Deutschland » 2. Bundesliga 2014/2015 » 7. Spieltag » Liveticker: FC St. Pauli - Eintracht Braunschweig 1:0

Fazit:
Ein leidenschaftlicher Auftritt des FC St. Pauli stoppt die Hamburger Niederlagenserie! Mit 1:0 bezwingt der Kiezklub die Eintracht aus Braunschweig und kann so erst einmal aufatmen. Die arg dezimierte Meggle-Truppe lieferte gegen den Absteiger aus der Bundesliga kein Spektakel ab, sondern verteidigte den Vorsprung aus Durchgang eins mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln. Die Niedersachsen konnten sich gegen einen geordneten Gegner zu selten durchsetzen und hatten nur eine wirkliche Chance auf den Ausgleichstreffer. Nach dem Erfolg am Wochenende muss die Lieberknecht-Elf also einen Rückschritt verkraften. Für sie geht es schon am Freitag daheim gegen Sandhausen weiter, während St. Pauli am Sonntag nach Frankfurt muss. Einen schönen Abend noch!

Bakenga probiert sich nach Decarlis Anspiel aus spitzem Winkel von der rechten Strafraumseite. Er jagt das Spielgerät klar am Kasten von Tschauner vorbei. War das schon die letzte Chance? Es bleiben 100 Sekunden!

Gelbe Karte für Christopher Nöthe (FC St. Pauli)
Nöthe macht Reichel in der Braunschweiger Hälfte fest, um einen Konter der Gäste zu unterbinden. Klare Sache: Dieses taktische Vergehen muss zwingend mit Gelb bestraft werden.

Immer wieder erobern die Hausherren die Kugel und können sie dann im Mittelfeld für eine gewisse Zeit verteidigen. Alles deutet daruf hin, dass die Braunschweiger einen möglichen Ausgleichstreffer zumindest nicht erzwingen können.

Bakenga holt auf links gegen Sobiech einen Eckstoß heraus. Vielleicht bringt ja eine Standardsituation den Ausgleich für die Niedersachsen...

Braunschweig rennt an, aber die Wege vor das Gehäuse von Tschauner öffnen sich eben nicht nur langsamen Passen der Kugel um den Strafraum herum. So reicht den Hamburger Laufbereitschaft, um den Vorsprung zu verteidigen.

Noch kündigt sich keine Braunschweiger Druckphase zum Ende der Partie an. Anders als im ersten Durchgang können die Hausherren das Match viel offener gestalten, ohne selbst eine Vielzahl an Offensivaktionen zu fahren.

Reichel wird auf der halblinken Seite mit einem Diagonalball aus dem Zentrum klasse freigespielt. Vom Strafraumeck passt er an den Fünfmeterraum, wo seine Kollegen jedoch allesamt zu spät kommen.

Bei den Niedersachsen konstruiert eher der Zufall die Angriffe, als dass ein Plan zu erkennen wäre. Wenn die Gastgeber ihre Ordnung in der Defensive gefunden haben, haben die Mannen von Torsten Lieberknecht kaum Ideen.

Die beste Chance zum Ausgleich! Gegen aufgerückte Hausherren kontern sich Ademi und Zuck über die halblinke Seite in den gegnerischen Strafraum. Der Leihspieler aus Freiburg schließt aus 15 Metern in Bedrängnis ab. Tschauner lenkt die Kugel mit toller Parade über den Querbalken!

Die Hamburger bekommen derzeit auch nicht viel auf die Reihe, lassen die zahlreichen Möglichkeiten für Gegenangriffe meist fahrlässig liegen. Mit laufender Spielzeit werden die Räume immer größer werden.

Kruppke kann das Spielgerät an der Strafraumkante behaupten und legt es sich für einen Versuch mit dem linken Fuß vor. Die ganze Aktion ist schließlich zu langatmig und kann von Sobiech gestoppt werden.

