.