Konter werden weiterhin das Hamburger Mittel der Wahl sein. Verhoek ist Adressat eines langen hohen Balles aus der eigenen Hälfte und liefert sich in der Folge eines packendes Laufduell mit Decarli. Letztlich entscheidet der Innenverteidiger den Kampf für sich.

Willkommen zurück im Millerntor-Stadion! Den Mannen des verbannten Thomas Meggle steht noch ein hartes Stück Arbeit bevor, um Saisonsieg Nummer zwei einzufahren. Wenn der BTSV allerdings weiterhin so harmlos im gegnerischen Strafraum agiert, könnte es tatsächlich klappen. In Sachen Kehrtwende wäre ein Dreier unheimlich wichtig!

Halbzeitfazit:
Der FC St. Pauli führt im Duell mit der Eintracht aus Braunschweig nach 45 Minuten mit 1:0 und darf so nach drei Niederlagen in Serie auf ein Erfolgserlebnis hoffen. Der Kiezklub hat die Vorgabe seines neuen Trainers Thomas Meggle bisher gut umgesetzt, zeigt sich leidenschaftlich und kann die auch durch die vielen Verletzungen verursachte technische Unterlegenheit in vielen Phasen der Partie wettmachen. Der BTSV ist zwar feldüberlegen, hat aber im letzten Felddrittel zu wenige Ideen, um die braun-weiße Defensivreihe so wirklich in Bedrängnis zu bringen. Es wird eine spannende Gelegenheit, ob St. Pauli den Vorsprung über die Zeit bringen kann oder per Konter sogar ausbaut. Bis gleich!

Braunschweig rennt an, findet im offensiven Mittelfeld aber kaum Anspielstationen. Man findet nur selten Möglichkeite, um hinter das defensive Mittelfeld zu gelangen. So sind Abschlüsse auch kurz vor der Halbzeit kaum zu verzeichnen.

Infolge der fälligen Ecke von links wird das Leder von Kruppke am ersten Pfosten verlängert. St. Pauli wirkt in dieser Szene nicht besonders orientiert und hat Glück, dass die Eintracht sich ebenfalls behäbig zeigt.

Nielsen sucht mit einem Freistoß von der halblinken Seite aus gut 24 Metern den direkten Weg in die linke Torecke. Der rechts an der weißen Mauer vorbei geschnibbelte Schuss kann von Tschauner zur Seite abgewehrt werden.

Die Führung für das Heimteam ist schmeichelhaft, aber in Anbetracht des Verlaufes der ersten halben Stunde auch keine totale Überraschung. Die Hausherren haben zwar weniger Ballbesitz, finden aber deutlich mehr Wege in den Strafraum als die Gäste.

Rzatkowski legt sich den Ball im rechten Mittelfeld an Boland vorbei und wird dann von der Braunschweiger Nummer zehn im vollen Lauf am Oberschenkel getroffen. In diesem Tempo sieht das spektakulär aus. Die Gelbe Karte lässt Schiri Sippel aber noch stecken.

Kann man mal probieren! Reichel, bisher schon mit drei Saisontoren, zieht von seinem linken Flügel parallel zur Strafraumkante in die Mitte und visiert aus 18 Metern den rechten Winkel an. Da fehlt weniger als ein halber Meter zum Traumtor!

Die Niedersachsen gewinnen zwar viele Bälle in der gegnerischen Hälfte, doch in Besitz der Kugel lassen sie noch die nötige Durchschlagskraft vermissen. Es fehlt das Tempo in den Angriffen, das Lücken in der Hamburger Viererkette aufreißen könnte.

Die Stimmung auf den Rängen ist natürlich wunderbar nach der Führung. Braunschweig muss den Rückstand anscheinend verdauen, kann die starken Eindrücke der ersten Minuten derzeit nicht fortführen. Im Mittelfeld haben die Gastgeber derzeit die Oberhand.

Tooor für FC St. Pauli, 1:0 durch Lasse Sobiech
Eckball Nummer drei bringt dem FC St. Pauli die Führung! Daubes Hereingabe von der linken Fahne rutscht an der Fünferkante zunächst bis zum zweiten Pfosten durch. Dort schlägt Kringe das Leder zurück vor das Tor. Sobiech hält den Schädel hin und nickt aus vier Metern ein. Gikiewicz kann den Einschlag nicht verhindern!

Durch einen Dreier könnten die Braun-Weißen heute mit ihrem Widersacher gleichziehen. Braunschweig würde sein Punktekonto mit einem Sieg auf zehn Zähler ausbauen und wäre wieder in der Nähe der Aufstiegsränge.

Nielsen kommt klar aus dem Abseits, als die Kugel auf ihn durchgesteckt wird. So ist seine fast freie Laufrichtung auf halblinks in Richtung Tschauner nichts wert, denn der Pfiff des Schiedsrichters ertönt.

Nach kompliziertem Start mit hohem Pressing der Niedersachsen setzen die Hamburger jetzt Akzente in der Offensive. Der Eindruck in der Anfangsphase spricht insgesamt eher für den BTSV, der die Passräume geschickt zustellt.

Auf dem anderen Flügel schnappt sich Kapitän Kruppke die Kugel, um einen ruhenden Ball ins Zentrum zu schlagen. Seine Flanke ist zu tief angesetzt und so eine leichte Beute an der Sechzehnerkante.

Torsten Lieberknecht sieht sich nicht veranlasst, seiner Startelf neue Kräfte zu verleihen. Dies ist erstmals in dieser Saison der Fall. In der vorderster Reihe sollen also erneut Ademi und Nielsen für die Tore zuständig sein.

Auf geht's im Millerntor-Stadion!

Es ist angerichtet: Bei eingeschaltetem Flutlich betreten die Teams den Rasen. Farbmäßig etwas ungewohnt kommen beide Seiten daher: Pauli agiert komplett in weiß; Braunschweig präsentiert sich in den blauen Auswärtsklamotten.

Um die Regelauslegung im Millerntor-Stadion kümmert sich Peter Sippel. Der 44-jährige Diplom-Betriebswirt ist meistens im deutschen Fußball-Oberhaus aktiv und gehört schon seit Ende der 90er Jahre zum Elitekader des DFB. Christian Leicher und Markus Schüller heißen die Assistenten, vierter Offizieller ist Timo Gerach.

Mit der Unterstützung von mehr als 2000 Auswärtsfahrern will die Eintracht heute Historisches leisten und den ersten Erfolg im Millerntor-Stadion seit fast 23 Jahren feiern. Am 27. September 1991 durfte Braunschweig durch einen 2:0-Sieg letztmals in der Hansemetropole jubeln. Beim letzten Aufeinandertreffen ging man zwar mit 1:5 unter, stand damals im Mai 2013 aber schon als Aufsteiger fest und befand sich bereits im Partymodus. Heute wird der Ausgang darüber entscheiden, ob der Blick in der Tabelle schon kurzfristig wieder nach oben gehen kann.

"Wir sind guten Mutes, dass gegen Braunschweig die Mauer eingerissen wird. Wir wollen die Punkte holen", sind kämpferische Töne von Meggle zu vernehmen. Über eine stabilere Defensive als in den letzten Partien wolle man die Chancen auf den zweiten Saisonsieg erhöhen. An der Seitenlinie wird wie in Aue Co-Trainer Timo Schultz den hauptverantwortlichen Paulianer geben, bevor Meggle am Wochenende in Frankfurt wieder seinen Aufgaben nachgehen darf.

Die schlechteste Offensivausbeute, die löchrigste Abwehrabteilung und nur ein Sieg aus sechs Partien: So erschreckend hatten sich wohl nicht einmal die extremsten Pessimisten im braun-weißen Lager den Saisonstart ihrer Schützlinge ausgemalt. Nach der Entlassung von Roland Vrabec in der Länderspielpause folgten mit dem 1:2 daheim gegen 1860 und der 0:3-Klatsche bei den bis dato punktlosen Auern zwei weitere Niederlagen.